Übersicht
Ancona, die Wächterin über die Adria
Im nördlichen Teil des Conero-Vorgebirges liegt die Stadt Ancona an einem natürlichen Hafen und erstreckt sich über einen weiten Abschnitt der Adriaküste.
In der Altstadt, die nur wenige Meter von der Schiffsanlegestelle entfernt liegt, finden Sie Kunstschätze, schöne Gebäude und die Lebendigkeit, die nur Hafenstädte haben. Spazieren Sie vom Hafen über den Dom bis zum Parco del Cardeto und dem Strand Passetto. Hier genießen die Einwohner von Ancona das Meer. Ancona ist eine Stadt, die zu begeistern weiß.
Ein Spaziergang zwischen historischen Sehenswürdigkeiten und Meerblick
Wenn Sie in Ancona entweder mit dem Auto oder vom Bahnhof aus ankommen, fällt Ihnen zunächst das Gebäude mit fünfeckigem Grundriss am Eingang des alten Hafens auf. Es ist die nach ihrem Architekten Luigi Vanvitelliso genannte Mole Vanvitelliana. Das „Lazzaretto“ wurde damals als Quarantänestation für Reisende und Lagerplatz für Waren aus Übersee gebaut und ist heute ein Ort für kulturelle Veranstaltungen. Auf dem Weg zum Bahnhof am Hafen sehen Sie den Palazzo Benincasa, ein Gebäude aus dem 15. Jahrhundert sowie die Loggia dei Mercanti, das wichtigste weltliche Bauwerk im extravaganten venezianischen Gotikstil. Wenn Sie entlang der Viale Mazzini zur Altstadt spazieren, sehen Sie den Renaissancebrunnen Fontana del Calamo oder den Brunnen der Tredici Cannelle (dreizehn Wasserspeier) mit ihren Bronzemasken.
Nach einem Besuch des Kräutermarktes, einem Jugendstilbau aus Eisen und Gusseisen, gehen Sie in Richtung Akropolis und sehen Sie die schöne Chiesa del Gesù, ein weiteres Werk von Vanvitelli, mit Blick auf das Meer. Besuchen Sie auch das römische Amphitheater, das im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, sowie den Dom San Ciriaco, eine römisch-gotische Basilika, die auf den Überresten eines Venustempels und einer frühchristlichen Basilika errichtet wurde: Sie dominiert auf spektakuläre Weise die Stadt und den Hafen. Wenn Sie in Richtung des alten Hafens gehen, können Sie den Arco di Traiano aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. sowie den Arco Clementino, ein Werk aus dem 18. Jahrhundert von Vanvitelli, sehen.
Im Süden hingegen liegt der Parco del Cardeto, eine Grünanlage auf dem gleichnamigen Hügel, wo Sie mit Blick auf das Meer spazieren gehen können: Hier finden Sie den alten Leuchtturm und den eindrucksvollen jüdischen Monumentalfriedhof, der zu den größten in Europa gehört.
Museen, die Sie in Ancona nicht verpassen sollten
Das Archäologische Nationalmuseum der Marken zeigt die größte Sammlung von Artefakten in der gesamten Region, die vom Paläolithikum bis zur Klassik reichen. Besuchen Sie den Palazzo Ferretti aus dem 16. Jahrhundert mit seinen reichen Verzierungen und dem herrlichen Blick auf den Hafen und die Bucht von Ancona.
Die Geschichte von Ancona wird im Stadtmuseum mit Dokumenten, Funden, Kunstwerken, Lehrtafeln, Karten und Videos rekonstruiert. In der Städtischen Pinakothek im Palazzo Bosdari können Sie einige Meisterwerke wie die Pala Gozzi von Tiziano, sein erstes handschriftliches Werk, sowie die Sacra Conversazione von Lorenzo Lotto und Werke von Sebastiano Del Piombo sehen.
Ein einzigartiges Erlebnis bietet das Museo tattile Omero (taktiles Museum), das in der Mole Vanvitelliana untergebracht ist. Es bietet die seltene Gelegenheit, Kunst durch Berührung kennenzulernen, dank lebensgroßer Gipsabdrücke von Skulpturen, Modellen berühmter Monumente und archäologischer Funde.
Die Strände von Ancona
Der beliebteste und meistbesuchte Strand von Ancona ist der Passetto, eine Sandzunge unterhalb des grünen Vorgebirges. Die Besonderheit dieses Strandes sind die mehr als 500 „Höhlen“, die von den Einheimischen zwischen dem 19. Jahrhundert und den 1960er-Jahren in den Fels gehauen wurden. Der Grund? Zur Aufbewahrung von kleinen Booten und Fischereigeräten. Jede „Höhle“ ist wie eine Garage, die mit Recyclingmaterialien verschiedenster Art und Farbe geschlossen wurden: ein malerisches Ensemble.
Weniger frequentiert, da der Zugang schwierig ist, ist der Strand von Scalaccia in Pietralacroce. Sie erreichen ihn über eine nicht immer einfache Treppe. Sobald Sie jedoch angekommen sind, werden Sie erkennen, dass sich die Mühe wirklich gelohnt hat. Schön und wild ist auch der Strand von Mezzavalle, eine Fortsetzung der Bucht von Portonovo aus Sand und Kies: Sie erreichen ihn über zwei steile Wege, die mit geeignetem Schuhwerk bewältigt werden können.
Essen in Ancona
Eines der typischen lokalen Gerichte ist der Stockfisch, ein getrockneter Kabeljau, der mit Kartoffeln, Tomaten und Kräutern serviert wird. Sie fragen sich sicher, warum Kabeljau, ein Fisch aus Nordeuropa? Der Grund dafür ist der rege Handel zwischen Ancona und den nordeuropäischen Ländern. Hier, wie auch in vielen anderen Städten der Marken, wird gerne eine typische Fischsuppe namens Brodetto gegessen. Außerdem sollten Sie die Muschel Mosciolo Selvatico von Portonovo probieren: Eine Art, die an der Küste des Conero lebt und als ein Presidio Slow Food anerkannt ist.