Übersicht
Dass Castel Gandolfo zum Gebiet der Castelli Romani gehört, ist weder vom Wortlaut noch von der Lage her überraschend. Es liegt in den Albaner Bergen südöstlich der Hauptstadt. Es handelt sich dabei nicht um eine echte Stadt, sondern um ein spätmittelalterliches Dorf. Es soll an der Stelle des antiken Alba Longa liegen und ist als extraterritoriales Gebiet bekannt. Streng genommen gehört es nicht zur Italienischen Republik. Die Päpste der katholischen Kirche wohnen hier noch immer im Sommer.
Kunsthandwerksläden und Bars, die bei schönem Wetter Tische im Freien anbieten, säumen den Corso, der zur Piazza della Libertà führt. Der Platz ist eine Erweiterung im Barockstil mit dem Brunnen und der Collegiata di S. Tommaso da Villanova, beides barocke Werke des Architekten und Bildhauers Gian Lorenzo Bernini. Die Kirche bewahrt sowohl am Hauptaltar als auch in der Kuppel bemerkenswerte Stuckarbeiten und eine Kreuzigung von Pietro da Cortona. Der Platz endet mit dem päpstlichen Palast. Der Bau wurde in den 1720er-Jahren von Carlo Maderno begonnen und später mehrmals erweitert.
Der Palast ist mit der päpstlichen Villa der Familie Barberini und ihrem Park verbunden, der sich in Richtung Albano Laziale erstreckt und die Überreste einer Villa des Kaisers Domitian einschließt. Auf dem Dach des Palastes sind die beiden Kuppeln der Vatikanischen Sternwarte zu sehen. Das astronomische Observatorium wurde in den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts hierher verlegt, um der Lichtverschmutzung in Rom zu entgehen. Allerdings wurde es aus demselben Grund in den späteren Achtzigerjahren in den US-Bundesstaat Arizona nach Tucson verlegt. Die von den Päpsten gebauten Straßen führen durch die grüne Landschaft hinunter zum Albaner See.
00040 Castel Gandolfo RM, Italia