Peggy Guggenheim Museum
Das Peggy Guggenheim Museum, das Haus der zeitgenössischen Kunst Das Peggy Guggenheim Museum in Venedig, das sich in dem Haus am Canal Grande befindet, in dem die amerikanische Galeristin und Sammlerin in der Nachkriegszeit lebte, zeigt eine der bedeutensten Sammlungen von Werken europäischer und amerikanischer Künstler des 20. Jahrhunderts in Italien. Als Liebhaber der Avantgarde kaufte Frau Guggenheim ihr ganzes Leben lang Werke von Kubisten, Futuristen, surrealistischen Dadaisten, amerikanischen Modernisten und italienischen abstrakten Künstlern. Und bis heute wird Peggys Traum von der Stiftung Guggenheim in dem außergewöhnlichen Museumshaus fortgeführt. Sehenswertes im Peggy Guggenheim Museum Die Sammlung Peggy Guggenheim (1898–1979) befindet sich am Canal Grande in Venedig zwischen der Accademia-Brücke und der Basilika Santa Maria della Salute, im einzigen einstöckigen Gebäude aus weißem istrischem Stein, dem Palazzo Venier dei Leoni. Das Gebäude blieb unvollendet und wurde nach dem Krieg von Frau Guggenheim gekauft, denn sie verliebte sich in Venedig. Die Galeristin und Sammlerin lebte bis zu ihrem Tod 1979 in diesem Haus voller Kunstwerke: Zu ihren Lebzeiten liebte sie es, einmal pro Woche die Türen ihres Hauses zu öffnen, um der Öffentlichkeit kostenlos ihre Werke zu zeigen. Das Haus wurde von der Stiftung Solomon R. Guggenheim, gespendet, die auch die gleichnamigen Museen in New York, Bilbao und Abu Dhabi betreibt. Die Sammlung von Peggy Guggenheim, die im Laufe der Zeit bereichert wurde, kann in dem Museumshaus besichtigt werden. Die Ausstellung beinhaltet unter anderem Werke von Constantin Brancusi, George Braques, Salvador Dalí, Max Ernst (einer der Ehemänner der Guggenheim), Vassily Kandinsky, René Magritte, Pablo Picasso und Jackson Pollock. Zu den abstrakten Künstlern Italiens gehören Afro, Carla Accardi, Agostino Bonalumi, Pietro Consagra, Lucio Fontana, Giuseppe Santomaso, Toti Scialoja, Emilio Vedova. Neben der ständigen Sammlung im Museumshaus werden das ganze Jahr über Werke von verschiedenen Künstlern ausgestellt. Die Kollektionen Schulhof und Nasher Im Jahr 2012 wurde das Museum mit 83 gespendeten Werken aus der Sammlung des amerikanischen Paares Hannelore und Rudolph Schulhof bereichert, die mehrere Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts wie Alberto Burri, Alexander Calder, Jasper Johns, Mark Rothko Claes Oldenburg umfasst, sowie Andy Warhol, Sol LeWitt und Anish Kapoor. Um die erworbenen Werke unterzubringen, wurde das Museum 2016 durch den Kauf eines neuen Gebäudes erweitert: In den neuen Räumen werden heute Einführungskurse in die Kunst für Schulen und Familien sowie ein internationales Internship-Programm für junge Kunstliebhaber organisiert. Im Garten sind Skulpturen aus der ständigen Sammlung der Nasher-Stiftung mit Stücken von Hans Arp, Alberto Giacometti, Piero Gilardi, Marino Marini, Luciano Minguzzi, Mirko, Henry Moore, Mimmo Paladino, Germaine Richier, Takis ausgestellt. Die Frau, die jeden Tag ein Gemälde kaufte „Mein Motto war, ein Gemälde pro Tag zu kaufen und genau das tat ich“. Das war Peggy Guggenheim, die amerikanische Erbin, deren Liebe zur Kunst ihrem immensen Erbe entsprach, das ihr Vater Benjamin, ein Minenmagnat, ihr nach seinem Tod beim Untergang der Titanic vererbt hatte. Sie wuchs in New York auf und besuchte mit ihrem ersten Ehemann in den 20er Jahren die Pariser Kunstszene. Dort schloss sie Freundschaften mit Künstlern wie Brancusi und Duchamp. 1938 eröffnete sie eine Kunstgalerie in London (Guggenheim Jeune), wo sie Kandinskys erste Einzelausstellung in Großbritannien organisierte und Künstler wie Tanguy, Cocteau, Kernn-Larsen bekannt machte. In jenen Jahren erwarb sie ihr erstes Werk, eine Skulptur von Hans Arp, und die Idee reifte in ihr, ein Museum für moderne Kunst in London aufzubauen. Dies konnte jedoch wegen des Kriegsausbruchs nicht verwirklicht werden: In diesen schwierigen Jahren gelang es ihr jedoch, eine große Anzahl bedeutender Werke zu erwerben. Zurück in New York eröffnete Peggy 1942 die Kunstgalerie Art of this Century mit den Kernstücken ihrer Sammlung und Werken aufstrebender Künstler. Sie organisierte zum Beispiel eine Einzelausstellung für Pollock, dessen Mäzenin sie war. 1947 zog sie nach Venedig um. Im Jahr nach der Biennale stellte sie ihre Sammlung aus und brachte 1950 erstmals Pollock in einer Ausstellung im Napoleonischen Flügel des Correr-Museums auf dem Markusplatz nach Europa. Bereits 1951 wurde ihr Haus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wenn auch nur gelegentlich, so dass jeder Kunstliebhaber die Kunst genießen konnte. Peggy Guggenheim wurde zusammen mit ihren Hunden im Garten ihres Museumshauses in Venedig begraben.