Der Herrengarten, eine Oase des Friedens und der Stille
Im Herrengarten herrscht vollkommener Frieden, der zu Entspannung und Meditation einlädt. Und doch befinden wir uns mitten in Brixen, im Herzen von Südtirol.
Die älteste Stadt Tirols überrascht mit Stille in diesem grünen Juwel, das kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Atmosphäre vergangener Zeiten
Der Herrengarten ist Teil des Bischofspalastes, dessen Nordseite er einnimmt.
Die klassische Renaissance-Struktur des Palastes findet sich im Garten im italienischen Stil im geometrischen Design wider, mit 4 regelmäßigen Blumenbeeten und einem kostbaren zentralen Brunnen mit Bronzebecken.
Gräser und Gemüse reihen sich in dekorativen Reihen aneinander , während Buchsbaumhecken Rosen und andere Zierpflanzen umgrenzen. Lavendel verströmt einen berauschenden Duft.
Um sich den Ort so vorzustellen, wie er ursprünglich war, muss man etwas in die Geschichte eintauchen. Die Fürstbischöfe liebten ihre grüne Oase so sehr, dass sie 1631 dem Hofgärtner Paul Schachner ein Wappen verliehen. Sie waren nicht die einzigen, die das schätzten. Auch Wolfgang Amadeus Mozart schaute vorbei und gab ein Konzert im glitzernden Theatersaal des Palastes.
Spaziergang durch Geschichte, Botanik und Architektur
Hier kann man sich auf einer der vielen Bänke niederlassen und sich völlig ungestört in ein Buch vertiefen. Oder Sie können mit Ihrem Partner oder Ihrer Familie einen schönen Spaziergang machen. Jede Jahreszeit bietet ihr eigenes faszinierendes Panorama. Im Frühjahr erblühen die Kirschbäume, die den Park umgeben, während im Herbst die Blätter ihr buntes Spektakel bieten. Im Winter richtet sich der Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Bergkette.
Unabhängig vom Besuchsmonat ist die Chance auf einen klaren Himmel groß, denn die Region Brixen hat mit 2.000 Sonnenstunden im Jahr einen echten Rekord zu verzeichnen.
Eine historische Plantage lebt heute im Herrengarten wieder auf. Sie ist zwar nicht identisch mit ihrer Vorfahrin, spiegelt aber das Gesamtbild gut wider. Es handelt sich um das Pomarium, eine dichte Reihe verschiedener Obstbäume, darunter zwei Apfelsorten.
Eine Pergola aus dem 19. Jahrhundert umgibt den Park.
Eine kulturelle Kuriosität ist der chinesische Pavillon und der japanische Turm, ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Auch hier war, wie in Frankreich, die Mode der Exotik angekommen, die sich in orientalischen Dekorationen, Ornamenten und Architekturen ausdrückte. Die reiche Kurie wollte nicht nachstehen und zeigte sich bereit, den neuen Trends zu folgen.
Ein lebendiges Herbarium
Der Herrengarten bietet eine große Auswahl an Heilkräutern, aber auch an aromatischen, medizinischen und aphrodisierenden Kräutern. Im Übrigen ist er der Stolz dieser Gegend. Man sollte dieses faszinierende Thema während einer Reise verfolgen und die vielen Höfe außerhalb der Stadt besuchen, die Kräuter anbauen und vermarkten. Sie werden von Bohnenkraut, Dill, Ringelblume, Kerbel, Melisse, Bibernelle und Gemeiner Nachtkerze hören.
Die Kräuter sind auch Teil der lokalen Küche, von der traditionellen bis zur modernsten. Die Köche der neuen Generation komponieren Bouquet-Gerichte, unter Berücksichtigung der Ökologie und des Schutzes der biologischen Vielfalt. In den Gasthäusern herrschen die typischen Gerichte vor. Brennnesselknödel sind ein köstlicher erster Gang, mit ihrer bäuerlichen Einfachheit, sowie Kräutersuppe, mit einer Schalottenzwiebelbasis und wahlweise Brennnesseln, Ampfer oder Kresse. Unter den Weinen findet sich der Sylvaner, eine einheimische Rebsorte.
Erkundung eines Naturerbes
Wenn Sie noch weitere Urlaubstage haben und weiterhin in die Natur eintauchen möchten, können Sie die Stadt verlassen, um die Umgebung zu entdecken. Das Eisacktal bietet abwechslungsreiche landwirtschaftliche Panoramen, von den Weinbergen und Obstgärten des Eisacktals bis zu den Kastanienwäldern des Mittelgebirges. Weiter oben erwarten Sie endlose Trekkingrouten in den Dolomiten. Die UNESCO hat die 530 Kilometer Wanderwege des Eggentals, die zwischen den Gipfeln des Rosengartens und dem Latemar liegen, in das Weltkulturerbe aufgenommen.