Zwischen Gaunern und Heiligen: 5 eindrucksvolle Pfade in Mittel- und Süditalien
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Inhaltsverzeichnis
Langsam zu Fuß zu gehen bedeutet, mit der tiefen Essenz eines Gebiets in Kontakt zu treten, das aus Geschichte, Traditionen und offenen Flächen besteht. Hier stellen wir Ihnen fünf eindrucksvolle Pfade in Mittel- und Süditalien vor, die auch für Biker geeignet sind und besondere „Ausweise“ nutzen, eine Art Reisepass mit Nachlässen für Hütten und Restaurants.
Via di Francesco: auf den Spuren des Heiligen von Assisi
Es sind die Orte des Heiligen Franziskus, die diesen Weg ausmachen, der sich hauptsächlich durch Umbrien schlängelt. Zwei Routen, die beide nach Assisi führen – die eine im Norden beginnt in La Verna, wo die Stigmata beim Heiligen auftraten, die andere im Süden beginnt in Rom. Beide Pfade sind in eine natürliche Hügellandschaft eingebettet, in der Sie eine Stille erfahren und auf mittelalterliche Dörfer treffen. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf Città di Castello, Gubbio, Trevi, Spoleto und Piediluco legen. Eine Wanderung im Zeichen der Langsamkeit und Ruhe, die für alle geeignet ist. Auch Ihr Vierbeiner darf mit dank der vielen Unterkunftsmöglichkeiten, die den Geist der besonderen Zuneigung des Heiligen von Assisi für die Tiere fortleben lassen.
Gesamtlänge: 500 Kilometer
Dauer: 22 Tagesetappen
Zeitraum: das ganze Jahr über möglich
Mehr erfahren: viadifrancesco.it
Cammino di Benedetto: zwischen den Bergen des Heiligen von Norcia
Wandern Sie zwischen Bergen und Tälern, Wäldern und Wasserläufen und erkunden Sie die wichtigsten Orte aus dem Leben des Heiligen Benedikts auf einem überwiegend gebirgigen Pfad, in nahezu heiliger Stille. Die Route beginnt in Norcia, der Geburtsstadt des Heiligen, vor der eindrucksvollen Kulisse des Nationalparks Monti Sibillini und führt Sie anschließend in das Tal des Flusses Aniene, das sich besonders für Kayak- und Kanufahrten eignet. Eben hier in Subiaco befinden sich zwei mit dem Heiligen verbundene Orte, das Kloster San Benedetto und das Kloster Santa Scolastica, das gemeinsam mit der Abtei Montecassino das älteste Kloster Italiens und der Sterbeort Benedikts ist. Hier endet der Pfad. Der Pfad führt Sie an vielen kleinen und charakteristischen Dörfern vorbei , die mit der Natur zu verschmelzen scheinen: Cascia, Leonessa, Trevi und Castel di Tora.
Gesamtlänge: 300 Kilometer
Dauer: 16 Tagesetappen
Zeitraum: immer möglich, der Pfad wird jedoch seit dem Erdbeben überwacht und von einigen Abschnitten wird im Winter aufgrund starken Schneefalls abgeraten
Mehr erfahren: camminodibenedetto.it
Eine Reise in die Geschichte der Abruzzen: außergewöhnliche Szenarien
Dieser Weg umfasst die eindrucksvollsten Plätze dieser Region und ist in fünf Routen unterteilt, die durch vierzig Orte führen: die erste führt auf einem Ring durch das Valle Peligna und in die Täler der Flüsse Aterno und Tirino, die anderen bringen Sie nach L'Aquila, zum Gran Sasso, nach Sulmona in das Valle Peligna, das Valle del Sagittario und bis ins Dorf Scanno. Sie wandern durch Naturlandschaften, die größtenteils in den Gebieten des Nationalparks Gran Sasso und Monti della Laga und des Nationalparks Majella liegen, und erreichen spektakuläre Orte wie die Schluchten von San Venanzio, die Karsthöhlen Grotte di Stiffe, die Hochebene von Navelli und die Ebene von Campo Imperatore. Auf dem Weg kommen Sie auch an archäologischen Ausgrabungsstätten wie Nekropolen, Katakomben und Einsiedeleien vorbei. Aber auch Kirchen, Schlösser und mittelalterliche Dörfer stehen auf dem Programm.
Gesamtlänge: 330 Kilometer
Dauer: 5 Tagesetappen (eine für jede Route)
Zeitraum: empfohlen von April bis Oktober
Mehr erfahren: unviaggionellastoriadabruzzo.it
Cammino Materano: Trulli, Felsenkirchen und UNESCO-Stätten
Matera, eine UNESCO-Stätte und europäische Kulturhauptstadt 2019), bildet mit ihrer Kathedrale der Madonna della Bruna das Ende dieses Pfades, der auf antiken römischen und mittelalterlichen Nebenstraßen, Wegen und Trampelfaden verläuft und sechs verschiedene Routen umfasst, von denen jedoch nur zwei unabhängig voneinander begehbar sind, da sie mit Beschilderung und Dienstleistungen ausgestattet sind: die Via Peuceta und die Via Ellenica. Die erste Route beginnt an der Basilika von San Nicola in Bari und führt Sie in die Murgia mit ihren Olivenhainen, Steppen, Eichen- und Nadelwäldern und Karst-Einschnitten, mit ihren Felsenkirchen und griechisch-römischen Überresten, den typischen Trulli (runden Steinhäusern) und Bauernhöfen. Die andere startet in Brindisi und durchquert zauberhafte Dörfer im Valle d'Itria wie zum Beispiel Locorotondo, Cisternino, Ostuni und Alberobello – eine der vier UNESCO-Stätten in Apulien – sowie den Parco delle Gravine, ein Freilichtmuseum der Felsenzivilisation.
Gesamtlänge: Via Peuceta 170 Kilometer, Via Ellenica 380 Kilometer
Dauer: Via Peuceta 7 Tagesetappen, Via Ellenica 16 Tagesetappen
Zeitraum: das ganze Jahr über möglich
Hier erfahren Sie mehr: camminomaterano.it
Sentiero del Brigante: den Banditen auf der Flucht auf den Spuren
Ein Pfad in tausend Metern Höhe auf den undurchdringlichen Kämmen des Aspromonte, die einst von Räubern zu Pferd überquert wurden, um einer Gefängnisstrafe zu entkommen, in einem Gebiet, das stark durch althergebrachte Traditionen gekennzeichnet ist, die seine Identität lebendig halten. Die Strecke beginnt in Gambarie, in Aspromonte, und endet an den Serre, wobei sie sich im letzten Abschnitt in zwei teilt, Richtung Serra San Bruno oder Stilo, das für seine eindrucksvolle byzantinische Kirche berühmt ist. Der Pfad verläuft auf einer gebirgigen Route zwischen Wäldern und Wasserfällen, Strömen und Bächen, ländlichen Siedlungen und verlassenen Dörfern. Der Weg kann auch in kleinen Abschnitten gewandert werden und ist nicht besonders schwierig, aber es ist hilfreich, für das Wandern in den Bergen geübt zu sein. Am Ende jeder Etappe gibt es Verpflegungsmöglichkeiten, aber nicht immer eine Unterkunft für die Nacht, daher tut man gut daran, die Route im Voraus gut zu planen
Gesamtlänge: 120 Kilometer
Dauer: 9 Tagesetappen
Zeitraum: in den niedrigeren Lagen immer begehbar, in den höheren Lagen vom Frühling bis zum Herbst
Mehr entdecken: sentierodelbrigante.it