Die 15 italienischen Stars des immateriellen Kulturerbes der UNESCO
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Inhaltsverzeichnis
Und Italien ist in dieser Hinsicht einzigartig. Neben den unglaublichen historischen Stätten gibt es ein sehr reiches, immaterielles Erbe, das über Generationen weitergegeben wurde und das zum Sprachrohr eines unvergleichlichen kulturellen Erbes wird.
Es geht hier um die 15 italienischen Stars des immateriellen Kulturerbes der UNESCO, die dank der Bewerbung der italienischen Küche bald 16 werden könnten, zwischen Nachhaltigkeit und biokultureller Vielfalt. Altes Wissen, jahrhundertealte Handwerkstechniken, Ausdruck einer tiefgehenden Kultur „Made in Italy“.
Fünfzehn Auszeichnungen und ebenso viele Ziele für Reisende, die diese faszinierenden Bereiche kennen lernen möchten.
Das sizilianische Puppentheater
Worum es geht: Das Puppentheater, das Anfang des 19. Jahrhunderts in Sizilien entstand.
Sehenswerte Orte: In Palermo können Sie die Aufführungen der Opera dei Pupi des Teatro Carlo Magno Enzo Mancuso besuchen und das Internationale Marionettenmuseum Antonio Pasqualino erkunden. Ein Muss, wenn Sie die Stadt besuchen.
Der sardische Tenorgesang
Es handelt sich um Folgendes: ein mehrstimmiger Gesang mit nuraghischem Ursprung, der von vier Männern mit ebenso vielen verschiedenen Stimmen vorgetragen wird.
Sehenswerte Orte: die Region der Barbagia, insbesondere während des Karnevals, wenn üblicherweise diese Art von Gesang angestimmt wird. Man kann sie im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen hören und sie bieten ein wirklich einzigartiges Erlebnis.
Das Know-how der Geigenbauer von Cremona
Worum es sich handelt: Die Handwerkskunst der Geigenbauer, die durch das Zusammensetzen von mehr als 70 Elementen von Hand und ohne den Einsatz industrieller Materialien Holzinstrumente herstellen. Das Ergebnis? Nur Unikate.
Sehenswerte Orte: Cremona verfügt über 150 Geigenbauwerkstätten und das Geigenmuseum mit einer Ausstellung, die den Instrumenten der großen klassischen aus Cremona Meister gewidmet ist, darunter die von Antonio Stradivari und verschiedenen Mitgliedern der Familien Amati und Guarneri. Bei einem Besuch in der Stadt können Sie diese wahrhaftige Kunst hautnah erleben.
Die mediterrane Ernährung
Es handelt sich um Folgendes: Die Ernährung auf Grundlage von Getreide, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse.
Sehenswerte Orte: Alle regionalen italienischen Küchen basieren auf diesen Grundsätzen. Das Nonplusultra? Die Gasthäuser in der Toskana und die Bauernhöfe in Apulien, die echte Gaumenfreuden garantieren.
Das Fest der großen Schulter-Gestelle
Worum es sich handelt: katholische Prozessionen, bei denen die Verwendung von Gestellen zum Tragen auf der Schulter vorgesehen ist.
Sehenswerte Orte: Jedes Jahr findet am 3. September in Viterbo die Feier der Schutzpatronin Santa Rosa statt. Die Macchina di Santa Rosa ist der imposante Baldachin mit der Statue der Heiligen, die von mehr als hundert Männern getragen wird: ein religiöses Fest, das ein wahres Ereignis für die ganze Stadt ist.
Die Alberello-Reben von Pantelleria
Es handelt sich um Folgendes: Die traditionelle Methode des Weinbaus in einem Gebiet mit extremen klimatischen Bedingungen.
Sehenswerte Orte: Pantelleria, von Ende Juli bis September, wenn sich ein Fest an das andere reiht, um die Weinlese zu feiern. Die Pracht der Insel mit einem Glas Wein in der Hand zu bewundern, lässt sich durch nichts aufwiegen.
Die Falknerei
Worum es sich handelt: Die im Mittelalter entstandene Kunst der Jagd mit ausgebildeten Falken. Heute kümmern sich die Falkner um die Erhaltung der Fauna.
Sehenswerte Orte: Castel del Monte, die Burg in Apulien, die Kaiser Friedrich II. von Schwaben im Jahr 1240 errichten ließ, einem Falkner, der in der westlichen Welt den Weg für diese Kunst ebnete. Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf die umliegende Ebene.
Die Kunst des neapolitanischen „Pizzaiuolo“
Es handelt sich um Folgendes: die Abfolge von Prozeduren, Zutaten und Zubereitungsmethoden, um eine echte neapolitanische Pizza zu backen, wie es die Tradition verlangt.
Sehenswerte Orte: Neapel! Und generell ganz Kampanien, wo es überall zahlreiche und hervorragende Pizzerien gibt. Eine wahre Freude für alle Sinne.
Die Kunst des Trockenmauerwerks
Es handelt sich um Folgendes: Bauwerke, die durch Aufeinanderlegen von Steinen ohne Verwendung irgendwelcher anderer Materialien errichtet wurden.
Sehenswerte Orte: die Amalfiküste, wo Trockenmauern die Zitronenhaine begrenzen, aber auch die Costa Viola in Kalabrien, wo sie zum Abstützen der terrassierten Weinberge verwendet werden.
Tatsächlich kann man an vielen Orten Italiens die außergewöhnliche Kunst des Trockenmauerwerks bewundern. Um nur einige zu nennen: im Veltlin in der Lombardei, in den Cinque Terre in Ligurien, auf den Hügeln des Chianti in der Toskana oder an der Costa Viola in Kalabrien, aber auch in der Ogliastra auf Sardinien.
Die Perdonanza Celestiniana
Worum es geht: Eine Tradition, die auf die päpstliche Bulle von Papst Coelestin V. aus dem Jahr 1294 zurückgeht, mit der der vollkommene Ablass gewährt wurde.
Sehenswerte Orte: L'Aquila, eine Stadt in den Abruzzen. Vom 16. bis 29. August finden jedes Jahr die Riten und Feierlichkeiten der Perdonanza Celestiniana statt, eines religiösen Ereignisses von unglaublichem, eindrucksvollem Reiz.
Bergsteigen
Worum es geht: Die Kunst des Bergsteigens.
Sehenswerte Orte: das Mont-Blanc-Massiv, wo 1760 der Alpinismus durch den allerersten Aufstieg auf den Gipfel entstand. Auch ohne den Aufstieg ist es der ideale Ort, um atemberaubende Ausblicke zu genießen.
Die Wanderweidewirtschaft
Worum es geht: den Brauch, das Vieh im Rahmen jahreszeitlicher Wanderungen über die „tratturi“, d. h. Weidewege, zu führen.
Sehenswerte Orte: Zwischen L'Aquila (Abruzzen) und Foggia (Apulien) erstrecken sich die 250 km des längsten Weidewegs Italiens, einst ein „Weg der Transhumanz“, heute ein Weg für Wanderfreunde. Neben der „horizontalen Transhumanz“, also der Weidewirtschaft, hat die UNESCO auch die „vertikale Transhumanz“ anerkannt, also die Almbewirtschaftung. Für ein hautnahes Erlebnis entscheiden Sie sich für das Vinschgauund das Schnalstal in Südtirol im September, wenn die Kühe von den Almen ins Tal hinunterkommen.
Die Kunst der Glasperlen
Worum es sich handelt: Die Bearbeitung von Glas mithilfe von Feuer.
Sehenswerte Orte: Murano, Burano, Torcello und Pellestrina, Inseln in der venezianischen Lagune, wo man die Werkstätten der Perlenmacher besuchen und seltene Schmuckstücke von unbestrittener Schönheit kaufen kann.
Die musikalische Kunst der Jagdhornisten
Trüffelsuche
Worum es sich handelt: Alle Kenntnisse und Praktiken für die Erkennung und Gewinnung von Trüffeln.
Sehenswerte Orte: die Gegend um Alba in den piemontesischen Langhe, wo der weiße Trüffel zu den hochwertigsten gehört. Im Herbst findet jedes Jahr eine eigene Messe statt: eine Veranstaltung von internationaler Bedeutung, die Sie nicht verpassen sollten.
Wenn das Piemont nicht auf Ihrer Route liegt, wird es Sie freuen zu erfahren, dass die Trüffelsuche in vielen Gebieten Italiens möglich ist: von den Tälern des Oltrepò Pavese-Mantovano über den Monte Pollino bis zum toskanischen Apennin zwischen Pisa, Florenz und Arezzo, um nur einige zu nennen.