Acht italienische Kunststädte, die man mit dem Fahrrad erkunden kann
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Ferrara mit dem Fahrrad
Ferrara, die Stadt der Familie D'Este, verfügt über einen bezaubernden historischen Ortskern, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und reich an Plätzen sowie Architekturbauten aus der Renaissancezeit ist – das Castello Estense, der Palazzo Municipale, der Palazzo dei Diamanti, die Kathedrale San Giorgio –, außerdem ist die Stadt seit langem fahrradfreundlich: Tatsächlich wurde hier der erste städtische Radweg 1908 angelegt. Ein Drittel der Einwohner benutzt das Fahrrad und es gibt im gesamten Gebiet zahlreiche Veranstaltungen und Routen, die Radfahrern vorbehalten sind . Um mitten in der Natur zu radeln, braucht man nur ein wenig weiter südlich von Ferrara in den Po-Delta-Park zu fahren: einfache und zahlreiche Routen zwischen Land und Wasser, wo man echte Radsafaris zwischen Kormoranen, Damhirschen und Wildpferden organisieren kann.
Mantua mit dem Fahrrad
Das Fahrrad ist ideal, um das Zentrum von Mantua, der Perle der Gonzaga, zu besichtigen: Es ist einfach und bequem, sich damit zwischen dem Dogenpalast und dem Palazzo del Te, sowie der Piazza delle Erbe und der Basilika fortzubewegen. Die Umgebung der Stadt lässt sich ebenso bequem auf zwei Rädern erkunden und bietet viele interessante Routen wie: die Uferpromenade, die Wälder Bosco Fontana und Bosco della Carpaneta, das Naturschutzgebiet der Valli del Mincio, den Archäologischen Park Forcello oder den UNESCO-Radweg von Mantua nach Sabbioneta, der zusammen mit Mantua zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, und entlang des Mincio-Radwegs, der Mantua mit Peschiera, am Gardasee verbindet (insgesamt 43,5 km).
Lucca mit dem Fahrrad
Das historische Stadtzentrum von Lucca ist eine riesige Fahrrad- und Fußgängerinsel, die vor Autos abgeschirmt ist. Das Fahrrad ist ideal, um die Piazza dell'Anfiteatro, den Palazzo Ducale, den Torre dell'Orologio, die Piazza San Michele und den Dom zu besichtigen und vor allem, um die alte Stadtmauer vollständig zu umrunden: Der Mauerweg ist ca. 4,5 Kilometer lang und es gibt unterwegs mehrere Stellen, an denen man Fahrräder mieten kann. Die Route umfasst mehrere bequeme Abfahrten, über die man ins Stadtzentrum gelangt. Mit dem Fahrrad kann man auch die umliegenden Villen und Pfarreien erreichen, wie die Villa Oliva und die Villa Grabau.
Vicenza mit dem Fahrrad
Mit dem Fahrrad kann man gemütlich das Zentrum von Vicenza – von der Basilica Palladiana bis zum Palazzo del Capitano, vom Teatro Olimpico bis zur Kathedrale – besichtigen, ebenso wie die prächtigen Renaissance-Architekturen, die der Stadt den Titel eines UNESCO-Weltkulturerbes eingebracht haben: die Palladio Villen, ein Meisterwerk Palladios. Auf Routen, die am Fuße der Berici-Hügel verlaufen, und auf Radwegen wie die Pista Ciclabile Riviera Berica (36 km), ehemals eine Eisenbahnstrecke, verlässt man Vicenza vorbei an Palladios Villa La Rotonda und fährt bis Noventa Vicentina, wo der Besuch der Villa Barbarigo-Loredan-Rezzonico ein Muss ist, oder man nimmt den Fahrradweg Ciclovia Bacchiglione Ceresone (31 km), der Vicenza mit Padua verbindet.
Parma mit dem Fahrrad
Klein und fahrradfreundlich, sowie italienische Kulturhauptstadt im Jahr 2020, die Stadt Parma eignet sich besonders gut, um mit dem Fahrrad erkundet zu werden: Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt besuchen sollte, sind der Herzogliche Palast und der Herzogliche Park, der historische Museumskomplex Pilotta, bis zum Gemeinschaftsplatz der Stadt, der Piazza Duomo mit dem Dom und Baptisterium. Eine leichte und gemächliche Radtour von 36 km auf flacher Straße führt von Parma zu dem sehr schönen Castello di Torrechiara, aus dem späten Mittelalter. Unterwegs lohnt sich auch ein Halt im Dorf Vigatto, mit der Kirche San Pietro und der Villa Meli Lupi. Eine weitere interessante Tour ist der Ring der Verdi-Orte entlang der Radwege der Gemeinden Soragna, San Secondo, Roccabianca, Zibello und Busseto, der Heimatstadt von Verdi.
Pesaro und die Bicipolitana
Die umweltfreundliche Mobilität ist schon seit Jahren ein Thema in Pesaro, das ein ungewöhnliches Projekt ins Leben gerufen hat: die Bicipolitana, ein System von Radwegen, das in mehrere Strecken unterteilt und wie ein Metro-Netz strukturiert ist. Die blaue Linie verbindet den Hafen mit Fosso Sejore entlang des Meeres, die grüne Linie Baia Flaminia und Borgo Santa Maria entlang des Flusses Foglia, die gelbe Linie das Stadtzentrum mit Pantano, insgesamt sind es zwölf verschiedene Linien und neue Linien befinden sich in der Umsetzungsphase. Die Linie 1 führt durch das Herz der Altstadt, vorbei an der Piazza del Popolo, dem Geburtshaus des berühmten Komponisten Gioacchino Rossini, bis zum Park Miralfiore.
Der Radweg Spoleto-Norcia-Assisi
In Umbrien hat man die Möglichkeit, auf dem Radweg zwischen Spoleto, Norcia und Assisi, inmitten einiger der größten historischen und künstlerischen Schönheiten der Region, eine wunderbare Radtour zu unternehmen. Die Route ist überwiegend flach und führt durch eine spektakuläre Landschaft mit sanften Hügeln, oftmals entlang von Wasserläufen. Die Etappe von Spoleto nach Assisi umfasst etwa 50 Kilometer , dazu kommen weitere 50 Kilometer auf der ehemaligen Zugtrasse Spoleto – Norcia mit leichten Steigungen und einer unebenen Wegführung. Eindrucksvolle Etappen entlang des Radwegs sind Trevi, das ins Verzeichnis der schönsten Dörfer Italiens aufgenommen wurde, Bevagna, ein antikes Zentrum mit einem schönen mittelalterlichen Platz, sowie das Schloss Castello di Pissignano.
Trient und Rovereto mit dem Fahrrad
Trient hat ein tausend Jahre altes historisches Zentrum, das praktisch mit dem Fahrrad erkundet werden kann: Es geht los an der Piazza Duomo mit dem Dom San Vigilio und den mit Fresken bemalten Häusern, dem Palazzo Pretorio und der Torre Civica und weiter zum Castello del Buonconsiglio und zum MUSE, dem Museum der Wissenschaften. Der schöne Radweg Ciclabile della Vallagarina führt nach Süden und entlang der Ufer der Etsch bis nach Rovereto (30 km), dessen Zentrum venezianisch anmutet und in dem MART, das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Trient und Rovereto, beheimatet ist, dessen Besuch man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Der Radweg führt weitere 20 km in Richtung Süden, durch Weinberge und mit Panoramablick nach Avio, wo sich das Schloss Sabbionara befindet, als Alternative kann man in Rovereto den Etsch-Garda-Radweg nehmen, der vom Dorf Mori nach Torbole führt, von wo aus man am See entlang nach Riva del Garda radelt.