Ein Sonntag auf dem Mincio-Radweg

Der Mincio-Radweg, Teil des größeren Ciclopista del Sole (Radweg der Sonne) EV7, der das Nordkap mit Malta verbindet, ist einer der schönsten Radwege Norditaliens.

Dank der moderaten Steigungen und der guten Beschilderung ist er für alle Altersgruppen geeignet und ein ideales Ziel für Familien und alle, die sich gerne an der frischen Luft bewegen.

Die Strecke ist in beide Richtungen befahrbar, komplett asphaltiert und verkehrsfrei. Die Route dauert etwa 4 Stunden und führt über Moränenhügel, durch eine Landschaft von großer natürlicher Schönheit und durch mittelalterliche Dörfer mit dem Charme vergangener Zeiten.

Peschiera del Garda ist der Ausgangspunkt des Mincio-Radwegs, der „grünsten Autobahn“ Italiens.

Auf den ersten 15 Kilometern radelt man durch das Gebiet des Alto Mincio und folgt dabei der Trasse der alten Eisenbahnlinie Mantua-Peschiera, die von 1934 bis 1967 in Betrieb war und deren Spuren in Salionze noch zu sehen sind.

Von der Festungsstadt Peschiera, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, kann man an zwei Stellen in den Radweg einsteigen: in der Via Valeggio, die teilweise entlang der Staatsstraße SR249 verläuft, oder in der Via Campo Sportivo, in der Nähe der Porta Brescia und des historischen Zentrums. Bevor Sie sich jedoch auf Ihr Fahrrad schwingen, sollten Sie Peschiera besuchen, ein Dorf am Gardasee, das von einer venezianischen Stadtmauer mit einem Verteidigungssystem aus fünf Türmen umgeben ist.

Am Ufer des Mincio angelangt, folgt man dem Radweg, der zunächst nach Ponti sul Mincio führt, berühmt für sein Forte Ardietti, und dann nach Monzambano, wo die Kirche San Michele das Tal von oben dominiert.
Weiter geht es nach Valeggio sul Mincio, einer Kunststadt, die vom Touring Club für ihre engen Gassen, historischen Villen und das Scaliger-Schloss mit der prestigeträchtigen Orangenfahne ausgezeichnet wurde, und schließlich nach Borghetto sul Mincio, einem der schönsten Dörfer Italiens.
Hier lohnt sich ein Zwischenstopp: Der Charme der Geschichte und der alten Mühlen mischt sich mit dem der Natur, wo man vom Wasser aus Vögel beobachten kann.

Verlassen Sie Borghetto und fahren Sie auf dem Mincio-Radweg etwa 12 km weiter in Richtung Pozzolo, einem kleinen Dorf am linken Flussufer, wo Sie weitere alte, mit Wasserkraft betriebene Mühlen besichtigen können.

Weiter geht es nach Volta Mantovana, einem charakteristischen mittelalterlichen Dorf am Fuße des Palazzo Gonzaga.

Hier kann man das Dorf Massimbona besuchen, wo eine der ältesten Mühlen aus dem 13. und 14. Jahrhundert und eine schöne kleine Kirche, das romanische Oratorium San Pietro, zu bewundern sind.

Sie sind fast am Ziel und haben noch etwa 18 Kilometer vor sich.
Von Massimbona aus radeln Sie in Richtung Mantua. Bevor Sie Ihr Ziel erreichen, gibt es noch einige interessante Zwischenstopps.
Der erste ist der Parco delle Bertone, ein typisch romantischer Waldgarten mit tausend Bäumen und weißen Störchen: ein zauberhafter Ort, an dem die Anordnung der Pflanzen bezaubernde Panoramablicke schafft, mit Licht- und Farbenspielen, die sich mit den Jahreszeiten ändern.
Der zweite Halt ist in Grazie di Curtatone, auf einer kleinen Landzunge zwischen Schilf und Sümpfen, in einem Dorf, das für seine Wallfahrtskirche der Madonna di Curtatone, das alte Zeughaus und die Fiera delle Grazie am Ferragosto mit den Madonnari berühmt ist, aber auch für die spektakuläre Lotusblüte, die einen in eine märchenhafte Dimension eintauchen lässt.

Endlich sind Sie in Mantua, der letzten Station Ihrer Radtour. Die Stadt der Gonzaga liegt wie eine Halbinsel in den von Menschenhand geschaffenen Windungen des Flusses Mincio und hat auf dem Rad viel zu bieten: Kunst, Kultur und Natur.

Der Mincio-Radweg ist die ideale Route, um die Panoramen, Landschaften und Dörfer Italiens zu genießen, von denen einige wenig bekannt, aber von bezaubernder Schönheit sind.