Treviso, auf der Entdeckung seiner reichhaltigen Aromen

Die Geschmacksreise beginnt in der Umgebung von Treviso, wo der berühmte Radicchio Rosso di Treviso IGP, ein Blattgemüse angebaut wird, das für seinen besonderen Geschmack bekannt ist und sich für viele Zubereitungen eignet.

Eine Legende besagt, dass eines Tages einige Vögel die Samen dieses bis dahin unbekannten Gemüses auf den Glockenturm der Kirche von Dosson fallen ließen. Eine andere Geschichte erzählt, dass ein Bauer eine Schubkarre voller Radicchio-Köpfe in seinem Stall vergaß. Einige Tage später stellte er fest, dass die Außenblätter des Gemüses vertrocknet waren, es jedoch in seiner Mitte ein Herz aus unglaublich weißen und roten Blättern bewahrte.

Hier können Sie mit eigenen Augen beobachten, wie sich dieses Wunder vollzieht! Der Radicchio aus Treviso ist das Ergebnis eines besonderen Bleichprozesses, bei dem er einen Großteil seines bitteren Geschmacks verliert, seinen typischen süßen Nachgeschmack erhält und seine Blätter knusprig bleiben, aber etwas weicher und weniger faserig werden.
Dabei wird der Radicchio in Tunnelgewächshäusern vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, sodass er kein Chlorophyll und andere lichtempfindliche Pigmente bilden kann und den bei vielen so beliebten perfekten Geschmack erhält. 

Es lohnt sich auch, einen Abstecher nach Castelfranco Veneto zu machen, ein wunderschönes, von einer Stadtmauer umgebenes Städtchen, in der eines der wenigen Altarbilder des Malers Giorgione erhalten ist und wo auch der gleichnamige Radicchio IGP wächst:  Er unterscheidet sich von den anderen Varianten durch seine cremeweißen Blätter, die reich an Maserungen sind, die von hellviolett bis leuchtend rot reichen.

Schön und gut, aber auch nützlich für die Wissenschaft: Nur wenige wissen, dass der Radicchio aus Treviso und der aus Castelfranco an Bord des Space Shuttle waren. Sie waren in der Tat Protagonisten eines NASA-Projekts, um die Auswirkungen der Mikrogravitation auf Samen und Pflanzen zu untersuchen.

Lassen Sie uns die Reise des Geschmacks fortsetzen: Etwas mehr als eine Stunde von Venedig entfernt, im Norden der Provinz Treviso, trifft man auf sanft abfallende Hügel, die seit Jahrhunderten mit Reben bepflanzt sind.
Es sind die Prosecco-Hügel von Conegliano und Valdobbiadene, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. In diesem historischen Gebiet des Prosecco Superiore DOCG kann man die älteste Version des beliebten Weins kosten, diejenige, die in der Flasche auf Hefe gärt.

Diese Region, die sich durch eine magische Atmosphäre auszeichnet, ist die perfekte Gelegenheit, die nahegelegenen Bauerndörfer und Kunststädte zu besuchen und die Freuden des guten Essens mit einem besonderen Wein zu entdecken.

In nördlicher Richtung befindet sich das Dorf Combai, ein Ortsteil der Gemeinde Miane in der Provinz Treviso, der von Kastanienwäldern umgeben ist. Hier ist es immer schön, im Herbst aber besonders ideal für einen Besuch, um das große Fest der Maronen IGP in vollen Zügen zu genießen.

In Richtung Süden treffen wir auf den Fluss Piave, der uns mit seinen sandigen Böden im Frühjahr köstlichen und zarten weißen Spargel schenkt. Der aus Cimadolmo IGP ist besonders mild und schmeckt am besten zu gekochten Eiern, ganz so, wie es die Tradition verlangt.
Sein zarter Geschmack passt auch perfekt zum Casatella Trevigiana DOP, einem frischen, cremigen Käse aus Treviso, der aus pasteurisierter Kuhmilch hergestellt wird und auch ein ideales Appetithäppchen zum Genuss von Prosecco ist.

Vor der Rückkehr nach Treviso lohnt es sich, einen letzten Stopp auf dem Montello einzulegen, einem der beliebtesten Ausflugsziele in der Umgebung von Treviso: Hier kann man einen leckeren, reichhaltigen Imbiss mit Soppressa (Presssack) und Polenta genießen.

Aber dies waren noch nicht alle Köstlichkeiten aus der Region Treviso: Spargel aus Badoere IGP, Montasio DOP, Taleggio DOP und viele andere Delikatessen warten bei der nächsten Tour auf Sie!