Colle di Val d'Elsa

Colle di Val d'Elsa, die Stadt des Kristalls: Kunst und Natur entlang des Frankenwegs

Im Herzen der Toskana, inmitten der sanften Hügel des Valdelsa, liegt Colle di Val d'Elsa, eine Stadt, die durch ihre Authentizität und ihren überraschenden kulturellen Reichtum verzaubert. Entlang des historischen Frankenwegs gelegen und in eine harmonische Landschaft eingebettet, ist „Colle“ – wie die Einwohner es nennen – ein Ort, an dem sich Antike und Moderne in perfekter Balance vereinen.

Die Stadt, die zwischen Colle Alta und Colle Bassa aufgeteilt ist, bietet dem Besucher eine Reise durch die Zeit. Colle Alta mit seinem mittelalterlichen Dorf beherbergt Türme, Bastionen, Adelsresidenzen und die Konkathedrale mit der Reliquie des Heiligen Nagels. Hier befinden sich auch das Museum San Pietro, das eine schöne Sammlung von bürgerlicher und religiöser Kunst beherbergt, das Archäologische Museum, das Theater der Varii, eines der kleinsten in Italien, und das Turmhaus von Arnolfo di Cambio, einem berühmten Architekten und mittelalterlichen Bildhauer.

Colle Bassa hingegen ist das pulsierende Herz der modernen Stadt. Die von Jean Nouvel und Daniel Buren entworfene, neu gestaltete Piazza Arnolfo ist ein brillantes Beispiel für zeitgenössische öffentliche Kunst. Nur wenige Schritte entfernt erzählt das Museo del Cristallo die Geschichte der Produktion, die die Stadt in der ganzen Welt berühmt gemacht hat: Colle produziert dank der Fähigkeiten seiner Glasmeister mehr als 95 % des italienischen Kristalls.

Aber Colle ist auch Natur: Der SentierElsa, ein Wanderweg entlang des gleichnamigen Flusses, bietet eindrucksvolle Ausblicke und direkten Kontakt mit der Flora, Fauna und den alten Wasserwerken, wie den Schluchten und der Steccaia, die seit Jahrhunderten das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt nähren.

Colle ist eine wichtige Etappe des Frankenwegs und bietet dem Pilger Spiritualität, Gastfreundschaft und Schönheit. Zwischen den beiden im Tagebuch des Erzbischofs Sigerich erwähnten „Mansiones“ – San Martino in Fosse und Aelse – schlängeln sich heute Routen, die durch die Altstadt führen und das Museum San Pietro, die Konkathedrale und den Flusspark bis zu den als „Le Caldane“ bekannten Thermalquellen berühren. Eine alternative Route führt hingegen durch die Natur zur Abtei Santa Maria a Conèo und Le Vene, Quellen, die den Fluss Elsa „lebendig“ machen.

Schließlich überrascht Colle mit einem Erbe an zeitgenössischer Kunst: vom Freilichtmuseum unter den Gewölben der Brücke von San Francesco, in dem Installationen zeitgenössischer Künstler untergebracht sind, bis hin zu den Werken von Sol LeWitt, Marisa Merz, Kiki Smith und Tadashi Kawamata, die mit dem antiken Stein der Stadt in Dialog treten und Brücken zwischen Erinnerung und Innovation schlagen.

Colle di Val d'Elsa ist daher viel mehr als nur eine Etappe: Es ist ein Ziel, an dem die Geschichte präsent ist und die Schönheit überall zu finden ist, vom handgefertigten Kristall bis zur Landschaft, die sie umgibt.