Pienza, die ideale Stadt – dem Namen nach und in Wirklichkeit
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Hier befindet sich die kleine Stadt Pienza, die wie in einem Bilderbuch inmitten einer atemberaubenden Landschaft und sanften Hügeln liegt.
Sie gilt als die ideale Stadt der Renaissance und wurde auf Geheiß von Papst Pius II. gegründet, der in dieser Gegend geboren wurde und dessen Eltern einer Adelsfamilie aus Siena angehörten.
Im Jahr 1996 wurde sie als UNESCO-Stätte anerkannt, ein wunderbares Zeugnis der städtebaulichen Normen der Renaissance: Die rationale Gestaltung ihrer Bereiche und die unvergleichlichen Aussichten auf Plätze und Paläste aus dem sechzehnten Jahrhundert ziehen die Besucher in ihren Bann.
Pienza ist das Ergebnis eines Traums von purer Schönheit und ein kleines Schmuckstück, in das man sich auf den ersten Blick verlieben kann.
Geschichte und Kuriositäten über Pienza
Wie schön erwähnt, ist die Geschichte der idealen Stadt eng mit Papst Pius II. verbunden. Er verwirklichte den Traum, seinen Geburtsort neu zu denken und in eine städtisches Zentrum zu verwandeln, das sich an den architektonischen und städtebaulichen Prinzipien der Renaissance orientiert. Giovanni Pascoli beschrieb die Stadt so: „geboren aus einem Gedanken der Liebe und einem Traum von Schönheit“.
Pius II. betraute Bernardo di Matteo Gambardelli, auch bekannt als „Il Rossellino“, einen Schüler des berühmteren Leon Battista Alberti, mit der Umgestaltung von Pienza. Die Arbeiten dauerten von 1458 bis 1462 und betrafen das antike Festungsdorf Corsignano.
Warum Pienza eine UNESCO-Stätte ist
Pienza gilt als UNESCO-Welterbe von großem universellem Wert, nicht nur, weil es das früheste Beispiel für humanistische Stadtplanung jener Zeit darstellt, sondern auch, weil seine Dimension als „ideale Stadt der Renaissance“ als Vorbild für andere Städte in Italien und im Ausland diente.
Das historische Zentrum von Pienza ist ein Ort voller Charme, Liebe zum Detail und reich an Geschichte. Noch zauberhafter wird es durch die landschaftliche Schönheit des umliegenden Val d'Orcia, in die man sich einfach verlieben muss.
Sehenswürdigkeiten in Pienza: 4 unverzichtbare Etappen
Die Schönheit der Gebäude, die zauberhafte Atmosphäre und das unglaubliche Panorama machen dieses Dorf zu einer beliebten Kulisse für Maler, Künstler, Fotografen und Regisseure. Franco Zeffirelli fand hier Inspiration für seinen Film Romeo und Julia.
Sehenswürdigkeiten in Pienza Es gibt mindestens 4 Etappen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die erste Etappe Ihrer Tour durch Pienza ist der Palazzo Piccolomini, ein Meisterwerk von Rossellino, in dem sich bedeutende antike Möbel, Kunstwerke, eine kostbare Bibliothek und viele außergewöhnliche Erinnerungsstücke befinden. Ein wahres Kleinod ist der hängende Garten, der den Palast umgibt: Von den Bogengängen aus kann man die Aussicht auf das Val d'Orcia bewundern.
Eine weitere wichtige Etappe, und zwar nicht nur für die Pilger des Frankenwegs (Via Francigena), ist die Pfarrkirche von Corsignano. Dieser Ort der Anbetung, der im Laufe der Jahrhunderte viele Neugestaltungen erfahren hat, gilt als interessantes esoterisches Denkmal.
Die dritte Etappe, im Herzen von Pienza, der Palazzo Comunale (Rathaus), gegenüber dem Dom. Auch er wurde von Rossellino entworfen. Er stammt es aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und zeichnet sich durch große Bogengänge an der Fassade aus.
Die letzte Etappe ist der Palazzo Massaini, ein wunderbarer architektonischer Komplex am Hang des Hügels. Er wurde im 16. Jahrhundert von der Familie Massaini über einer früheren Burg mittelalterlichen Ursprungs erbaut. Heute ist er Sitz eines großen Unternehmens der Kosmetikindustrie und beherbergt einen landwirtschaftlichen Betrieb.
Unternehmungen in Pienza: 2 Alternativen, um den Urlaub perfekt zu genießen
Neben den klassischen Routen, um die Schönheit des Dorfes und seiner Umgebung zu bewundern, können Sie als Wanderer eine der vielen Wanderungen unternehmen, welche die Gegend bietet. Es gibt viele Alternativen, um einen Urlaub in Pienza in vollen Zügen zu genießen.
Auf der Strecke zwischen Siena und Pienza und umgekehrt wird der Entdeckungsdrang schnell gestillt: Auf dem Weg mit dem Auto stößt man auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie San Quirico d'Orcia, ein altes mittelalterliches Dorf, das noch intakt ist. Wenn Sie ankommen, richten Sie den Navigator auf die Kapelle Madonna di Vitaleda, und Sie werden vor einem unvergleichlichen Schauspiel stehen. Umgeben von Zypressen müssen Sie etwa 800 Meter zu Fuß auf einer unbefestigten Straße gehen, aber es lohnt sich.
Besuchen Sie auch Castiglione d'Orcia, eines der Wahrzeichen dieses wunderschönen Teils der Toskana. Interessant ist auch Buonconvento, ein altes Dorf, das entlang des Frankenwegs entstanden ist.
Wenn Sie einen Vorwand suchen, um nach Pienza zu fahren, sollten Sie sich den ersten Sonntag im September vormerken, an dem die Fiera del Cacio mit dem Spiel Cacio al fuso stattfindet: Neben der Huldigung des Käses, der gastronomischen Spitzenleistung der Stadt, veranstalten die sechs Contraden (Stadtteile) einen besonderen Wettkampf mit Verkostungen und Unterhaltung. Ein Riesenspaß.
Speisen in Pienza: 3 Spezialitäten zum Genießen
Sie werden die Qual der Wahl zwischen einheimischen Gerichten und jenen der Tradition der Toskana haben.
Wenn Sie in Pienza sind, kommen Sie nicht umhin, die legendären Steaks der Chianina-Rasse zu probieren. Dann die unvermeidlichen Toskanischen Pici, ein Gericht aus der einfachen bäuerlichen Küche: eine handgemachte Pasta aus Wasser und Mehl, serviert mit Köstlichkeiten wie Chianina-Fleischsoße, Aglione-Knoblauch und in der Pfanne gerösteten Semmelbröseln.
Und schließlich wäre eine Reise ohne die Verkostung des Cacio oder Pecorino aus Pienza beinahe so etwas wie ein Vergehen: eine Delikatesse antiken Ursprungs, ein Hartkäse aus Schafsmilch, der in Barriques gereift wird.