Im Val d'Orcia, in Bagno Vignoni, Land des Wassers und des Weins

Die vulkanische Natur des nahen Monte Amiata speist die Quelle von Bagno Vignoni, die reich an Magnesium- und Kalziumsulfaten ist, die bei Knochen-, Haut- und Schleimhauterkrankungen helfen. Das Wasser, das aus dem Platz fließt, wird in einen kleinen Graben geleitet, der es noch warm außerhalb des Dorfes transportiert, bis es in den Fluss Orcia im darunter liegenden Tal fließt.

In der Vergangenheit speiste das Wasser ein System von Mühlen, das dank des konstanten Wasserflusses der Quelle auch im Sommer einwandfrei funktionierte. Heute ist der Sentiero dei Mulini (Mühlenweg) ein angenehmer und landschaftlich sehr reizvoller Spaziergang auf dem Felsen von Castiglione d'Orcia.          

Eine weitere Thermalquelle unter freiem Himmel befindet sich in Bagni San Filippo, einem kleinen Ort an den Hängen des Monte Amiata , 16 Kilometer von Bagno Vignoni entfernt. Hier fließt das Wasser aus dem Inneren des Berges in den Fosso Bianco und es entsteht ein Warmwasserfluss, der durch den dichten Wald fließt. Das Wasser hinterlässt im Vorbeiziehen weißliche Kalkablagerungen in den bizarrsten Formen, darunter Becken und Wasserfälle, in denen Sie kostenfrei baden können.
Das wärmste Wasser befindet sich in der Nähe des sogenannten Weißen Wals (Balena Bianca), einer Kalksteinformation, die an das Maul eines Wals erinnert. Der Ort ist bei Touristen und Einheimischen des Val d'Orcia sehr beliebt.

Wenn man den Berg hinauffährt, kommt man nach Abbadia San Salvatore, wo das schöne Bergbaumuseum eine weitere Geschichte des Berges erzählt, nämlich die der Gewinnung von Zinnober zur Herstellung von Quecksilber. Eine Tätigkeit, die trotz ihrer Mühsal und Krankheit die Geschichte dieser Gemeinde ein Jahrhundert lang geprägt hat.

Bei einem Aufenthalt in Bagno Vignoni können Sie das wunderschöne Gebiet des Val d'Orcia erkunden. Die Gegend gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als „herausragendes Beispiel für die Neugestaltung der Landschaft in der Renaissance, das die Ideale der guten Regierungsführung des italienischen Stadtstaates im 14. und 15. Jahrundert und die ästhetische Ausführung jener Zeit aufzeigt … Das Val d'Orcia, eine Verknüpfung von Kunst und Landschaft, geografischem Raum und Ökosystem, ist Ausdruck wunderbarer natürlicher Gegebenheiten, aber auch Ergebnis und Zeugnis der Menschen, die dort leben“.

Um die schönsten Flecken der Gegend zu finden, müssen Sie die Dörfer des Val d'Orcia besuchen. So wie Pienza, die ideale Stadt des Papstes Pius II., gebürtig Enea Silvio Piccolomini, der die humanistischen Ideale der Schönheit und Harmonie in die Tat umsetzen wollte: Heute ist es ein reines Vergnügen, durch die Gassen zu spazieren, die Kathedrale, eine der bedeutendsten Kirchen der italienischen Renaissance, zu besichtigen und auf den gemütlichen Plätzen ein Mittag- oder Abendessen zu genießen.

Einen Kilometer von Pienza entfernt, inmitten der Natur, kann man die antike romanische Pfarrkirche von Corsignano besichtigen, in der gleich zwei Päpste getauft wurden. Ihre Geschichte ist so alt, dass auf einem ihrer Kapitelle die Schlange Regulus dargestellt ist, eine Gottheit der heidnischen Welt, die hier lange Zeit mit dem christlichen Glauben koexistierte.

Sehenswert ist auch Monticchiello, wo die Tradition des Volkstheaters bis heute fortgeführt wird: Im August nimmt das gesamte Dorf an der Aufführung eines Theaterstücks teil, das von den Einwohnern geschrieben, inszeniert und aufgeführt wird.

Das Dorf, das für seinen Rotwein weltbekannt ist. In der hübschen Altstadt mit ihren herrlichen Ausblicken auf die umliegenden Täler dreht sich alles um den Wein namens Brunello di Montalcino: vom historischen Jugendstillokal Caffè Fiaschetteria Italiana 1888, bis zum Museum L'oro di Montalcino – Il tempio del Brunello, das im Kreuzgang von San'Agostino untergebracht ist und von der untrennbaren Bindung zwischen dem Wein und seinem Herkunftsgebiet erzählt.