In Sizilien, um die Siegel der ländlichen Biodiversität zu entdecken

Die Geographie der Sinne führt uns in magische und duftende Gefilde, angefangen bei den legendären Zitrushainen, die das sogenannte Goldene Becken (Conca d'oro ) von Palermo bedecken, das leider nach und nach von Beton untergraben wird. In den unberührten Gebieten kann man sich noch am Duft der Blumen berauschen und die intensiven Farben der Zitrusfrüchte genießen. Hier werden Sie Ihre erste Entdeckung machen.

Der erste der sizilianischen Schätze für den Gaumen ist die spätreifende Ciaculli-Mandarine, die ihren Namen dem Ortsteil von Palermo verdankt, aus dem sie stammt, sowie der besonderen Reifezeit: spät nämlich, im Vergleich zu den gängigeren Sorten. Eine dünne Schale in intensivem Orange, die sich leicht vom Fruchtfleisch löst, ein starkes Aroma, der Zuckergehalt und das Vorhandensein des Samens sind ihre Merkmale. Sie kann im Januar frisch und den Rest des Jahres als Verarbeitungsprodukt genossen werden. 

Verführt von dem köstlichen Geheimnis, das die Insel in jeder Ecke verbirgt, wird der Geschmack Sie wie echte Genusssuchende von Ort zu Ort, vom Meer zu den Hügeln führen. Weiter südlich, immer noch in der Provinz Palermo, in einem der eindrucksvollsten Gebiete im Südwesten Siziliens: das Valle del Belice, das sich entlang des gleichnamigen Flusses erstreckt, einem Gebiet, das reich an Geschichte und Traditionen, Natur und gastronomischer Exzellenz ist und in dem sich viele Völker niedergelassen haben: Sikaner, Elymer, Phönizier und Griechen.

Gerade die vielen Unterschiede, die es durchquert haben, die sich verflochten und verschmolzen haben, machen dieses Gebiet aus zu einer der lebhaftesten Realitäten im westlichen Sizilien, aus landwirtschaftlicher Sicht. Hier werden zwei der beliebtesten Siegel der Inseltradition Ihre gastronomische Neugier wecken: der Feigenkaktus aus dem Belice-Tal, besonders saftig und süß, und, was die Schafzucht betrifft, das Schaf aus dem Belice-Tal, dessen Milch nach Ansicht der lokalen Hirten die einzige ist, die es wirklich wert ist, zu Käse gemacht zu werden.

Die sizilianische Landwirtschaft ist seit ihren Anfängen eng mit dem Anbau von Getreide verbunden: Sie werden überrascht sein, wie viele Sorten es in der Region gibt, weiche, goldene, stachelige, bernsteinfarbene … Eine wahre Palette. Zu den alten Getreidesorten, die in der Provinz Palermo angebaut werden, gehört Perciasacchi, ein Hartweizen, dessen Name alles sagt: Er bedeutet Löcher in den Sack machen. Die Form des Korns war tatsächlich so spitz, dass sie die Jutesäcke, in denen es transportiert wurde, durchstieß. Diese Sorte, die sich im Laufe der Zeit an ein schwieriges Klima und eine schwierige Umwelt angepasst hat, ist äußerst widerstandsfähig gegen Krankheitserreger, so dass sie zu den am besten geeigneten Getreidearten für den biologischen Anbau gehört. Brot und Nudeln gehören zu den verarbeiteten Produkten, die die organoleptischen Eigenschaften dieses Getreides optimieren. 

Eine weitere Farbe auf der Palette der sizilianischen Ländereien ist das dunkle Bernstein des so genannten Nero delle Madonie, eine Qualität, die fast völlig verschwunden war und die nun in den Händen der Landwirte von Campagna Amica neues Leben und neue Verwendung findet. Wie alle alten sizilianischen Kornarten zeichnet sich diese Sorte durch eine erhöhte Resistenz gegen Pilzarten und die Kontamination mit Mykotoxinen aus, Substanzen, die für den Menschen gesundheitsschädlich sind und deren krebserzeugende Wirkung noch untersucht wird. Sein niedriger Glutengehalt macht ihn wirklich zu einem außergewöhnlichen Zeugnis der sizilianischen Biodiversität, der Wiederherstellung der bäuerlichen Zivilisation und der alten Aromen, die dazu bestimmt sind, Gesundheit und einen originellen Geschmack auf unsere Tische zu bringen.