Warum Urbania die Stadt ist, die man am Tag der Befana besuchen sollte

Der Begriff kommt vom griechischen Wort Epiphanie, was „Erscheinung“, „göttliche Manifestation“ bedeutet.
Die Tradition der Befana hat in Italien eine besondere Bedeutung. In ihr sind religiöse und heidnische Überzeugungen vereint, die mit den Zyklen der Erde verbunden sind.

Im ersten Fall ist die Ankunft der Befana, die einen Besen reitet und Geschenke an die Kinder verteilt, mit der Reise der Heiligen Drei Könige nach Bethlehem verbunden, die das Jesuskind mit ihren Geschenken ehren. Aus weltlicher Sicht ist das Ritual der Befana mit dem Kalender und der Abfolge der Jahreszeiten verbunden: Das Fest beendet das Vorjahr, so alt wie die Befana, und die Geschenke sind ein gutes Omen für das gerade begonnene neue Jahr, in der Hoffnung, dass dieses erfolgreich und positiv wird. 

Wie auch immer man das Ritual der Befana interpretieren möchte, es ist für alle der Feiertag, der die Weihnachtszeit abschließt. Um eine einzigartige Erfahrung zu Ehren der großzügigen alten Dame zu machen, ist Urbania das ideale Ziel. Das wunderschöne Dorf in den nördlichen Marken, in der Provinz Pesaro-Urbino, wird zum Protagonisten spektakulärer Veranstaltungen, die Groß und Klein begeistern können.

Viele Rekordzahlen: Der von der Befana gestrickte Schal ist 50 Meter lang, die Socke, die durch die Straßen der Stadt zieht, erreicht 70 Meter – die längste der Welt –, während für das Fest 420 Kilogramm Süßigkeiten produziert werden. Urbania ist seit fast 30 Jahren das Zentrum der Riten zu Ehren der Befana und zieht jährlich 30.000 Besucher an. Zu diesem Anlass verwandelt sich die Stadt in ein magisches Schlaraffenland, mit 4.000 Strümpfen, die überall hängen. Viele Befana-Figuren beleben die Altstadt mit ihren Tänzen, aber besonders zwei werden Sie zum Staunen bringen. Schauen Sie nach oben, um eine zu bewundern, die 36 Meter vom Glockenturm in die Tiefe springt, und eine andere, die vom Glockenturm des Palazzo Comunale (Rathaus) zwischen Musik und Lichtspielen fliegt. 

Vom 3. bis zum 6. Januar verwandelt sich die Stadt in das Dorf der Befana. Im Herzen des Dorfes finden Sie neben dem Postamt und dem Haus der Befana das Bistrot der Befana mit traditionellen Gerichten und Produkten aus den Marken. Von Trüffel aus Acqualagna bis zu Fleisch aus den Marken, von den Pfirsichen aus Montelabbate bis zu lokalen Weinen und Bieren und dem unvermeidlichen Crostolo von Urbania ist alles dabei. Magische Seifenblasen und Jongleure werden ebenso wie faszinierende Straßentheatershows mit Stelzen, mehr als zwei Meter hohen Einrädern, Clowns und weißen Damen das Publikum verzaubern. 

Sobald Sie in Urbania sind, gibt es viel zu entdecken: z. B. die bunten und historischen Durantine-Keramiken, die Protagonisten zahlreicher Ausstellungen im Dogenpalast und im Diözesanmuseum Leonardi sind, ohne die kuriose und suggestive Geschichte der Mumien der Kirche der Toten zu vergessen.

Wenn Sie sich fragen, welche Sehenswürdigkeiten Sie in Urbania besuchen sollten, lassen Sie sich von der Befana leiten. Sie wird Sie bei einer Entdeckungstour durch die Stadt zu den historischen und künstlerischen Denkmälern der Altstadt begleiten. Die Tour führt Sie zum Dogenpalast, dem Dogenschiff und dem Bramante-Theater, bevor Sie vor den in der Kirche der Toten aufbewahrten Mumien ins Zittern kommen. Sie können auch in Kontakt mit einem der vielen Handwerksberufe kommen, derer sich Italien rühmt: die Verarbeitung von Keramik, ein antikes Wissen, das stolz von den Bewohnern am Leben gehalten wird. 

Das Haus der Befana, das man in einem Raum des Palazzo Civico geschaffen hat, wurde nach einem Projekt des Film- und Fernsehszenographen Egidio Spugnini, in der Kunst bekannt als Egidio von Casteldurante, dem antiken Namen von Urbania

Es ist das ganze Jahr über geöffnet, aber an diesen Festtagen ist es besonders lebhaft. Hier lehrt die Befana, wie man Kohle macht, auf einem Rahmen webt und erzählt Märchen, die mit dem Territorium verbunden sind. Das Postamt der Befana wurde bereits auf dem zentralen Platz von Urbania aufgestellt und wartet auf die Briefe der kleinen Gäste, die um Geschenke und Süßigkeiten bitten möchten, aber Vorsicht: Die Befana sieht und weiß alles und manchmal bekommen unartige Kinder ein Stück Kohle.

Um Urbania zu erreichen, sind der an das Hochgeschwindigkeitsnetz angebundene Bahnhof in Pesaro, und der Bahnhof in Fano die nächstgelegenen. Von beiden Bahnhöfen aus fahren direkte Busse, die Sie in etwa eineinhalb Stunden an Ihr Ziel bringen.