Übersicht
Wo Handwerkskunst bewahrt wird
Das Mode-Museum von Neapel wird von der Mondragone-Stiftung verwaltet, die nach der Gründerin Elena Aldobrandini, Herzogin von Mondragone, benannt ist. Es ist in einem schönen spätbarocken Gebäude mit der Kirche Santa Maria delle Grazie und seinen Gärten untergebracht.
Die Herzogin gründete hier 1655 das Refugium für Jungfrauen und Oblatinnen (Ritiro per Matrone Vergini e Oblate) für Frauen aus dem gefallenen Adel, die kein Gelübde ablegen wollten. Ein Ordensgelübde war zu jener Zeit der einzige Ausweg für Frauen ohne finanzielle Mittel. Das Königliche Institut von Mondragone blieb auch nach der Vereinigung Italiens erhalten und wurde zu einem Mädcheninternat, in dem nicht nur Adelige, sondern auch Waisenkinder unterrichtet wurden. Seit 2003 gibt es hier das Textil- und Bekleidungsmuseum Elena Aldobrandini.
Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Mode vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit einer umfangreichen Zusammenstellung von Kleidung und Accessoires wie Taschen, Hüten, Handschuhen, Schuhen, Sonnenschirmen, Fächern und Federn.
Zu den Ausstellungsstücken gehören auch Textilarbeiten wie Posamenten, Spitzeneinlagen, Klöppelspitzen und geklöppelte Spitzen, die sowohl von der lokalen Handwerkskunst als auch von der Qualität des Made in Italy zeugen. Anhand der ausgestellten Kleidungsstücke können Besucher die Geschichte der weiblichen Emanzipation nachvollziehen. Heute engagiert sich die Stiftung auch für die Entwicklung und Erhaltung alter Handwerkstechniken.
Piazzetta Mondragone, 18, 80132 Napoli NA, Italia