Streetfood in Neapel ist der Inbegriff des Gaumenschmauses
4 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Hier steht das Essen an erster Stelle, und das nicht nur bei Tisch. In der Stadt werden Speisen und Snacks von Geschäften und kleinen Läden zum Mitnehmen angeboten und fast an Ort und Stelle zubereitet. Freuen Sie sich auf unvergessliche Geschmackserlebnisse.
Italienisch zu leben bedeutet auch, in die kulinarischen Traditionen einzutauchen und sich verzaubern zu lassen. Wir entdecken Rezept für Rezept die Geheimnisse des besten Streetfoods in Neapel.
Die Königin verwandelt sich: geklappte Pizza und frittierte Pizza
Die neapolitanische Pizza ist zweifellos das bekannteste Gericht der Stadt und die Neapolitaner haben eine Lösung gefunden, um sie überall mit hinzunehmen. Die Pizza a Portafoglio (eine Art klappbare Pizza) ist als Pizza zum Mitnehmen entstanden und wird zusammengeklappt und verzehrfertig serviert. Ideal zum Bummeln und Spazieren. Sie wird überall verkauft, und ein Spaziergang durch die Straßen Neapels mit einer Pizza in der Hand ist ein unvergleichliches Erlebnis.
Dann gibt es noch die Pizza fritta (frittierte Pizza). Es handelt sich um frittierte Teigtaschen mit Tomaten und Mozzarella oder anderen, kreativen Belägen. Gebacken oder gebraten? Selbstverständlich wird diese Art von Pizza in heißem Öl frittiert.
Sie erhalten sie bei Pizza Fritta 1947, direkt gegenüber der berühmten Pizzeria Da Michele, oder bei Esterina Sorbillo, die mehrere Filialen in der Stadt hat, von der Via dei Tribunali bis nach Vomero.
Wir präsentieren Ihnen Königin und König des Streetfood: hier der Cuoppo, der König
Wenn die Pizza die Königin ist, dann ist der Cuoppo der König des neapolitanischen Streetfoods.
Die kleinen, in eine Papiertüte eingeschlagenen frittierten Kugeln eignen sich hervorragend zum Verzehr während der Stadterkundung. Hier kommt jeder auf seine Kosten, die einzige Konstante ist, dass alles frittiert ist.
Der klassische Cuoppo besteht aus Kartoffelkroketten, gesalzenen Zeppoline, Pizzelle di Sciurilli (Kürbisblüten im Teig), Mini-Arancini, gebratenen Polenta-Resten und Nudelpuffern.
Für Fischliebhaber gibt es die Frittura di Paranza (gemischter frittierter Fisch) mit Tintenfisch, Meeräsche, Garnelen, Kabeljau und anderen kleinen bis mittelgroßen Fischen. Der richtige Ort für einen wahren Cuoppo ist die Friggitoria Vomero im gleichnamigen Vomero, einem Viertel, das Sie unbedingt besuchen sollten, wenn Sie in Neapel sind.
Das neapolitanische Sandwich wird nicht extra belegt: es kommt belegt aus dem Ofen
Das typische Sandwich in Neapel heißt Pagnottiello: ein mit Wurstwaren und Käse gefülltes Brot.
Dieses Sandwich ist die Krönung des Streetfood in Neapel: kalorienreich, sehr lecker und reich gefüllt. Die beste Adresse ist hierfür die Antica Friggitoria Masardona.
Eine nicht weniger saftige Alternative ist das Sandwich mit Fleischbällchen (Polpette al ragù). Es mag Ihnen seltsam vorkommen, wenn Sie Fleischbällchen nur mit Pasta kennen, aber es ist die Erfahrung wert. Dafür gehen Sie am besten zu Tandem.
Die neapolitanischen Taralli? Immer mit Schmalz und und Pfeffer
In Neapel sind die Taralli immer präsent. Sie werden zu jeder Zeit gegessen: als Vormittagssnack, am Nachmittag als Zwischenmahlzeit und zum Aperitif. Die Geschichte der Taralli geht auf das späte 1700 zurück, als Bäcker übrig gebliebenen Brotteig wiederverwendeten, indem sie Schmalz, Pfeffer und Mandeln hinzufügten und sie vor dem Backen eindrehten.
Hier können Sie die besten Taralli der Stadt probieren: im Tarallificio Leopoldo und in der Taralleria Napoletana.
Pasta und Frittieren gehen Hand in Hand: Entdecken Sie die Frittata di Pasta
Die wahrhaftige Verkörperung des neapolitanischen Streetfoods verbindet die italienische Tradition der Pasta mit der neapolitanischen Leidenschaft für das Frittieren. Als Miniversion findet man die Frittatina di Pasta oft in den Cuoppi, den in Papiertüten eingeschlagenen Mix aus Frittiertem, aber um den Geschmack voll auskosten zu können, empfiehlt es sich, eine ganze Portion nur davon zu kaufen, die etwa so groß ist wie ein Pfannkuchen.
Die klassische Version gibt es bei Di Matteo. Darüber hinaus hat Giri di Pasta sie neu interpretiert und bietet sie in vielen Variationen an, die alle sehr lecker sind.
Zendraglie – in Neapel wird nichts weggeworfen
In Neapel ist alles ein Genusserlebnis. Dies gilt auch für die Innereien, die hier als Zendraglie bezeichnet werden.
Der Name geht auf das bourbonische Neapel zurück, als der Adel von seinen Balkonen aus tierische Abfälle zu den Armen hinunterwarf und die Köche in der „großzügigen“ Geste des Werfens zu sagen pflegten: „Voilà, les entrailles!“ („Hier, die Innereien!“). Ab diesem Moment wurden in Neapel aus „les entrailles“ die „Zendraglie“.
Dazu gehören Schnauzen, Füße, Eingeweide, Schwänze, kurz gesagt, alle Teile von Schweinen und Rindern, die eigentlich entsorgt wurden.
Um diese zu probieren, besuchen Sie am besten die Antica Tripperia O'Russo oder Le Zendraglie in Pignasecca.
Dulcis in fundo – das beste kommt zum Schluss: die besten typischen neapolitanischen Desserts
Wer sagt, dass er in Neapel war, muss sich zumindest einmal dem ewigen Dilemma gestellt haben: Sfogliatella aus Blätterteig oder Mürbeteig? Um jegliche Art von Zweifel zu zerstreuen, muss man beide probieren, und zwar mehrere Male. Holen Sie sich ihre bei Attanasio in der Nähe des Bahnhofs. Dort kommen Sie von morgens bis abends aus dem Ofen und sind immer warm und duftend. Alternativ gibt es gute Sfogliatelle bei Scaturchio oder Pintauro.
Die neapolitanische Süßwarentradition ist jedoch sehr vielfältig und geht über die Sfogliatelle hinaus: Sie können bei Carraturo vorbeischauen, um einen Baba, das berühmte, in Rum getränkte süße Stückchen, zu probieren, oder Sie können bei Poppella im Sanità-Viertel ein Fiocco di Neve (Schneeflocke)probieren. Dies ist eine weiche Brioche, gefüllt mit Milchcreme, Sahne und Vanille.