Peschici
Peschici empfängt Sie mit einem spektakulären Blick. Wenn Sie tagsüber ankommen, werden Sie von den weißen Häusern beeindruckt sein, die sich an einer 90 Meter hohen Klippe mit Blick auf das Meer hochhangeln. Wenn Sie am Abend ankommen, wird Sie das Spiel des Lichts und die Stadt, die sich im Wasser spiegelt, verzaubern. Vor den Häusern öffnet sich die breite und sandige Bucht von Peschici, die außerhalb der Hochsaison wenig besucht ist. Hier, in Pesclizzo, wie der Ort von seinen slawischen Gründern genannt wurde, spaziert man am besten bis zum Hafen und steigt dann die Treppen hinauf, die zur Stadt führen. Hier ziehen bereits die ersten Wandmalereien die Aufmerksamkeit auf sich. Sie können die Porträts bewundern, Malereien, die Boote darstellen oder einen Meerblick. Eins dieser Werke ist dem pugliesisch-istrischen Künstler Romano Conversano gewidmet, dem Peschici so sehr am Herzen lag, dass er das Schloss kaufte und restaurierte, um es als Atelier zu nutzen. Das Werk stammt von drei Künstlern namens Silvestro Regina, Day Gilles Thrinh Dinh und Michel Xhavo, die das Schloss im heißen Sommer 1993 besuchten: Da das Gebiet vernachlässigt war und sich darunter eine Mülldeponie befand, verschönerten sie es mit einem Wandgemälde entlang der Umzäunung des Schlosses. Vom Aussichtspunkt in der Nähe des Schlosses haben Sie einen malerischen Ausblick. Von hier aus können Sie zu einem Spaziergang entlang der Hauptstraßen, der Via Castello und der Via Colombo in Richtung der neuen Stadt aufbrechen oder sie schlendern durch die verwinkelten und engen Gassen. Zwischen den Häusern mit den charakteristischen Kuppeldächern, den Bögen und Kirchen des alten Dorfes herrscht eine antike und mediterrane Atmosphäre, die ein wenig an Griechenland und Tunesien erinnert. Hier finden sich auch viele kleine Läden und nette kleine Restaurants. Hinter dem kleinen Hafen hingegen befindet sich die Abtei von Calena, besser gesagt, deren Überreste, die jedoch ihre Bedeutung im Mittelalter bezeugen.
Rodi Garganico
Von Peschici aus nehmen Sie die Küstenstraße durch den Pinienwald Marzini, die zum malerischen Strand von Tufare führt. Sie ist im Abschnitt von San Menaio nach Lido del Sole flach und leicht zu bewältigen, mit Ausnahme eines kurzen Anstiegs bis nach Rodi Garganico. Rodi Garganico ist zwar sehr pittoresk, aber nicht so reich an Sehenswürdigkeiten, wie ihre beiden Schwestern Peschici und Vieste. Sie liegt auf einer Klippe direkt am Meer. Die hellweißen Häuser heben sich vom Blau des Himmels ab und säumen die verwinkelten Gassen, von denen einige über steile Treppen zwischen Bögen und Adelspalästen zum Meer führen. Sehenswert sind die Kirchen S. Nicola di Mira, Ss. Pietro e Paolo, die älteste der Stadt, und das barocke Santuario Madonna della Libera.
Besonders sehenswert sind auch die wundervollen Zitrusgärten, die die Stadt umgeben. In diesem Gebiet werden Zitrusfrüchte angebaut (insbesondere die Zitronensorte Femminiello del Gargano IGP). Riesige Zitronenhaine erstrecken sich bis weit ins Inland. In der Vergangenheit waren die Zitrusfrüchte die größte Einnahmequelle des Ortes, doch mittlerweile ist Rodi vor allem wegen des florierenden Strandtourismus bekannt. Kein Wunder, denn die langen Sandstrände erstrecken sich östlich und westlich des Dorfes. Der Strand von San Menaio mit seinem feinen Sand erstreckt sich über zweieinhalb Kilometer bis zum Dorf.
Lago di Varano
Von Rodi Garganico aus geht es zwischen Aussichtstürmen und charakteristischen Trabucchi zum Varano-See. Von oben betrachtet geht das Gewässer direkt ins Meer über. Wenn man allerdings näher hinschaut, stellt man fest, dass eine 10 km schmale Landenge mit einer Straße den See von der Adria trennt, die mit dem Rad befahren werden kann. Die Straße auf der Landenge grenzt an einen feinen Sandstrand namens Isola di Varano, der 1977 wegen seiner Dünen, den riesigen Eukalyptusbäumen, den Pinienwäldern und Seekiefern zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Er ähnelt eher einem echten See als einer Salzlagune und ist mit mediterraner Macchia bewachsen. In den Dünen und auf dem Wasser tummeln sich tausende einheimische Vögel und Zugvögel. Die Lagune kann mit dem Fahrrad auf einer Strecke umrundet werden, die entlang der von Schilf, Olivenhainen und Pinienwäldern gesäumten Ufer verläuft, wobei die Berge in der Ferne zu sehen sind.
In der Nähe der Lagune befindet sich die malerische Grotte von S. Michele, die mit dem Kult des Erzengels verbunden ist. Das Wasser, das hier an den Wänden entlang fließt, wirkt bei Sehbeschwerden angeblich Wunder. Ein weiterer Ort, dem Wunderkräfte zugeschrieben werden, diesmal im Falle von Dürre, ist das Santuario del SS. Crocifisso am Ostufer des Sees. Über dem Becken erhebt sich Cagnano Varano auf einem Felsen mit einem atemberaubenden Blick aufs Meer.
Lago di Lesina
Weiter gehts mit dem Fahrrad zwischen Land und Wasser entlang ruhiger Nebenstraßen zur letzten Etappe, dem Lago di Lesina. Auf dem Weg können Sie antike Wachtürme wie Torre Calarossa und Torre Mileto bewundern. Der Lago di Lesina ist kleiner und deutlich flacher als der Lago di Varano, aber nicht weniger faszinierend. Er ist vom Meer durch die Bosco Isola, einen 22 Kilometer langen Streifen aus Sand, Dünen und mediterraner Macchia, getrennt. Das Wasser ist flach, fischreich und ruhig, nur leicht aufgewühlt durch die Sandali, die typischen Holzboote der Fischer. Kitesurfer, die über das Wasser gleiten, die vorbeifliegenden Vögel und die Silhouetten der hölzernen Pfahlbauten mit den Fischernetzen, die sich über der Lagune spiegeln, beleben den Ort. Im östlichen Teil des Sees befindet sich das Naturschutzgebiet Lago di Lesina, das 1981 gegründet wurde, um Tieren einen sicheren Lebensraum zu garantieren: Hier können zahlreiche Vogelarten ungestört leben. Von Lesina aus führt ein Holzsteg über das Wasser zur kleinen Insel Clemente, die einst von einer kleinen Abtei aus dem 12. Jahrhundert auf den Fundamenten einer alten römischen Villa errichtet wurde.