Übersicht
In wie vielen anderen Bahnhöfen kann man gut erhaltene archäologische Funde finden? Und doch ist es das, was uns im Warteraum von Taormina-Giardini erwartet. Das Gebäude ist so raffiniert wie die Stadt, deren Namen es trägt, und beherbergt ein kleines Museum mit Blick auf die Gleise. Zwei zinnenbewehrte Türme überwachen seit 1928, dem Jahr der Renovierung des Bahnhofsgebäudes im Jugendstil, alle Durchgänge. Alles wurde bis ins kleinste Detail gepflegt: die Portale aus Glas, Metall und Holz mit Intarsien der alten Fahrkartenschalter, die Kronleuchter, die von der Decke hängen, die dunklen Holzmöbel im sizilianischen Stil des späten 19. Jahrhunderts. Sogar die Fahrplanauskunft ist in ein schmiedeeisernes Gehäuse eingefasst. Wenn man nach oben schaut, färben die Gemälde des Malers Salvatore Gregorietti die Decke vollständig. Sogar die Soprintendenza ai Beni Culturali (Aufsichtsbehörde für das kulturelle Erbe) setzte sich für Taormina-Giardini ein, als die Eisenbahngesellschaft ankündigte, eine neue Haltestelle für die Verdoppelung der Eisenbahnlinie Messina-Catania zu bauen. Der Bahnhof ist immer noch da, mit seiner blauen und goldenen Inschrift, die an die Wände einer maurischen Burg gemalt zu sein scheint. Auch die Welt des Kinos hat seine Schönheit erkannt, so dass der Bahnhof für einige Szenen von „Der Pate – Teil III“ von Francis Ford Coppola, „Der kleine Teufel“ von Roberto Benigni und „Le Grand Bleu“ von Luc Besson verwendet wurde.
Via Nazionale, 43, 98039 Villagonia ME, Italia