Übersicht
Das Meeresschutzgebiet der Pelagischen Inseln umfasst die Hauptinseln Lampedusa und Linosa sowie die kleine Insel Lampione mit einer Gesamtfläche von 4.367,73 Hektar. Dieser Archipel zeichnet sich durch eine große Vielfalt und Heterogenität der Meeres- und Küstenumgebungen aus, da sowohl kalkhaltige als auch vulkanische Substrate vorhanden sind.
Vielfalt der Lebensräume
Das Meeresschutzgebiet der Pelagischen Inseln ist ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt und ein Aushängeschild des Mittelmeers. Das Gebiet beherbergt einige der wichtigsten Meeresumgebungen, wie die Wiesen von Posidonia oceanica, die Korallen, den Maerl, die halb versunkenen und ganz versunkenen Höhlen und die Plattformen in Vermeti.
Wracks und versunkenes Erbe
Rund um die Inseln Lampedusa und Linosa gibt es eine echte Konzentration von Schiffswracks und historischen Zeugnissen. Es handelt sich größtenteils um Schiffbrüche, die mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zusammenhängen: etwa vierzig Schiffe und Flugzeuge, die die schmerzhaften und tragischen Geschichten von Soldaten und Seeleuten im Krieg im Herzen des Mittelmeers erzählen.
Zu den wichtigsten gehören:
Die Bristol Beaufighter von Linosa: Ein Torpedobomber, der von Pantelleria aus gestartet und mitten im Zweiten Weltkrieg von zwei italienischen Jagdflugzeugen abgeschossen wurde, ist heute ein echtes künstliches Riff in über 70 Metern Tiefe. Die wenigen technischen Taucher, die es bis zum Wrack schaffen, finden einen von feindlichen Schüssen zerrissenen Rumpf vor, der jedoch vollständig von Meereslebewesen und bunten Konkretionen bedeckt ist, was einen eindrucksvollen Kontrast bildet.
Die Martin Baltimore: Ein weiteres Flugzeug, das zum 69. Geschwader der Royal Air Force gehörte und in 85 Metern Tiefe auf dem Meeresboden von Linosa liegt, ist hingegen in einem ausgezeichneten Zustand. Das Flugzeug hob am 15. Juni 1942 um 12:45 Uhr vom britischen Stützpunkt Luqa auf Malta ab, um die Konvois vor Pantelleria zu beobachten. Es wurde getroffen, konnte aber sanft gleiten und auf dem Wasser landen. Das Wrack ist daher noch in sehr gutem Zustand, die Propeller stehen bei ausgeschaltetem Motor in Gleitposition.
Das Wrack der Marin Sanudo: Die Marin Sanudo liegt in 75 Metern Tiefe 10 Meilen von Lampione entfernt und ist eine wertvolle Zeitkapsel: Sie wurde 1926 von den Werften von Monfalcone vom Stapel gelassen, 1940 beschlagnahmt und 1942 während des sogenannten Konvoi-Krieges von einem englischen U-Boot versenkt; die Schiffe „Procione“ und „Cigno“, die als Eskorte dienten, retteten 165 Matrosen, aber das Frachtschiff landete mit seiner Kriegslast auf dem Meeresboden.
Via Cameroni, 92031 Lampedusa E Linosa AG, Italia