Übersicht
Der englische Maler und Schriftsteller Edward Lear beschrieb das „alte“ Canolo 1852 in seinen Journals of a landscape painter in southern Calabria wie folgt: „In ein Nest aus spitzen Felsen gerückt, unmittelbar nach dem weiten Abgrund, der sich um den Passo del Mercante schließt“. Das Dorf befindet sich in einer bezaubernden Umgebung zwischen zwei großen Canyons und dem Bach Pachina, der zwischen dem Ort und dem Monte-Mutolo-Massiv verläuft, wahrhafte Felsentürme in wechselnden Farben. Es ist ein unverzichtbares Ziel für Kletterer und einer der Geosites des Nationalparks Aspromonte von größtem geologischen und naturalistischen Wert. Seine Gründung geht auf die byzantinische Zeit zurück, es wurde aber im Zuge des Hochwassers von 1951 von den Bewohnern verlassen, die in das etwa 9 km entfernte Dorf Canolo Nuova auf 900 Metern über dem Meeresspiegel umsiedeln mussten.
Charakteristisch für den Ort ist das Pane jermano, ein besonderes Brot, das von der Slow Food Foundation für Biodiversität gefördert wird und aus lokalem Roggenmehl hergestellt wird, das vor dem Mahlen in der Sonne auf Tüchern aus Ginstergewebe getrocknet wird, den sogenannten „Pezzare“. Das so hergestellte Mehl wird nur mit Lievito Madre (Mutterhefe, eine Art Sauerteig) vermischt und geknetet, woraus ein sehr nahrhaftes rundes Brot mit dunkelgoldener Farbe entsteht. Eine Tradition, die von den Canolesi am Leben erhalten wurde, die noch heute die geformten Brotlaibe zum Backen in die gemeinschaftlichen Holzöfen von Canolo Nuova bringen.
89040 Canolo RC, Italia