Die Route nach Gallura

Nach der Route der Riesen und des Smaragds geht es entlang der Küste in Richtung Nordwesten zum Hafen von Santa Teresa Gallura, dem perfekten Anlegeplatz, um die Gallura zu entdecken: nur 12 Seemeilen von M. Cala Gavetta im Osten und 22 von Isola Rossa im Westen entfernt, in einer engen Bucht, die einen natürlich geschützten Hafen darstellt. Wir beginnen unsere Reise in diesem faszinierenden Hafen, dem pulsierenden Herzen des Landes, einem Kreuzungspunkt des kulturellen und kommerziellen Austauschs, der auf eine lange Geschichte bis in die Römerzeit zurückblickt. Der ursprüngliche Name, Longonis, bezieht sich auf den charakteristischen langgestreckten Fjord, in dem sich der Hafen befindet. Im Osten wird er von der mittelalterlichen Burg bewacht, während sich im Westen der spanische Turm erhebt, ein Zeugnis seiner strategischen Bedeutung. Verpassen Sie nicht den Turm von Longonsardo, der zwischen 1577 und 1599 auf Geheiß von König Philipp II. von Spanien erbaut wurde. Der 11 Meter hohe Granitturm spielte während der Revolution von 1802 gegen die sardisch-piemontesische Regierung eine entscheidende Rolle. Dann geht es weiter zu den Steinbrüchen von Capo Testa, in denen die Römer den wertvollen lokalen Granit abgebaut haben. Hier können Sie rohe und halbfertige Säulen bewundern, die einst Patriziervillen und Denkmäler schmückten. Nicht weit entfernt ist der 1845 erbaute Leuchtturm von Capo Testa, ein Bezugspunkt für die Schifffahrt im Norden Sardiniens, der einen spektakulären Blick auf die Straße von Bonifacio bietet. Einige Kilometer vom Zentrum entfernt befinden sich am Vorgebirge von Capo Testa die Strände Rena di Ponente und Rena di Levante, die sich durch vom Wind geformten weiß-grauen Granit, dichte mediterrane Vegetation und kristallklares Wasser auszeichnen und sich ideal zum Baden bei jedem Wind eignen. Vom Leuchtturm von Capo Testa führt ein Weg nach Cala Spinosa und Cala Francese, die sich ideal zum Tauchen und Schnorcheln eignen. Wenn Sie weiter auf einem Weg gehen, erreichen Sie Cala Grande, umgeben von der Macchia, ideal für einen entspannenden Spaziergang zwischen unberührter Natur und Granitfelsen mit bizarren Formen. Dann treffen wir auf die archäologische Stätte von Lu Brandali aus dem 14. bis 10. Jahrhundert v. Chr., die einen faszinierenden Blick auf die Nuraghen-Zivilisation mit ihrem Komplex aus Nuraghen, Türmen, Gigantengräbern und einem Hüttendorf bietet. Die gefundenen Artefakte bieten wertvolle Zeugnisse des täglichen Lebens der damaligen Zeit. Wir beenden unsere Tour mit einem Besuch des Parks von Punta Contessa, der Teil des SIC-Gebiets „Capo Testa“ ist und Panoramapfade durch die Macchia mit atemberaubendem Blick auf die Straße von Bonifacio und Korsika sowie eine bemerkenswerte Artenvielfalt bietet. Santa Teresa Gallura lädt auch dazu ein, die lokalen Aromen zu entdecken, mit typischen Gerichten wie der Gallura-Suppe, den Chiusoni und traditionellen Desserts wie den Acciuleddhi, die von einem Glas Vermentino di Gallura begleitet werden. Eine einzigartige Kombination aus Geschichte, Natur und Kultur macht Santa Teresa Gallura zu einem unverzichtbaren Reiseziel.

Nach einer erholsamen Nacht in Santa Teresa Gallura fahren wir zum Turm von Vignola, der sich auf einer Landzunge zwischen Punta di li Francesi und Vignola Aglientu erhebt. Der Turm, der 1605 zur Verteidigung der Küste vor sarazenischen Einfällen errichtet wurde, hat eine 12 Meter hohe kegelstumpfförmige Struktur aus lokalem Granit und beherbergt eine große Kasematte, die in drei Sektoren unterteilt ist und einst die Garnison und die schwere Artillerie beherbergte. Eine Außentreppe, die Mitte des 19. Jahrhunderts hinzugefügt wurde, erleichtert den Zugang und bietet ein faszinierendes Zeugnis der lokalen Geschichte und der Strategien zur Verteidigung der Küste. Nicht weit entfernt erhebt sich die Nuraghe Tuttusoni auf einem Hügel, der das gesamte Gebiet bis zum Meer überblickt. Die aus Granitblöcken unterschiedlicher Größe gebaute Nuraghe verfügt über eine kreisförmige Kammer, die ursprünglich mit einer falschen Kuppel bedeckt war, und zwei Nischen an den Wänden. Die Seitentürme in verschiedenen Erhaltungszuständen vervollständigen dieses imposante Bauwerk. Nicht weit entfernt erhebt sich „Lu Monti di Tuvu“ 417 Meter über dem Meeresspiegel östlich von Aglientu. Dieser Sportfelsen, der größte und interessanteste im Norden Sardiniens, bietet mehr als dreißig Kletterrouten für Kletterer aller Schwierigkeitsgrade, mit glatten Platten, Überhängen, Dihedralen, Rissen und Tafoni an seinen Granitwänden, die nach Westen und Nordwesten ausgerichtet sind. Wir setzen unseren Besuch in der Altstadt von Aglientu fort, einem Dorf, das um die 1776 erbaute Kirche San Francesco herum entstand. Die Ursprünge des Namens „Aglientu“ sind geheimnisumwittert: Es gibt diejenigen, die denken, dass er vom Wind kommt, andere vom Silber der Brunnen, die im Mondschein leuchteten, während eine dritte Hypothese ihn mit zahlreichen lokalen Ortsnamen verbindet, die „Agliu“ enthalten. In Tempio Pausania fasziniert die Altstadt mit gepflasterten Straßen und malerischen Plätzen. Besuchen Sie das Museum Bernardo de Muro, das dem berühmten Tenor gewidmet ist, und das Museum des Bahnhofs mit historischen Werkzeugen und Maschinen. Das Teatro del Carmine, das für seine hervorragende Akustik bekannt ist, bietet das ganze Jahr über Aufführungen. Wenn Sie mehr Zeit haben, empfehlen wir einen Besuch des Monte Limbara, der von den Gipfeln von Punta Balestrieri und Bandiera aus atemberaubende Ausblicke bietet. Auf dem Weg zum Gipfel gibt es zahlreiche Wander- und Trekkingwege sowie die Quellen von Rinaggiu und Fonte Nuova, die für ihr reines und harntreibendes Wasser bekannt sind. Wir nehmen die Straße in Richtung Calangianus und in den Korkeichenwäldern in der Nähe des Dorfes, in der Ortschaft Badu Mela, an den nördlichen Hängen des Monte di Deu, halten wir an, um das Gigantengrab von Pascareddha zu besuchen, ein Grabdenkmal aus der mittleren Spätbronzezeit (1700-1400 v. Chr.). Diese bedeutende archäologische Stätte zeugt von einer Gesellschaft, die hier vor etwa 3800 Jahren lebte. Das Gebiet von Calangianus nimmt den östlichen Hang des Monte Limbara ein, wo sich Steineichenwälder, Nadelbäume und Macchia erstrecken. Insbesondere das üppige Tal des Rio Santu Paulu mit Wander- und Radwegen, auf denen Sie herrliche Ausblicke genießen können, sowie der Park von Stazzana mit jahrhundertealten Steineichen. Wir beenden unseren Tag in Calangianus, wo wir uns bei einer Übernachtung in der Stadt erholen können.

Die dritte Etappe unserer Reise beginnt dort, wo die vorherige endet, in Calangianus, das für die Herstellung von Kork berühmt ist, die es zu einem der am stärksten industrialisierten Zentren Sardiniens gemacht hat. Die auf 500 Metern Höhe gelegene Stadt ist von Granit- und Waldreliefs des Limbara-Massivs geschützt. Die Altstadt zeichnet sich durch mit Granit gepflasterte Straßen und Steinhäuser aus, die um die Pfarrkirche Santa Giusta angeordnet sind. Die Kirche mit einer Granitfassade aus dem 14. Jahrhundert ist mit einem Gemälde aus dem 16. Jahrhundert und Fresken aus dem frühen 20. Jahrhundert geschmückt. Wir besuchen auch das Diözesanmuseum für sakrale Kunst im Oratorium Nostra Signora del Rosario, in dem wertvolle liturgische Gegenstände aus dem 16. und 18. Jahrhundert ausgestellt sind. Im Herzen des Dorfes bewundern wir die kleine Kirche Sant'Anna, die 1665 aus Granit erbaut wurde und ein Gemälde der Heiligen aus dem 19. Jahrhundert beherbergt. Am Stadtrand befindet sich die Kirche Santa Maria degli Angeli, neben dem Kapuzinerkloster von 1705, das heute restauriert und in das Korkmuseum umgewandelt wurde. Das Museum erzählt die Geschichte der Korktradition durch Ausstellungen alter Maschinen und Korkgegenstände und umfasst Multimedia-Tools, die diese alte Tradition veranschaulichen. Wir beenden unsere Tour mit einem Besuch in Sant'Antonio di Gallura, das 350 Meter über dem Meeresspiegel liegt und von Granitbergen und Tälern umgeben ist, die mit Eichen und mediterraner Macchia bedeckt sind. Wir bewundern den Liscia-See und steigen zum Aussichtspunkt von Lu Naracu hinauf, um die Aussicht zu genießen, die vom Limbara-Massiv bis zum Meer von Arzachena und Palau reicht. Wir besuchen die Kirche Sant'Andrea und die Pfarrkirche Sant'Antonio Abate mit ihren Fresken und dem dreischiffigen Grundriss der Basilika. In der Umgebung von Sant'Antonio di Gallura erkunden wir malerische Landkirchen wie die Madonna di La Crucitta, die Wallfahrtskirche San Giacomo, San Leonardo, San Giuseppe und die Felsenkirche San Costantino. Wir entdecken die agropastorale Kultur der Gallura und genießen lokale Köstlichkeiten wie die Zuppa gallurese und die Mazza frissa.

Nach einer erholsamen Pause in Sant'Antonio di Gallura geht die Reise weiter nach Norden, um Arzachena zu entdecken. Bevor Sie die Stadt erreichen, befindet sich im Tal von Capichera der Archäologische Park von Arzachena mit der Nuraghe und dem Dorf La Prisgiona, einer alten Nuraghensiedlung, die aus einer Nuraghe und einem Dorf mit etwa 100 Hütten besteht, von denen viele noch zu erkunden sind. Eine weitere faszinierende Stätte ist das Gigantengrab von Coddu Ecchju, ein altes Massengrab, das dank der lokalen Führer eindrucksvolle Geschichten aus der Vergangenheit erzählt. Das 25 Kilometer von Olbia entfernte Arzachena ist berühmt für seine spektakulären Landschaften, die Strände mit kristallklarem Wasser, die Hügel mit Weinbergen und die archäologischen Schätze. Mit seinen 14.000 Einwohnern und einer ebenso großen Unterkunftskapazität ist Arzachena eines der Wahrzeichen der Costa Smeralda, seit den 1960er-Jahren ein Eliteziel des internationalen Tourismus. Die Stadt lebt von der Schifffahrt, dem Granitabbau und ihren Weinkellern, die für den Vermentino di Gallura bekannt sind. In der Altstadt bietet die Kirche Santa Lucia, die über eine Granittreppe erreichbar ist, einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Eine Attraktion, die man sich nicht entgehen lassen sollte, ist „Il Fungo“, ein natürlicher Felsen, der von den Witterungseinflüssen geformt wurde und das Symbol von Arzachena ist. Er ist über „La via delle pietre“ (die Straße der Steine) zu erreichen, die von der Via Ruzittu ausgeht. Von Arzachena aus geht es weiter nach Cannigione entlang der Panoramastraße von Micalosu. Von hier aus können Sie Cannigione und das Schutzgebiet des Saloni-Teichs auf der einen Seite und den Golf von Arzachena und das Archipel von La Maddalena auf der anderen Seite bewundern. Cannigione, das seine Wurzeln als Fischerdorf hat, ist die ideale Wahl für alle, die einen Urlaub im Zeichen von Aktivität und Erkundung suchen. Die Reise führt uns dann nach Palau, einem bezaubernden Dorf in einer geschützten Bucht, in der Nähe der Costa Smeralda und vor dem Park des Maddalena-Archipels. Palau bietet seinen Besuchern nicht nur atemberaubende Natur, sondern auch ein lebendiges Nachtleben. Auf dem Weg dorthin treffen Sie auf verschiedene Sehenswürdigkeiten, darunter: die Roccia dell'Orso, eine natürliche Skulptur, die seit der Antike als Orientierungspunkt für Seeleute bekannt ist, der Strand von Sciumara und Porto Faro, Küstenabschnitte, die sich ideal zum Entspannen eignen, Porto Rafael, ein exklusiver Ort mit luxuriösen Villen und einem Yachthafen, die Festung von Monte Altura, ein Aussichtspunkt mit Blick auf das gesamte Meeresgebiet, Punta Sardegna und Cala Trana, Orte von natürlicher Schönheit mit Stränden aus rosafarbenem Sand, die Militärbatterie von Talmone, eine Festung in der Nähe von Punta Don Diego, die von der Militärgeschichte der Region zeugt, Porto Pollo und Isola dei Gabbiani mit Stränden, die sich ideal für Wassersportarten wie Windsurfen und Kitesurfen eignen.  Die Rückkehr nach Santa Teresa Gallura schließt diese außergewöhnliche Reise in den Norden Sardiniens ab, eine Reise durch bezaubernde Landschaften, Traditionen, Geschichte und Aromen, die das authentischste Wesen dieses Landes enthüllt.