Klettern in Ligurien an Klippen über dem Meer
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Dieses Mekka für Kletterfans und -profis aus ganz Europa bietet ideale Bedingungen für die Ausübung des Sports – und profitiert zudem von einer prächtigen Kulisse zwischen Meer und Felsen.
Ein Fitnessstudio unter freiem Himmel
Auf dem Gebiet der Gemeinde Finale Ligure profitieren Freeclimber dank der besonderen Morphologie des Gebiets von einem von der Natur geschaffenen Fitnessstudio: Die hiesigen Kalksteinfelsen mit Löchern und Befestigungen sind ideal für das Sportklettern. Es gibt 3.500 Kletterrouten und etwa 200 mit Haken versehene Wände. Die ersten Routen wurden 1968 von den Brüdern Gianluigi und Eugenio Vaccari angelegt.
An diesen Klippen mit ihrer spektakulären Kulisse ist jede Route eine neue Entdeckung. Die umliegenden Bergketten sind von grüner Macchia bedeckt und bilden einen wunderbaren Kontrast zum hellen Kalkstein: Einige Berge fallen steil zum Meer hin ab, das unten in der Sonne glitzert.
Hier nimmt man sich Zeit, um aufzusteigen und gleichzeitig die Landschaft auf sich wirken zu lassen und in vollen Zügen zu genießen. Denn in der Schönheit findet der Geist die Ruhe und Konzentration, die für diesen Sport so wichtig sind.
Eine Klippe für jeden Geschmack
Die Klippen im Gebiet von Finale Ligure weisen aufgrund der Neigung der Wände und ihrer Morphologie sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf, sodass hier jeder auf seine Kosten kommt – von erfahrenen Kletterexperten bis hin zu Personen, die den Sport erst für sich entdecken. Die zum Teil freiwillig tätigen Guides stehen den Sportlern für Tipps, Begleitung und gezielte Kurse zur Verfügung. Dank des ganzjährig milden Klimas ist das Klettern hier zu jeder Jahreszeit möglich. Informieren Sie sich trotzdem im Voraus über die aktuellen Bedingungen, denn während der Nistperiode der Greifvögel werden einige Routen geschlossen.
In einer zylindrischen Grotte oder mit Blick auf das Meer
Lust auf unvergessliche Erlebnisse? Ein Erlebnis der besonderen Art bietet zweifellos die Grotta dell'Edera inmitten des dichten Waldes des Monte Sordo. Man seilt sich in die zylindrische und nach oben offene Grotte ab, deren oberes Gewölbe eingestürzt ist, und kann anschließend ihre Wände erklimmen.
Hier befindet man sich sozusagen im Bauch der Natur, dessen Erkundung Kletterern vorbehalten ist: ein echtes Privileg. Bric Pianarella überrascht durch seine gigantischen Abmessungen, und zwar sowohl was seine Höhe als auch seine Ausdehnung betrifft, sowie durch die Anzahl der Routen mit Passagen aller Art. Einige Abschnitte sind von schwindelerregender Vertikalität. Im unteren Teil ist die Vegetation noch mit von der Partie, bevor sie weiter oben dem nackten Felsen das Feld überlässt.
Wer stattdessen den engen Kontakt zum Meer sucht, für den ist Capo Noli genau richtig, denn dort taucht die Wand direkt in das tiefblaue Mittelmeer ein. Bei schlechtem Wetter sowie für das Training bietet Finale Ligure auch Indoor-Kletterwände.
Ein bisschen Klettern, ein bisschen Trekking
Nicht zuletzt kann man in Finale Ligure einer neuen Aktivität frönen, die die Möglichkeit bietet, sportliche Aktivitäten und Landschaftsgenuss zu verbinden. Die Disziplin heißt Trek Spot Climb und kombiniert Trekking und Klettern. Man wandert auf Wegen entlang, klettert ein Stück und spaziert anschließend weiter. Die Routen sind gut durchdacht: Die längsten sind Rundwanderwege und einige führen sogar zu den spektakulärsten Höhlen. Es ist eine abenteuerliche und spannende Art, diesen Teil Liguriens zu erkunden.
Und danach … Shopping, Aperitifs und ein Sprung ins blaue Wasser
Die Gemeinde Finale Ligure besteht aus zahlreichen Dörfern, die zwischen der Küste und dem Hinterland verstreut liegen.
Wer nach dem Klettern ein paar Stunden am Meer an der schönen Riviera di Ponente verbringen möchte, fährt nach Finalmarina, wo ein langer Strand mit Badeanstalten zum Entspannen einlädt, während die zahlreichen Bars, Restaurants und Clubs am Abend für Unterhaltung sorgen.
Ein beliebter Ort für Kletterer und Radfahrer ist Finalborgo, ein ruhiges mittelalterliches Dorf mit Stadtmauern und antiker Atmosphäre. Wer sich über Kletterrouten austauschen möchte, ist hier genau richtig, nicht zuletzt dank der zahlreichen Fachgeschäfte für Kletterausrüstung.
Abends trifft man sich in einer Bierstube oder zum Aperitif mit Bruschetta und leckeren Oliven, die mit den Weinen der Region hinuntergespült werden: Vermentino oder Pigato unter den berühmten ligurischen Weißweinen, aber auch der seltenere Lumassina, typisch für Finale selbst, der auch als Schaumwein hergestellt wird. Im Sommer ist er – auf Eis – ein echtes Muss.
Besuchen Sie eine Bäckerei in Finalborgo und genießen Sie ein Stück ligurische Focaccia, während Sie über die Plätze und durch die Gassen schlendern. Hier ist es Brauch, die frisch gebackene Focaccia direkt aus dem Ofen zum Frühstück zu genießen.