Übersicht
Im Jahr 1802 plante die Stadt Bologna ein Musikgymnasium, das im Kloster San Giacomo neben der gleichnamigen Kirche untergebracht werden sollte. Das Institut, das am 3. Dezember 1804 als Philharmonisches Gymnasium eröffnet wurde, widmete sich dem Unterricht in Komposition, Klavier, Gesang sowie Streich- und Blasinstrumenten. Zu den ersten Lehrern gehörten bekannte Komponisten wie Stanislao Mattei und Giovanni Callisto Zanotti.
Im Jahr 1839 legte eine neue Verordnung Einschreibungsgrenzen und Anforderungen an die Lehrer fest. Gioachino Rossini, der damals in Bologna lebte, übernahm die Rolle des ehrenamtlichen Beraters, beeinflusste die Schule mit seiner Leidenschaft für deutsche Musik und schlug die Aufnahme von Stefano Golinelli und Gaetano Donizetti vor, der jedoch ablehnte.
Zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert reformierten Direktoren wie Luigi Mancinelli, Giuseppe Martucci und Marco Enrico Bossi das Institut, erweiterten die Fächer und verbesserten die Bedingungen der Lehrer. Mancinelli führte neue Kurse ein, Martucci orientierte die Schule an der Wagner-Sinfonie und Bossi stärkte die Kontrapunktklasse.
In der folgenden Zeit brachten Direktoren wie Ferruccio Busoni und Franco Alfano weitere Verbesserungen: Cesare Nordio, Direktor von 1925 bis 1945, verwandelte das Gymnasium in ein staatliches Konservatorium. Heute expandiert das Konservatorium weiter und bildet musikalische Talente in einem prestigeträchtigen Gebäude auf der Piazza Rossini neben der Kirche San Giacomo Maggiore aus.