Übersicht
Oberhalb von Forte dei Marmi führen Provinzstraßen vom Tyrrhenischen Meer ins Hinterland der Versilia, um einem der bedeutendsten Zeugnisse der Medici in den Apuanischen Alpen zu gelangen. Seravezza kann zwar nicht als Stadt bezeichnet werden, besitzt aber dennoch den Charakter einer solchen, zumindest in der stillen Anmut der Kirche der Heiligen Lorenzo und Barbara aus dem 16. bis 17. Jahrhundert, die als örtliche Kathedrale gilt, und in der feierlichen Eleganz des Palazzo Mediceo, auf den man stößt, wenn man die Stadt in Richtung Levigliani verlässt, und der von der UNESCO zum Weltkulturerbe unter den Medici-Villen und -Gärten in der Toskana ernannt wurde. Er wurde kurz nach der Mitte des 17. Jahrhunderts vom florentinischen Herzog Cosimo I. erbaut, der damit den Abbau von Marmor und damals auch von Silberblei wiederbeleben wollte. Heute beherbergt das Gebäude das Museum für Arbeit und Volkstraditionen der historischen Versilia sowie häufige Wechselausstellungen. Das Tal von Seravezza, das so genannt wird, weil es am Zusammenfluss der Wildbäche Serra und Vezza liegt, die hier den Fluss Versilia bilden, war bereits in der Römerzeit besiedelt. In die Geschichte eingegangen ist der Ort durch den Aufenthalt von Michelangelo im Jahr 1517, der hier auf der Suche nach den Marmoradern des Monte Altissimo für seine Skulpturen am Grab von Julius II. in Rom Halt machte, später dann im 19. Jahrhundert als exklusiver Urlaubsort in der warmen Jahreszeit. Die umgebende Natur sollte bereits verraten, dass man sich in der Nähe der Berge befindet. In der Via S. Antonio befindet sich das Besucherzentrum des Regionalparks der Apuanischen Alpen.
55047 Seravezza LU, Italia