Übersicht
Lipari, die Sanfte, die friedlichste der Äolischen Inseln
Mit ihren 37 Quadratkilometern ist Lipari die größte der Äolischen Inseln, ein Weltkulturerbe für alle, die sie besucht haben, und seit 2000 auch offiziell für die UNESCO.
Das Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des gesamten sizilianischen Archipels ist die am wenigsten „vulkanische“ der 7 Inseln, wie die geringe hydrothermale Aktivität und die ruhenden Fumarole im westlichen Teil zeigen. Sie ist jedoch diejenige, die den wilden äolischen Charme am besten mit dem Komfort von Verbindungen und Serviceleistungen in Einklang bringt.
Das Nachtleben und der authentische Flow der Stadtviertel
Das Stadtgebiet erstreckt sich zwischen Bars und Restaurants mit Blick auf den schönen Platz Sant'Onofrio, besser bekannt unter dem Namen Marina Corta, und entlang der Via Francesco Crispi, auch bekannt als Marina Lunga: Dazwischen konzentrieren sich von Mai bis Oktober am Abend das Flanieren und das lokale Nachtleben.
Der Rest der Insel ist durch ein Netz asphaltierter Straßen gut mit dem Zentrum verbunden, aber wenn Sie wirklich in den Flow von Düften, Geräuschen und Panoramen eintauchen und ein wenig von dieser ruhigen Süße genießen möchten, auf die ihr griechischer Name, Meligunis, hindeutet, empfehlen wir Ihnen, Lipari mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erkunden, indem Sie zwischen den Trockenmauern seiner Stadtviertel Canneto, Acquacalda und Quattropani umherschlendern.
Wie am Set eines Films
Wenn Sie neben dem Strandleben auch die Kultur und die Geschichte von Lipari erkunden möchten, empfehlen wir Ihnen, Sehenswürdigkeiten und Denkmäler bei Sonnenuntergang zu besichtigen, wenn die Luft frischer ist und die Straßen lebendig werden.
Ein Muss ist der normannische Kreuzgang, einst Teil des ersten Benediktinerklosters, das auf Geheiß von König Roger II. auf Sizilien erbaut wurde und so gut erhalten und eindrucksvoll ist, dass man sich vorkommt wie am Set eines Kostümfilms.
Ebenso spektakulär ist der mächtige Bau der Burg, eine regelrechte Akropolis, die sich auf einer bereits in der Jungsteinzeit bewohnten Felszunge erhebt.
Die Stadtmauern umschließen das historische Zentrum in optimaler Weise. In der befestigten Zitadelle, die ein Paradies für Archäologen ist, erzählt jeder Winkel, in dem man Halt macht, eine Seite Geschichte: Es ist, als würde man die lange Liste der Herrscher, die sich hier abgewechselt und einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen haben, live nachvollziehen. Wenn Sie noch mehr erfahren wollen, schauen Sie sich in den fünfzig Sälen des regionalen Archäologie-Museums um, eines der renommiertesten des Mittelmeerraums.
Der Daumen des Bartholomäus
Wenn Sie sich hingegen für Reliquien begeistern, machen Sie Halt in der Kathedrale der Burg, die dem Heiligen Bartholomäus gewidmet ist, dem Schutzpatron des gesamten Archipels: Die Kirche verwahrt noch immer den „heiligen Daumen“, das einzige Fragment, das auf mysteriöse Weise dem Diebstahl des Leichnams des Apostels im Jahr 833 durch die Beneventaner entgangen ist. Jetzt ruht der Finger in einem silbernen Reliquiar in Form eines segnenden Arms, der anlässlich der Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen zur Schau gestellt wird.
Jagd auf den Aussichtspunkt
Liebhabern von Aussichtspunkten empfehlen wir hingegen, ihre Augen an den schönsten Panoramen von Lipari zu erfreuen, beginnend mit der Felszunge, auf der die Akropolis steht.
Ein Erinnerungsfoto lohnt sich hier, vielleicht sogar ein romantisches Selfie unter blauem Himmel am Meer, mit dem Belvedere Quattrocchi am Horizont und im Hintergrund den Klippen von Pietra Lunga und Pietra Menalda.
Tatsächlich erinnert das Panorama, das man von der Kirche Madonna della Catena, einem kleinen weiß verputzten Sakralbau im dorischen Stil mit Blick auf das Meer im Ortsteil Quattropani, genießt, an die Kykladen.
Und schließlich lohnt sich auch ein Abstecher zum sogenannten "Semaforo", dem geophysikalischen Observatorium, das in einer stillgelegten Lichtsignalanlage der Königlichen Marine (Regia Marina) untergebracht ist, von der aus sowohl die Klippen als auch die Insel Vulcano zum Greifen nahe scheinen.
Lust auf Trekking... oder eher auf „Scekking“
Wer hingegen die wilde Seele der Insel entdecken möchte, kann dies auf ihren Trekkingpfaden tun. Einer der interessantesten, aber recht anspruchsvollen ist jener, der von den Kaolinbrüchen zu den Thermen von San Calogero führt, entlang der Schwefelfumarolen, einem Geo-Mineralienpark, bis zu den zu einem Museum umgebauten Thermen aus dem 19. Jahrhundert, die auf einer der ältesten bekannten Thermalquellen errichtet wurden: Neben den Becken aus der hellenistischen Epoche befindet sich hier ein Grabmal mykenischen Ursprungs.
Aber die typischste Erfahrung, die Sie auf diesen Wegen machen können, ist das sogenannte Scekking, das heißt, Trekking auf dem Rücken eines Esels, scecco auf Sizilianisch, das von Führern auf Lipari angeboten wird: diese Führer sind Einheimische der Insel, die nun die Besucher auf den langsam zu bewältigenden Strecken begleiten, die in kleine Etappen unterteilt sind, bei denen lokale Produkte verkostet werden.
Die Strände: Jedem seinen Stein
Strahlend weisser Sandstrand oder vulkanisch und felsig: An den Küsten und Stränden von Lipari kommen alle Badefans auf ihre Kosten. Entscheiden Sie einfach, auf welcher Art von Stein Sie sich ausstrecken möchten.
Die gesamte Küste im Nordosten ist bis ins Meer hinein mit strahlend weißem Sand aus den Bimssteinbrüchen und mit Obsidian bedeckt. Der berühmteste Strand ist sicherlich Canneto mit seinem blauen Meer, dem mit Kies gemischten Sand und dem Meeresboden, den es zu erkunden gilt. Empfehlenswert ist auch Papesca, der aufgrund des Bimssteins als weißer Strand bekannt ist. Wenn Sie jedoch freie und abgelegene Strände bevorzugen, dann machen Sie sich auf den Weg zum Strand von Secca in der Ortschaft Cappero. Und zu guter Letzt der für seinen schwarzen und roten Sand bekannte Strand von Valle Mura.
98050 Lipari ME, Italia