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Natur
Piemont

Wildes Piemont: die Schluchten von Uriezzo und der Toce-Wasserfall

Art
Autoroute
Dauer
2 Tage
Anzahl der Etappen
4
Schwierigkeitsgrad
Einfach

Eine Reihe von Schluchten, die von Bächen in den Granit gegraben wurden, die in der Vergangenheit entlang des Toce flossen, bilden die wunderschönen Schluchten, die als Orridi di Uriezzo bekannt sind.  Ein Spaziergang zwischen diesen glatten und welligen Felsen ist ein bisschen wie ein Spaziergang durch die Zeit: Die Kraft der Natur hat langsam Spalten erzeugt, in denen sich in einer fast verzauberten Atmosphäre das Licht filtert und ein unglaubliches Schauspiel schafft.

Die Schluchten von Uriezzo sind eine etwas versteckte Perle im Piemont, denn sie befinden sich im Antigorio-Tal, einem kleineren Tal des Ossolatals im äußersten Norden der Region in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola. Das Ossolatal ist ein grünes Kaleidoskop unberührter Natur und ein ungeschlagenes Reiseziel, das sich durch die raue Schönheit einer weitläufigen Landschaft auszeichnet, die von alpinen Dörfern übersät ist und vom Fluss Toce durchquert wird.

In dieser recht unbekannten Ecke können Sie undurchdringliche Wälder erforschen, Seitentäler erkunden (wie das Vigezzo-, das Antigorio- oder das Formazza-Tal, die alle im Toce-Wasserfall gipfeln) und in die Eleganz der Städte eintauchen, vor allem in Domodossola. Wenn Sie das Ossolatal von Domodossola bis zum Toce-Wasserfällen erkimmen, treffen Sie auch auf die Thermalstadt Crodo, die nicht nur für ihr Wasser bekannt ist, sondern auch den berühmtesten alkoholfreien Aperitif der Welt hervorgebracht hat: den Crodino. Genießen Sie ihn doch in der Stille der unberührten Natur, die diese etwas abgelegenen Orte noch bieten.

Tag 1

Domodossola

Domodossola

In herrlicher Lage inmitten der Berge, mehr oder weniger in der Mitte des Ossolatals, liegt die raffinierte und elegante Stadt Domodossola, die durch die unerwartete Anzahl ihrer Museen und Vitalität überrascht und selbst die beherrschtesten Reisenden begeistert. Tatsächlich würde als Motivation für einen Besuch die schöne fünfeckige Piazza del Mercato ausreichen, die von Loggien und Balkonen umgeben ist und das mittelalterliche Herz der Stadt darstellt. Domodossola entstand im ersten Jahrtausend v. Chr. durch die Leponzi, ein Volk, das zwischen Ossola, Tessin und der Lombardei lebte. Die Wende kam für die Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Eröffnung des Simplontunnels, der sie zu einem Grenzübergang für den Handel zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz machte und auch einen Eisenbahnknotenpunkt auf dem Weg in die Schweiz darstellt. 

Sehenswert ist auf jeden Fall das Viertel Motta, in dem zwischen spätmittelalterlichen Gebäuden mit Holzbalkonen eine besondere Atmosphäre herrscht. Aber auch der Palazzo di San Francesco mit den städtischen Museen ist einen Besuch wert: Es ist eine Mischung aus Palast, Kirche und Museum, die erst kürzlich in ihrem neuen Gewand eröffnet wurde. Lassen Sie sich außerdem nicht die Stiftskirche Santi Gervasio e Protasio entgehen, eine dunkle Kirche aus dem späten 18. Jahrhundert mit einem romanischen Portal und einem Hochrelief, das Karl den Großen in der ersten Kapelle des linken Kirchenschiffs darstellt. Und schließlich lohnt sich ein Besuch des Sacro Monte del Calvario aus dem Jahr 1657, einem Komplex im Barockstil, der aus 15 Kapellen besteht und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Unmittelbar nach Domodossola ist das einzige der Ossola-Täler, das sich im Osten in Richtung Schweiz erstreckt, das Vigezzo-Tal, ein Ort von diskreter Schönheit, der sich neugierigen Reisenden offenbart und daher einen Besuch wert ist. Das größte Dorf im Tal ist Santa Maria Maggiore mit seiner beeindruckenden Assunta-Pfarrkirche.

Crodo

Crodo

Crodo ist der Hauptort des Antigorio-Tals, 16 km nördlich von Domodossola. Er ist berühmt für sein Mineralwasser, das aus reichen Quellen im eleganten Thermenpark mit seinen alten Thermalanlagen aus dem Jahr 1834 fließt. Aber der blonde, alkoholfreie Aperitif Crodino, der 1964 hier geboren wurde, ist ebenso bekannt. Rund um Crodo gibt es kleine Weiler mit den typischen Steinhäusern, Ausgangspunkte für angenehme Ausflüge zu jeder Jahreszeit. Überall herrscht die Stille einer unberührten Landschaft, die sich bis zu den Schutzgebieten des Naturparks Alpe Veglia und Alpe Devero erstreckt.

In diesem Teil des Ossolatals können Sie auch die Spuren des prähistorischen Menschen entdecken: Die sogenannte Teufelsmauer in Arvenolo ist ein uraltes Zeugnis dieser Spuren, die zu den beeindruckendsten megalithischen Funden im Piemont gehört. Es handelt sich um eine massive Struktur aus Steinblöcken, die an einen Ort der Anbetung erinnert. Sie befindet sich in Panoramalage wie eine Terrasse, die vollständig in Trockenbauweise errichtet wurde und etwa 20 Meter lang, 6,30 Meter hoch und 13 Meter tief ist. Nach einem etwa 30-minütigen Waldspaziergang erreichen Sie eine Lichtung und die imposante Mauer sticht auf der linken Wegseite hervor.

Das Ossolatal mit seinem Wasserreichtum, seiner Vielfalt an Bächen und Flüssen und seinen weitläufigen Felsen ist auch ein ideales Ziel für alle Fans von Canyoning oder Schluchtenwandern. In der Nähe von Crodo fließt der Rio Antolina, der zum Beispiel ideale Voraussetzungen für erfahrene Wassersportler mit sich bringt.

Tag 2

Schluchten von Uriezzo

Schluchten von Uriezzo

Die Schluchten von Uriezzo sind ein atemberaubendes Naturschauspiel: Eine Reihe von Schluchten und kristallklaren Pools, engen Tälern und gewundenen Tunneln, die vom Bach in den Felsen gegraben wurden, der einst unter dem Toce-Gletscher floss und nach seinem Austrocknen den glatten Felsen Platz machte, die gut zu Fuß begehbar sind. Drei der Schluchten können besucht werden, wobei die spektakulärste Orrido Sud von der Stadt Verampio aus erreichbar ist. Wenn Sie sich auf den Weg zur südlichsten Schlucht machen, kommen Sie an den Marmitte dei Giganti vorbei. Hierbei handelt es sich um beeindruckende, mit Wasser gefüllte, in den Fels gegrabene Hohlräume. Die Schluchten sind von drei Wegen aus zugänglich: von Premia (am empfohlensten), von Baceno und von Verampio aus.

Das Antigorio-Tal bietet einen naturbelassenen Kontext. Es geht im Norden in das Formazza-Tal über und wird schmäler, die bewohnten Orte werden weniger und die Natur gewinnt die Oberhand, bis Sie eine weitere aufregende Naturkulisse erreichen: den Toce-Wasserfall, der auch als Frua-Wasserfall bezeichnet wird.

Schluchten von Uriezzo
01
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Weitere Informationen

Tosafall (Cascata del Toce)

Tosafall (Cascata del Toce)

Der letzte Ort im Ossolatal ist Formazza, nur wenige Kilometer von der Schweiz entfernt, eine verstreute Gemeinde, die sich durch die Walser -Architektur auszeichnet, d.h. Häuser, deren Fundament und Erdgeschoss aus Stein und deren Obergeschoss aus Holz gebaut ist. Von Baceno aus ist es über eine kurvenreiche Straße und nach einem eventuellen Halt in Premia, das für seine Thermalbäder bekannt ist, in etwa 40 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Es empfiehlt sich, im Sommer hierher zu kommen, obwohl man im Winter auch Ski fahren kann. Aber in den Sommermonaten kontrastiert das Grün des Tals mit dem schwarzen Felsen und das Schauspiel wird noch intensiver. Der Sommer ist auch die beste Zeit fürt einen Besuch der Tosafälle in Frua, die mit einer Fallhöhe von 143 Metern auf einer Höhe von 1.675 Metern zu den mächtigsten der Alpen gehören. Den Bergsteigern und Reisenden schon immer bekannt, sind die Wasserfälle dennoch und glücklicherweise noch weit vom Massentourismus entfernt, obwohl sie von berühmten Persönlichkeiten wie Richard Wagner, Gabriele D'Annunzio und Königin Margarethe besucht und geliebt wurden. Und in der Tat sind sie die spektakulärsten Attraktionen der Ossolatäler, mit ihren dunklen, von der Zeit glatt geschliffenen Felsen, den übereinander aufgestapelten Kieselsteinen und dem Wasser, das von allen Seiten wie eine Wolke aus Spiegelungen und Gischt herabspritzt, in die man eintaucht, wenn man ihnen gegenübersteht.

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