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Die Thermen von Telese und das Wunder des sprudelnden Wassers
Es gibt keinen besseren Ort, um einen Zwischenstopp in Telese Terme einzulegen, um aus erster Hand zu erfahren, was Wellness bedeutet.
In der Mitte des Telesina-Tals (BN), am rechten Ufer des Flusses Calore, liegt das antike Dorf, das einst Telesia hieß und eine wichtige Etappe auf dem südlichen Frankenweg war. Wer hier Halt macht, findet einen Glockenturm mit einer tausendjährigen Geschichte und Thermalbäder mit heilender Wirkung vor.
Am Fuße des Monte Pugliano, aus dem die schwefelhaltigen Mineralwasserquellen entspringen, welche die Thermalanlagen speisen, wird Telese Terme Sie mit einem maßgeschneiderten Verwöhnprogramm überraschen.
Der Glockenturm, der als einziger dem Erdbeben standgehalten hat
Unsere Besichtigungstour der alten Bauwerke in Telese ist fast abgeschlossen: Eines der wenigen verbliebenen Monumente des mittelalterlichen Telesia, das durch das Erdbeben von 1349 vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurde, ist der Glockenturm in der Ortschaft Vescovado: Er hat einen rechteckigen Grundriss, ist 17 Meter hoch und gehört zu den seltensten und wertvollsten römisch-normannischen Gebäuden in Kampanien. Die mit Materialien aus dem römischen Telesia erbaute und mit Backsteinmotiven sowie mit der Technik des Opus Reticulatum verzierte Kathedrale ist alles, was von der einstigen, im 10. Jahrhundert errichteten Kathedrale des Heiligen Kreuzes erhalten blieb, die später unter dem Namen Santa Maria della Trinità wieder aufgebaut wurde.
Das Thermalwasser, ein Schatz aus der Tiefe
Es war in der Zeit des schweren Erdbebens von 1349, das die Landschaft von Telese verwüstete und die Stadt dem Erdboden gleichmachte, als die ersten Berichte über das schwefelhaltige Wasser von Telese auftauchten. Die häufigen und heftigen Erschütterungen, die sich über einen längeren Zeitraum hinzogen und das Auftauchen der Quellen bewirkten, verursachten auch Absenkungen und starke Bodenbewegungen, wodurch Teiche und Sümpfe entstanden, wie der bekannte See von Telese, sowie Ausdünstungen von Kohlendioxid und Schwefeldioxid, welche die Luft lange Zeit unatembar machten. Die ersten Studien über die therapeutischen Tugenden des Wassers gehen jedoch auf das Jahr 1734 zurück, mit der Veröffentlichung De acidulis telesinis dissertatio, einem Essay von Tommaso Bruni.
Die heutige Anlage des Thermenparks von Telese, die dieses Wasser noch immer für Thermalkuren verwendet, verdankt ihren Geschäftserfolg jedoch der weitsichtigen Intuition der Familie Minieri, der es gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelang, einen Auftrag einzuholen und die damals unter dem Namen Grandi Stabilimenti di Telese bekannten Thermen ins Leben zu rufen. Deren verschiedene Abteilungen befinden sich auch heute noch in einem großen Park mit jahrhundertealten Bäumen, in dem man zwischen den Becken der Quellen, den Pools und den vielen Freizeiteinrichtungen herumspazieren kann.
Die Belle Epoque der antiken Jacobelli-Thermen
Eine Vorstellung davon, wie die Anlagen der damaligen Zeit aussahen, können Sie bei einem Besuch der antiken Jacobelli-Thermen, an der Kreuzung von Castelvenere, Solopaca und Telese gewinnen, die 2008 nach einer umfassenden Neugestaltung in einen Naturpark umgewandelt wurden. Die von Ritter Achille Jacobelli von San Lupo gegründeten und 1867 eingeweihten Jacobelli-Thermen waren den Chroniken jener Zeit sowie den Überresten der Badekabinen, der Pools und der Bouvette zufolge ein bezaubernder Ort, umgeben von viel Grün, mit einer schönen Veranda zum Ausruhen und zwei Springbrunnen für die Badegäste.
Ausflüge in Wassernähe
Immer noch das Wasser betreffend und zwischen Telese und Solopaca befindet sich der kleine See von Telese, nicht weit von den Ufern des Flusses Calore entfernt. Ein bezauberndes Gewässer, etwa zwanzig Meter tief, das seinen Ursprung in der seismischen Beschaffenheit des Bodens und der Felsen hat, auf denen sich die Stadt befindet. An den für das Sportangeln ausgestatteten Flussufern schlängelt sich inmitten einer dichten Vegetation eine mehr als einen Kilometer lange Panoramastraße, die Restaurants, Hotels und einen Swimmingpool kreuzt und vor allem im Sommer Momente der Erholung und Erfrischung bietet.
Möchten Sie das Eintauchen in die Landschaft fortsetzen? Dann fügen Sie zu Ihren Ausflugszielen den nur wenige Kilometer von Telese entfernten Grassano-Park dank seiner Künstler und Wandmalereien hinzu, eine der schönsten Naturoasen Kampaniens, die für Familienausflüge an der frischen Luft ausgestattet ist und wo sich zwischen Linden, Weiden und Pappeln der Grassano-Wildbach seinen Weg bahnt. In seinem türkisfarbenem Wasser kann man Enten, Gänsen und Ottern beim Schwimmen zusehen.
Der Monte Pugliano, zwischen Megalithmauern und Dolinen
Hinter dem Thermalkomplex wacht der Monte Pugliano von oben über die Stadt. Der Name des Berges leitet sich von der lateinischen Straße ab, die Rom mit Apulien verband. Entlang der Routen, die das circa 54 Hektar große Gebiet durchqueren, trifft man auf Reste von Wohnstrukturen aus der Altsteinzeit und auf Ruinen von sannitischen Megalithmauern. Den charakteristischsten Teil seiner Landschaft bilden jedoch die Dolinen, durch Erosion des Kalksteins entstandene Mulden und Karsthöhlen, von denen einige besichtigt werden können und deren Form entlang des gesamten südlichen Apenninmassivs einzigartig ist.
Und hier vergnügt man sich!
Das Epizentrum des Vergnügens, vor allem an Sommerabenden, ist die Via Minieri, das Herz der Thermalstadt, der Ort, an dem zwischen den Thermen und dem Bahnhof in beide Richtungen der „Struscio“ (das Flanieren) genossen wird. Dort konzentrieren sich die meisten kommerziellen Aktivitäten: Boutiquen, Pubs, Restaurants und Weinlokale. Wenn Ihnen nach Shows, Live-Musik und Unterhaltung zumute ist: Hier ist Partyzeit!