Achtzehnte Etappe des Giro d'Italia 2023: von Oderzo zum Val di Zoldo
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Wir sind in Oderzo, einer kleinen und hübschen Gemeinde in der Provinz Treviso, wo am Donnerstag, den 25. Mai, die achtzehnte Etappe des Giro d'Italia 2023 startet. Die kleine Stadt hat eine glorreiche Vergangenheit. Sie wurde im 9. Jahrhundert v. Chr. von den antiken Venetern erbaut und war zur Zeit der Republik (1. Jahrhundert v. Chr.) ein wichtiges römisches Munizipium. Ihre Blütezeit erreichte sie jedoch in den folgenden zwei Jahrhunderten (1. und 2. Jh. n. Chr.).
Die Spuren des antiken Ruhms sind noch heute im städtischen archäologischen Museum „Eno Bellis“ zu sehen, einem der ersten archäologischen Museen Italiens aus dem Jahr 1876. Es ist im Palazzo Foscolo aus dem sechzehnten Jahrhundert untergebracht, worin sich auch die Galerie für moderne Kunst und die Pinakothek befindet. Zahlreiche materielle Zeugnisse sind in den verschiedenen archäologischen Ausgrabungsstätten der Stadt zu finden: das Forum Romanum mit den Überresten eines forensischen Komplexes aus der Zeit des Kaisers Augustus, ein großer Domus und die Mosaikenstraße sowie der Tunnel zwischen der Piazza Grande und der Piazza Castello, wo man eine der beiden Hauptachsen der Stadt mit einem als Mauer freigelegten antiken Pflaster sehen kann. Der Bau des Doms von Oderzo begann im 11. Jahrhundert n. Chr. auf den Ruinen eines antiken Tempels, der dem Gott Mars gewidmet war. Über 500 Jahre später wurde er jedoch nach Johannes dem Täufer benannt. Er entstand im romanisch-gotischen Stil, wurde aber im Laufe der Zeit zahlreichen Veränderungen unterzogen. In seinem Inneren befinden sich bedeutende Werke italienischer Künstler aus verschiedenen Epochen, auch von Tintoretto.
In der umliegenden Landschaft gibt es viele Möglichkeiten für Aktivitäten in der freien Natur, mit vielen Wanderwegen und Strecken für den Fahrradtourismus.
In dem vom Fluss Monticano geprägten Gebiet wachsen reichlich Feldgräser, die sich hervorragend für Suppen, Risotto und sogar Omeletts eignen, sowie zahlreiche Pilzsorten wie Steinpilze, Pfifferlinge und Hallimasche. Ein klassisches Gericht ist die Polenta, die hier nur „weiß“ serviert wird, als Beilage zu den exquisiten Käsesorten und dem Fleisch der Tiere, die hier auf den grünen Weiden gezüchtet werden, die Fische, die es in den Flüssen reichlich gibt, spielen die Hauptrolle in zahlreichen traditionellen Rezepten. Einen Besuch wert ist das archäologische Restaurant im mittelalterlichen Schloss von Oderzo, in dem Sie mit Sternen ausgezeichnete Gerichte genießen können.
Das Rennen geht weiter über die Panoramastraßen der Umgebung von Belluno, über Ponte nelle Alpi bis nach Pieve di Cadore, einer wunderschönen Stadt auf einem Hügel. Sie ist die Wiege der Geschichte und Kultur in der Provinz Belluno.
Hier bildet die unberührte Natur der Landschaft die Kulisse für ein reizvolles Dorf, das ein künstlerisches Erbe von großem Wert besitzt.
Hier können zahlreiche Kirchen besichtigt werden, wobei die Kirche Santa Maria Nascente mit den prächtigen Fresken von Tizian ein absolutes Muss ist.
Einen Besuchwert ist auch das Brillenmuseum, das der Entwicklung der Brillen in der Geschichte vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert gewidmet ist.
Die Strecke des Rennens führt über den Passo Cibiana, dann hinunter ins Val di Zoldo und erreicht die letzte Etappe in Palafavera, im Herzen der Dolomiten, zwischen Monte Pelmo und Monte Civetta.
Das Tal präsentiert sich mit einer märchenhaften Landschaft aus saftig grünen Wiesen und Wäldern, in denen viele Wildtierarten wie Hirsche, Gämsen, Rehe und Bären ungestört leben und im Nationalpark Belluneser Dolomiten geschützt sind.
Dank des Reichtums dieser Gegend lassen sich zahlreiche Naturerlebnisse genießen, die Touren zum Spazierengehen, Wanderungen zu Fuß oder mit dem Mountainbike bieten sowie Hochgebirgswanderungen auf dem Pelmo, der Civetta und der Moiazza, sowie auf dem Spiz di Mezzodì, dem Tamer, San Sebastiano und Bosconero. Es gibt auch Felswände zum Klettern. Im Winter ist es hingegen ein ideales Ziel für Wintersportler, die hier Skifahren, Langlaufen, Skiwandern und sogar Biathlon betreiben können, dank der neuen Plattform in Palafavera.
Und nach einer Schneeschuhwanderung (mit den speziellen Vorrichtungen, die das Einsinken im tiefen Schnee verhindern) auf unerforschten Wegen, werden Sie sicherlich in einer der vielen charmanten Berghütten und Schutzhütten rasten wollen, um die Verlockungen der typischen Küche der Dolomiten zu genießen. Die lange Tradition der bäuerlichen kulinarischen Tradition verwendet hochwertige Produkte aus den Viehzuchtbetrieben auf den Hochalmen, wie Almkäsesorten, Butter und Milch und bringt exzellente Wurstwaren und Fleisch für Schmorgerichte hervor, die hier einen einzigartigen Geschmack haben. Außerdem sind noch die köstlichen Früchte zu nennen, aus denen sich hervorragende Konfitüren herstellen lassen, sowie die speziellen Spirituosen.
Das Siegertreppchen der Etappe
Spargel von Küchenchef Enrico Croatti, um den Geschmack Venetiens zu genießen
Spargel ist ein Gemüse, das vielen regionalen kulinarischen Traditionen gemeinsam ist und das zu jeder Jahreszeit, insbesondere im Frühjahr genossen werden kann.
