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Zwischen dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war Viareggio ein beliebter Ort, der von reichen Bürgern, Adligen, Mitgliedern des Hauses Savoyen, Intellektuellen und berühmten Künstlern wie Gabriele D'Annunzio, Eleonora Duse, Marta Abba und Luigi Pirandello besucht wurde. Das Zentrum des mondänen Lebens war die Promenade, während sich im Bereich zwischen dem Pinienwald und der Küste große Hotels, Villen und Villini befanden. Hier fand Puccini ein Grundstück, auf dem er ein Haus bauen ließ, in das er seinen Wohnsitz verlegen konnte. Es war das Jahr 1915 und der Komponist floh gewissermaßen aus Torre del Lago, nachdem die Ilva-Torbiere d'Italia auf einem großen Teil der beliebten Ufer von Massaciuccoli eine Fabrik für den Torfabbau errichtet hatte. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verlängerte die Bauzeit des neuen Hauses erheblich. Nach einem ersten Projekt des Ingenieurs Ulderico Orzali, das wegen zu hoher Kosten aufgegeben wurde, wurde der Auftrag dem jungen Architekten Vincenzo Pilotti, einem der Besucher des Gran Caffè Margherita, und seinem Freund Galileo Chini, der für die Fassadendekoration verantwortlich war, anvertraut. Die Arbeiten wurden 1921 abgeschlossen, wie auf dem Eckstein der Hauptfassade angegeben. Puccini lebte hier vom Dezember dieses Jahres bis Ende 1924, als er schwer erkrankte und zur Behandlung nach Brüssel ging, wo er starb.
Das Haus befindet sich zwischen der Viale Michelangelo Buonarroti und der Via Marco Polo, gegenüber der heutigen Piazza Puccini, und ist von einem Garten mit hohen Bäumen umgeben. Eine große Treppe ermöglicht den Zugang zum Hauptgeschoss, das für das tägliche Leben der Familie bestimmt ist. Der Eingang, der durch ein wunderschönes Jugendstilfenster mit den Initialen des Meisters unterteilt ist, trennt den Wohnbereich in Längsrichtung vom Schlafbereich. Das gesamte Anwesen befindet sich heute in einem Zustand der Vernachlässigung. Die Giacomo-Puccini-Stiftung erwarb es 2014 und begann nach einer Reihe von Maßnahmen zur Sicherung des Gebäudes und des Gartens eine Reihe von Untersuchungen zur Vorbereitung der Restaurierung.

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