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Natur
Molise. Reiseroute im Matese-Gebirge

Das Matese-Gebirge von Molise: Dörfer und filmwürdige Landschaften

Art
Autoroute
Dauer
3 Tage
Anzahl der Etappen
4
Schwierigkeitsgrad
Einfach

Der Matese ist ein schroffes Gebirge mit einer Vielzahl von Höhlen und Schluchten: Seine Wälder öffnen sich zum Teil zu versteckten Geröllhalden oder Hochebenen, können aber ebenso ohne Vorwarnung zu schwindelerregenden Canyons hin abfallen. Jahrhundertelang waren in diesem Teil des Apennins, der sich auf Molise und Kampanien erstreckt, fast nur Banditen und Wanderhirten unterwegs: Erstere verbargen sich vor der Gesellschaft, letztere vor den Wölfen, die bis heute durch dieses wilde Massiv streifen. Deshalb ist das Matese-Gebirge authentisch und unberührt geblieben: ein Land, das keine großen Touristenströme kennt und nur darauf wartet, erkundet zu werden. In dem in Molise gelegenen Teil gibt es eine sanft geschwungene Hochebene, die dank ihrer zahlreichen Quellen sehr fruchtbar ist. Auf halber Höhe befinden sich Felsen, gekrönt von alten Burgen, von denen oft nur noch ein paar Ruinen übrig sind, sowie Hügel, auf denen kleine mittelalterliche Dörfer thronen, die von den Langobarden oder Normannen gegründet wurden. Diese sind im Gegenteil sehr gut erhalten und haben ihre Identität bewahrt – und das trotz der Tatsache, dass die Region immer wieder von Erdbeben heimgesucht wird. Man versteht nur allzu gut, warum die Gegend viele Regisseure verzaubert hat, die sich entschieden haben, hier ihre Filme spielen zu lassen: Castellitto hatin diesen Dörfern „Don't Move“ gedreht – als Hommage an seinen Vater und seine molisischen Wurzeln.  

  

Wenn man aus Richtung Isernia kommt, ist die erste Etappe dieser kurzen Reise zu den Drehorten des Matese-Gebirges Roccamandolfi, das etwa 20 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt im wilden Naturschutzgebiet Torrente Callora liegt. Wer ins Tal hinunterfährt und die Staatsstraße 17 nimmt, erreicht Bojano– ein guter Ausgangspunkt, um das Skigebiet Campitello Matese zu erkunden und anschließend einige Kilometer bergan nach Guardiaregia zu fahren, wo sich das Besucherzentrum eines anderen, viel größeren Naturschutzgebiets befindet: Campochiaro-Guardiaregia. Die Staatsstraße 17 ist der rote Faden dieser Reise und trägt den eindrucksvollen Namen „Strada dell'Appennino Abruzzese e Appulo-Sannitico“. In fernen Zeiten siedelten sich hier die Samniten an, die später von den Römern verdrängt wurden. Von beiden Zivilisationen kann man einige Kilometer weiter in den archäologischen Stätten von Sepino eindrucksvolle Überreste bestaunen: Ruinen der samnitischen Stadt Saipins sowie der römischen Stadt Saepinum – ein „kleines Pompeji“, das romantischen Charme ausstrahlt.

Tag 1

Roccamandolfi

Roccamandolfi

Roccamandolfi trägt die Bandiera Arancione, die Orange Fahne des Touring Club Italiano, ein Qualitätssiegel im Bereich Tourismus und Umwelt. Das alte Dorf der Ritter und Räuber liegt am Nordhang des Matese-Gebirges am Rande einer Hochebene auf 850 Metern Höhe – zwischen den Gipfeln, Wäldern und Schluchten des Naturschutzgebiets Torrente Callora. Heute ist der Ort relativ leicht zu erreichen, doch vor dem Bau der Provinzstraße, die vom Tal hinaufführt, war das ganz anders. Gerade durch die historische Isolation ist dies eine Welt für sich geblieben – fast wie ein Stück Mittelalter, das den Lauf der Zeit überlebt hat. Der raue Charakter der Berglandschaft spiegelt sich in dem Stolz wider, mit dem die Bewohner lokale Bräuche und Traditionen aufrechterhalten, die zu den schönsten Mittelitaliens gehören, ebenso stolz erzählt man von der rebellischen Vergangenheit des Gebiets. Die Einwohner von Roccamandolfi kämpften bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegen Übergriffe der Machthaber: Damals widersetzte sich Thomas von Celano dem neuen Kaiser Friedrich II. und verteidigte die Burg Maginulfo energisch gegen dessen Angriffe. Ebenso taten sie dies zu Beginn des 19. Jahrhunderts, zu Zeiten des Sabatino Lombardi, genannt der Böse – ein ehrlicher Geselle, der es sich nicht gefallen ließ, von einer mächtigen Familie schikaniert zu werden, und zu einem legendären Banditen wurde. Aus all diesen Gründen wählte der Regisseur Luigi Grispello Roccamandolfi als idealen Schauplatz für seinen ersten FilmMolise Tropico Felice“ (2023), der den Dörfern gewidmet ist, die an ihren Wurzeln festhalten und sich mit aller Kraft der Moderne widersetzen. Genau wie die Ureinwohner, die so lange wie möglich im Regenwald lebten.

Tag 2

Bojano

Bojano

Gegenüber von Bojano liegt eine sanft gewellte landwirtschaftliche Ebene, die von Dutzenden von Quellen gespeist wird, darunter der Biferno, der längste der Flüsse, die ganz Molise durchqueren. Zusammen mit dem Biferno bringt er eine gastronomische Spezialität hervor, die weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist: den aus Kuhmilch hergestellten Mozzarella Fiordilatte von Bojano. Hinter dem Ort erheben sich der imposante Monte Gallinola (1923 m) und der Monte Miletto (2050 m), die höchsten Gipfel des Matese. Im Winter kann man auf den Pisten von Campitello Matese, die oft bis ins Frühjahr mit Schnee bedeckt sind, Ski fahren. Zwischen dem bebauten Gebiet und den Ausläufern der höchsten Gipfel weiden einige Schafherden auf dem Monte Crocella (1070 m) und rund um das mittelalterliche Dorf Civita Superiore, dem antiken Civita di Bojano, jahrhundertelang Herrschaftssitz, während Bojano das Produktionszentrum war. Nach einer Reihe von Erdbeben wurde Civita verlassen und zu einem Weiler in der Talsohle degradiert. Gerade diese Erdbeben und der ständige Wiederaufbau haben Bojano sein modernes Aussehen verliehen: Hier und da sieht man noch Reste von Mosaiken und römischen Straßen, von Klöstern und alten Kirchen, die oft in die zivile und religiöse Architektur späterer Epochen integriert wurden. Dieses besondere Panorama und die faszinierende Mischung verschiedener Elemente machen Bojano und seine Umgebung zu einer Art Naturkulisse, weshalb die die Stadt und ihre Ortsteile von vielen Filmemachern genutzt wurden. In Campitello und auf dem Monte Gallinola drehte William Mussini einen Teil des Films „La pace non è uno stato naturale“ (2020). In Bojano drehte Ferdinando Baldi Anfang der 1950er Jahre einige Szenen für den FilmIl prezzo dell'onore“ (1953), während in jüngerer Zeit Sergio Castellitto, ein Schauspieler und Regisseur, der Molise liebt, die Stadt zu einem der Drehorte für den FilmNon ti muovere“ (2004, deutscher Titel: Don‘t move – Geh nicht fort) mit Penélope Cruz machte, der auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Mazzantini basiert. Bei den Dreharbeiten in Bojano, so erinnert sich Castellitto, lernte er Agostino kennen, einen streunenden Kater, der für viele Jahre sein unzertrennlicher Begleiter werden sollte.

Guardiaregia

Guardiaregia

Guardiaregia ist ein perfektes Postkartenmotiv des ländlichen Molise: seine anmutige Häuserkaskade erstreckt sich geordnet am Fuße des pyramidenförmigen Monte Capraro, umgeben von Eichen-, Buchen- und Steineichenwäldern, die vom WWF-Naturschutzgebiet Guardiaregia-Campochiaro geschützt werden. Die Schönheit der Landschaft wird durch die jahrhundertelange Arbeit der Handwerker noch verstärkt. Guardiaregia ist berühmt für seine Pignatari, wie die lokalen Töpfer genannt werden, die sich auf die Herstellung von Geschirr spezialisiert haben. Es ist kein Zufall, dass das Kochen in speziellen Tontöpfen das Geheimnis der hervorragenden traditionellen Küche ist, die man in dieser Gegend genießen kann. Das Erdbeben von 1805 raubte dem Ort sein charakteristisches Aussehen, doch Anfang der 50er Jahre überzeugten einige Steinhäuser, die noch heute im historischen Ortskern zu bewundern sind, den Regisseur Ferdinando Baldi, sie zum Hauptschauplatz seines Films Il prezzo dell'onore (1953) zu machen, einer neorealistischen Nebenhandlung über eine Köhlerfamilie. 

Tag 3

Sepino

Sepino

Im Tammaro-Tal, umgeben von den letzten Südgipfeln des Matese, verbirgt sich eine „Dreieinigkeitsstadt“: Es handelt sich um Sepino, zu dessen Territorium neben dem bewohnten Dorf auch die Ruinen eines samnitischen Saipins und eines römischen Saepinum gehören, die im archäologischen Gebiet Terravecchia-Saipins bzw. im archäologischen Park von Sepino besichtigt werden können. Das heutige Sepino entstand „erst“ im Mittelalter und an einer anderen Stelle als die römische Stadt, nämlich einige Kilometer weiter südlich an den Hängen des Matese auf etwa 700 m Höhe: Hier sorgten die Bäche für reichlich Wasser und die Schluchten boten einen gewissen Schutz vor der Gefahr von Invasionen. Die mittelalterlichen Ursprünge des Ortes sind offensichtlich, ebenso wie die historische Bedeutung von Sepino für die Wollverarbeitung, wie die antiken Gualchiere und Mühlen bezeugen. Wir steigen in Richtung der Grenze zwischen Molise und Kampanien durch Naturgebiete von seltener Schönheit auf und erreichen die Hochebene von Campitello di Sepino, ein Weideland auf 1.200 Metern Höhe, das von Buchenwäldern umgeben ist. Hier entdecken wir einen weiteren Aspekt der Geschichte von Sepino, der mit der Schafzucht und der Tradition der Transhumanz verbunden ist, aber auch mit dem Phänomen des Banditentums, das im 19. Jahrhundert in diesen höhlenreichen Wäldern eine seiner Hochburgen fand. Das heterogene kulturelle Erbe und die Landschaft von Sepino haben seit der Nachkriegszeit verschiedene Filmemacher fasziniert, als einige Dokumentarfilmer hierher kamen, um die Hirten zu filmen, die noch inmitten der archäologischen Überreste lebten. Daraus entstanden zwei Roadmovies wie „Il viaggio“ (2017) von Alfredo Arciero und der amüsante „Vengo anch'io“ (2018) des Komikerduos Corrado Nuzzo und Maria Di Biase. Nicht zu vergessen ist Sergio Castellitto, der Sänger der Schönheit von Molise, der in einer ikonischen Szene in „Non ti muovere“ (2004, deutscher Titel: Don‘t move – Geh nicht fort) durch die archäologische Stätte von Saepinum fährt.

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