Übersicht
Die Geschichte von Guardiaregia liegt zu einem Großteil im Dunkeln. Fast alle antiken Gebäude und historischen Dokumente, die im Dorf aufbewahrt wurden, gingen bei dem Erdbeben von 1805 verloren, das dieses Dorf mit erschreckender Gewalt traf. Es war durch die besondere Lage an den Hängen eines Berges und in unmittelbarer Nähe einer Verwerfung in einem von Höhlen durchdrungenen und von Schluchten durchzogenen Gebiet sehr verwundbar: Direkt hinter der Stadt ist ein sehr tiefer Riss im Boden deutlich sichtbar, der Prece genannt wird. Das gesamte Dorf, das wir heute sehen, wurde also nach dem Erdbeben neu aufgebaut – einschließlich der Kirche S. Nicola, die als Ersatz für ein mittelalterliches Gebäude errichtet wurde. Man weiß, dass dieses Gebiet einst vom italischen Volksstamm der Samniten bewohnt und später ein römisches Municipium war. Im Mittelalter wurde das Dorf Guardia di Campochiaro genannt, da es vor allem als Verteidigungsposten für das nahe gelegene Campochiaro diente, dort wurden wichtige archäologische Zeugnisse der Samniter gefunden. Es ist möglich, dass es eine andere alte Siedlung etwa 3 km südwestlich in dem Becken gab, in dem sich heute die Arcichiaro-Talsperre befindet, welche das Wasser des Quirino staut. Zwischen dem Stausee und Guardiaregia befindet sich die spektakuläre Quirino-Schlucht, die zur WWF-Oase Guardiaregia-Campochiaro gehört.