Die Wallfahrtskirche von Loreto
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Die wunderschöne Stadt Loreto, eingebettet in die Landschaft der Marken, verdankt ihren Ruhm der Wallfahrtskirche, in der das Heilige Haus der Jungfrau Mari aufbewahrt und verehrt wird. Es ist ein heiliger Ort, den Johannes Paul II. als das „wahre marianische Herz des Christentums“ bezeichnet hat. Der Ort ist schon jahrhundertelang und bis heute einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der katholischen Welt. Es wurde von rund 200 Heiligen und Seligen und zahlreichen Päpsten besucht.
Nach einer antiken Tradition, die heute durch historische und archäologische Untersuchungen belegt ist, ist das Heilige Haus genau das Haus von Nazareth, in dem Maria geboren und erzogen wurde und die Engelsbotschaft erhielt. Das Haus bestand aus einem gemauerten Raum, der aus drei Steinmauern zusammengesetzt war, die eine in den Fels gehauene Höhle schlossen. Die Höhle wird in Nazareth in der Verkündigungsbasilika noch immer verehrt, während die drei Steinmauern der Überlieferung nach 1294 nach Loreto gebracht wurden, als die Kreuzfahrer aus Palästina vertrieben wurden. Dokumente und archäologische Ausgrabungen bestätigen die Hypothese, dass die Wände des Heiligen Hauses auf Initiative der Adelsfamilie Angeli, die über Epirus herrschte, auf einem Schiff nach Loreto transportiert wurden.
Aus einem kürzlich entdeckten Dokument aus dem Jahr 1294 geht hervor, dass Niceforo Angeli, Despot von Epirus, seine Tochter Ithamar an Philipp von Tarent, mit dem Sohn des Königs von Neapel, Karl II. von Anjou, vermählte und ihm eine Reihe von Gütern als Mitgift überreichte, darunter: „die heiligen Steine, die aus dem Haus Unserer Lieben Frau, der jungfräulichen Mutter Gottes, mitgenommen wurden“. Um diese bescheidenen Steinmauern zu schützen und die wachsende Menge von Pilgern aufzunehmen, die die heilige Reliquie besuchten, begann man im 15. Jahrhundert in Loreto mit dem Bau der prächtigen Wallfahrtskirche. Unter den wertvollsten Werken gilt die Marmorverkleidung, die die Wände des Heiligen Hauses umgibt, die von Julius II. in Auftrag gegeben und nach einem Entwurf von Bramante (1507) angefertigt wurde. Es ist eines der größten skulpturalen Meisterwerke der Kunst der Renaissance. Seitdem haben große Künstler im Laufe der Jahrhunderte die Wallfahrtskirche verschönert, deren Ruhm sich schnell auf der ganzen Welt ausgebreitet hat und die zu einem bevorzugten Ziel von Millionen von Pilgern geworden ist: von Cristoforo Roncalli, il Pomarancio, der den Schatzsaal und die Kuppel bemalte, bis hin zu Francesco Selva, der das Atrium der Sakristei schmückte, während Tiburzio Vergelli das majestätische Baptisterium errichtete.
Zur Vervollständigung der Arbeiten schuf Carlo Maderno im 17. Jahrhundert den Brunnen, der den Platz vor der Wallfahrtskirche schmückt, während Luigi Vanvitelli im 18. Jahrhundert den Glockenturm errichtete, der sich auf der linken Seite der Basilika erhebt. Die ganze Stadt Loreto, eingebettet in die Ruhe der wunderschönen Landschaft der Marken, hat sich um die Basilika des Heiligen Hauses herum entwickelt, die sich auf einem Hügel erhebt und ein herrliches Panorama bietet, das vom Meer über den Monte Conero bis zum Apennin von Umbrien und der Marken reicht. Loreto zieht heute Tausende von Touristen an, nicht nur Katholiken, denn diese großartige Wallfahrtskirche ist eine Schatztruhe, die einen unvergleichlichen Schatz enthält. Neben dem Heiligen Haus, einem Ziel der Hingabe für Pilger, ist dieser Ort in der Tat eine wahre Anthologie der sakralen Kunst, die Meisterwerke der Architektur, Skulptur und Malerei mit berühmten Namen der Kunstgeschichte sammelt.
Darüber hinaus bietet das prächtige Dorf, das um die Basilika herum erbaut wurde, bemerkenswerte Panoramablicke und beherbergt die städtische Pinakothek der Piazza del Santuario, in der die Gemälde des wunderbaren venezianischen Malers Lorenzo Lotto aufbewahrt werden. Daher ist Loreto seit jeher ein Ziel für Pilger, das nicht nur die herrlichen natürlichen Merkmale der Landschaften der Marken bietet, sondern auch Touristen mit den vielen Produkten dieses Landes erfreut. Es ist auch eine hübsche Kunststadt, die es zu entdecken gilt. Besonders hervorzuheben ist schließlich die Pilgerfahrt Macerata-Loreto, die seit 1978, dem Jahr der Wahl von Johannes Paul II., stattfindet. Und jedes Jahr kommen Zehntausende von Pilgern zu Fuß zum Wallfahrtsort Macerata. Etwa die Hälfte der Pilger kommt aus den Marken, die restlichen erreichen Macerata aus ganz Italien und mittlerweile auch aus verschiedenen Teilen Europas.
