Südkampanien: Sanza, Caselle in Pittari und Casaletto Spartano im Cilento.

Die Reise in den Cilento beginnt in Sanza, einer kleinen Stadt, die auf einem Hügel liegt und von Bergen umgeben ist. In der Antike wurde das Dorf um die Mutterkirche herum gebaut und von Mauern geschützt. Es gab nur wenige Tore, um in das Dorf zu gelangen. Die Mauern sind heute verschwunden, aber die typische Struktur eines mittelalterlichen befestigten Zentrums ist noch erhalten. 

Die 5 wichtigsten Dinge, die Sie nicht verpassen sollten

• Spaziergang durch die romantischen Gassen von Sanza 
• Piazza San Martino mit dem mittelalterlichen Glockenturm
• Ausflug zum Dolina von Vallivona, um die Magie zu sehen, die dort stattfindet
• Aufstieg auf den Monte Cervati, um ein atemberaubendes Panorama zu genießen
• Eine E-Bike-Tour auf der Via Silente von Sanza nach Casaletto Spartano

Sanza kann Ihr Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge und eine E-Bike-Tour im Nationalpark Cilento und Vallo di Diano sein. Wir empfehlen einen Besuch der Doline von Vallivona, einem Karstphänomen auf dem Monte Cervati. Die Doline befindet sich am Ende eines 500 Meter langen Tunnels und vom Eingang aus kann man kaum sehen, was sich am Ende befindet. Von hier aus kann man nichts von dem Schauspiel vorhersehen, das einen am Ende des Tunnels erwartet: Kalksteinwände, die bis zu 100 Meter hoch sind und mit einer reichen Vegetation bedeckt sind. Der Boden ist ein Teppich aus Ranunkeln, der durch das Wasser, das aus einem Spalt in der Wand austritt, befeuchtet wird. Wenn Sie nach oben schauen, können Sie den Rand des Abgrunds sehen, der von einem Laub von großen Bäumen umgeben ist. Der Abgrund ist das Ergebnis der Erosion, die durch das Wasser im Laufe von Millionen von Jahren und durch den Fluss Bussento verursacht wurde, der gerne Verstecken zu spielen scheint, indem er auf seinem Weg erscheint und verschwindet.

Eine weitere Wanderung führt auf den Gipfel des Monte Cervati, der mit 1.899 Metern der höchste Berg Kampaniens ist. Der Weg führt durch unberührte Natur, zwischen steilen Felsen und der Wallfahrtskirche Madonna della Neve. Bevor Sie den Gipfel erreichen, empfehlen wir einen kleinen Abstecher nach La Nevera, einer Höhle, in der der Schnee auch im Sommer nicht schmilzt!

Es wird erzählt, dass die Könige von Neapel in der Vergangenheit den Einheimischen befahlen, das Eis mit Eseln von der Höhle ins Tal zu bringen. Das Eis wurde dann mit einem Schiff nach Neapel transportiert, damit die Könige an heißen Sommertagen ihr Sorbet genießen konnten.

Die Wanderung zum Gipfel ist hart, mit einem Höhenunterschied von 750 Metern und fast 6 Stunden Trekking, aber auf dem Gipfel des Cilento können Sie einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung genießen, mit ihren schönen mittelalterlichen Dörfern, Weinbergen, Kastanienwäldern, Olivenhainen und in der Ferne dem berühmten Vulkan Stromboli.

Sanza ist nicht nur ein idealer Ort zum Wandern, sondern auch, um die Gegend mit dem E-Bike auf der Via Silente zu erkunden. Diese Route durchquert auf knapp 600 Kilometern und in 15 Etappen das gesamte Gebiet des Nationalparks Cilento, Vallo di Diano und Alburni. Zu den bemerkenswertesten Etappen gehört die von Sanza nach Casaletto Spartano, mit 42 Kilometern, die körperlich anspruchsvoll sind, aber reich an atemberaubenden Ausblicken auf die Berge, die Küste und die kleinen Bergdörfer. Hier können Sie die wahre Stille genießen.

Nützliche Informationen

Die beste Zeit, um Sanza zu besuchen, ist um den 5. August herum, wenn die Einwohner von Sanza ihrer geliebten Heiligen Madonna della Neve huldigen. An diesem Tag steigen die Einwohner von Sanza mit der schweren Statue der Madonna vom Monte Cervati bis nach Sanza hinab und erwecken eine Prozession durch die engen gepflasterten Straßen von Sanza zum Leben.

Anreise: Die nächstgelegene Stadt ist Neapel. Von Neapel aus können Sie den Zug nach Sapri und dann den Bus nach Sanza nehmen, der zweimal täglich verkehrt. Darüber hinaus gibt es vom Hauptbahnhof von Neapel einen Bus nach Sanza, der dreimal am Tag verkehrt. Der bequemste Weg, um den Cilento zu erleben, ist jedoch mit dem Auto.

Caselle in Pittari ist eine weitere einladende Hügelstadt im Herzen des Nationalparks Cilento. Vor Jahrhunderten wurde das Dorf erbaut, um das Gebiet vor Piraten zu schützen. Sie sollten sich die Zeit nehmen, dieses wunderschöne Dorf mit seinen bezaubernden und steilen Gassen zu erkunden. Die Kirchen Santa Maria dell'Assunta und San Michele sind einen Besuch wert, ebenso wie die Ruinen des mittelalterlichen Turms, der das Dorf überragt. Vom Platz vor dem Turm hat man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Hügel, den hoch aufragenden Gipfel des Monte Cervati und den Fluss Bussento.

Die 5 wichtigsten Dinge, die Sie nicht verpassen sollten

• Schlendern Sie durch die einladende Hügelstadt und tauchen Sie ein in die Atmosphäre
• Der Aussichtspunkt vom Turm mit einem atemberaubenden Blick auf das Dorf und die Hügel
• Die
• WWF-Oase Grotte del Bussento und der Spaziergang entlang des Flusses Bussento
• Ein Spaziergang durch die romantischen Straßen von Morigerati und ein Besuch des Ethnografischen Museums
• Essen und Wein zum Probieren: Hausgemachte Pasta und lokaler Aglianico-Wein im Restaurant „Al Castello“ in Morigerati

Nicht weit von Caselle in Pittari, genauer gesagt in Morigerati, können Sie im Besucherzentrum der WWF-Oase Grotte del Bussento Halt machen, wo fantastische Führungen durch das Naturschutzgebiet angeboten werden. 

Zusammen mit dem Reiseführer können Sie zahlreiche Brücken und Treppen überqueren, um eine riesige Höhle zu erreichen. Wie bereits erwähnt, entspringt der Fluss Bussento auf dem Monte Cervati und unternimmt dann eine geheimnisvolle Reise in die Tiefen der unterirdischen Welt. In den Grotten von Bussento steigt der Fluss schließlich an die Oberfläche und fließt in Richtung der spektakulären Schlucht, die mit einer üppigen Vegetation bedeckt ist, in der viele seltene Pflanzen und vom Aussterben bedrohte Arten wie der Otter und der italienische Brillensalamander leben.

Auf einem alten Saumpfad folgen Sie dem Führer in dieser Schlucht entlang des Baches mit Quellen und Wasserfällen, um die Wanderung an der imposanten Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert zu beenden.

Zurück im historischen Zentrum von Morigerati empfehlen wir Ihnen, die verschiedenen lokalen Gerichte wie Zucchiniblüten und die verschiedenen Arten von hausgemachter Pasta zu probieren. Die Pasta e fagioli (Nudeln mit Bohnen), die Farfalle und die Ravioli, die mit frischem Ricotta gefüllt sind, werden perfekt gekocht und passen gut zu einem Glas lokalem Aglianico-Wein.

Die Route führt weiter durch das bezaubernde befestigte Bergdorf Morigerati, das einst ein Wallfahrtsort auf dem Weg von Rom nach Jerusalem war. Bei einem Spaziergang durch die romantische Altstadt entdecken Sie malerische mittelalterliche Kopfsteinpflasterstraßen, Reihen von typisch mediterranen Häusern mit bezaubernden Höfen und Plätzen, die einen herrlichen Blick auf die unberührte Natur des Bussento-Tals bieten. Sehenswert sind auch die Casa Meridiana mit ihrer Sonnenuhr, der Palazzo Baronale und die Kirche San Demetrio mit ihrem roten Glockenturm. Auch das kleine, aber feine Ethnografische Museum ist einen kurzen Besuch wert, um mehr über die bäuerliche Kultur und die Menschen von Morigerati zu erfahren.

Nützliche Informationen

Die beste Zeit für einen Besuch: Anfang Juli, wenn in Caselle in Pittari der ungewöhnliche Palio del Grano stattfindet, eine Hommage an eine vergangene Epoche, die die Traditionen des bäuerlichen Lebens wieder aufleben lässt.

Anreise: Der nächstgelegene Flughafen ist Neapel. Von Neapel aus können Sie den Zug nach Sapri und dann den Bus nach Casaletto Spartano nehmen, der zweimal täglich verkehrt. 

Einige behaupten, dass der Name Casaletto Spartano vom weit verbreiteten Espartogras abgeleitet ist, das auch für die Herstellung von Papier und Seilen verwendet wird. Andere behaupten, dass das Dorf mittelalterlichen Ursprungs um eine Siedlung namens Spartoso herum entstand, von der der Ortsname abgeleitet ist, der in Spartano geändert wurde, was wörtlich spartanisch bedeutet.

Die schönen Straßen und die Kirche San Nicola di Bari mit ihren wertvollen Stuckdekorationen sind einen Besuch wert, aber die meisten Sehenswürdigkeiten von Casaletto sind die natürliche Umgebung.

Die 5 wichtigsten Sehenswürdigkeiten

• Ein Spaziergang durch die schönen Gassen des Dorfes
• Die Kirche San Nicola di Bari mit ihren wertvollen Stuckdekorationen
• Die Capelli di Venere, ein Ort, der aus einem Märchen zu stammen scheint
• Die dritte und vierte Etappe des Weges von San Nilo und die bezaubernden Dörfer entlang des Weges
• Übernachten Sie im Palazzo dei Gallotti in Battaglia und fühlen Sie sich wie eine Baronin

Etwa einen Kilometer von Casaletto Spartano entfernt verwandelt sich der Fluss Bussentino in einen malerischen Wasserfall, der Capelli di Venere (Haare der Venus) genannt wird. Über einen kleinen Weg, der vom Dorf ausgeht, erreicht man diesen märchenhaften Ort, der sich durch ein bezauberndes Spiel von Licht und Schatten auf dem Wasser auszeichnet. 

Der Legendenach liebte es die Göttin Venus, die Göttin der Liebe und Schönheit, sich an heißen Sommertagen im erfrischenden Schatten des Wasserfalls zu entspannen. Während sie den Klängen der Natur lauschte, schlief sie oft ein. Eines Tages kam ein Hirte mit seiner Herde vorbei und verliebte sich sofort in die schöne Göttin. Er beobachtete sie tagelang und war völlig besessen von ihrem langen goldenen Haar. Er wusste, dass er sie nicht haben konnte, aber er wollte zumindest eine Strähne ihres Haares haben. Eines Nachts schnitt er eine Haarsträhne ab, die die Göttin weckte. Der Hirte versuchte zu fliehen, aber die Haare verwandelten sich in Wasser, das immer höher stieg, und der Dieb begann zu ertrinken. Die Göttin war jedoch keine böse Frau. Sie verwandelte ihn in eine Pflanze, die aus ihren Haaren entstand und noch heute neben den Wasserfällen wächst. So erhielten die Wasserfälle den Namen Capelli di Venere. Die Legende bezieht sich auf den Capelvenere, auf Englisch Maidenhair fern, der üppig um die Wasserfälle herum wächst.

Von besonderem Interesse ist der Cammino di San Nilo: Die Fernwanderstrecke schlängelt sich etwa 100 Kilometer durch den Cilento. Er beginnt in Sapri und endet in Palinuro und ist in 7 Etappen unterteilt. Im Allgemeinen ist die Route für alle geeignet, erfordert jedoch ein gewisses Maß an körperlicher Fitness und muss steile Anstiege und Abfahrten beinhalten. 

Die dritte und vierte Etappe (19 Kilometer) von Casaletto Spartano nach Caselle in Pittari sind als die schönsten und abwechslungsreichsten, aber auch die anspruchsvollsten bekannt. Von Casaletto Spartano aus führt die Route zunächst nach Tortorella, einem wunderschönen befestigten Dorf mit mehreren malerischen Gassen, schönen Toren und abgelegenen Gemüsegärten. Danach schlängelt sich der Cammino di San Nilo bergab bis zum Rio Gerenaso, einem Nebenfluss des Flusses Bussento. Dann durchquert er den Wald von Farneto und Morigerati. Von hier aus führt die vierte Etappe zur WWF-Oase Grotte del Busento, dann nach Sicili, dem letzten Panorama, bevor es weiter nach Caselle in Pittari geht.

Nützliche Informationen

Beste Reisezeit: Im Allgemeinen zeigt sich Casaletto Spartano von April bis Juni und von September bis Oktober von seiner besten Seite. Die Sommermonate sind zu heiß für Aktivitäten im Freien. Auch im Winter ist die Temperatur mild, aber es regnet häufiger.

Anreise: Die nächstgelegene Stadt ist Neapel. Von Neapel aus können Sie den Zug nach Sapri und dann den Bus nach Casaletto Spartano nehmen, der zweimal täglich verkehrt. Aber der beste Weg, um den Cilento zu erleben, ist, ein Auto zu mieten.

Artikel verfasst über die Erfahrung von Nina Soentgerath – reisehappen.de