Im Pollino-Nationalpark zwischen Geschichte, mystischen Orten und Dörfern auf Felsen

Unsere Wanderung beginnt in der Ortschaft Sant'Agata d'Esaro, einer kleinen Gemeinde im kalabrischen Hinterland, im Herzen des Pollino-Nationalparks, 22 km von der tyrrhenischen Küste entfernt. Das Gebiet von Sant'Agata d'Esaro, das vom Fluss Esaro umspült wird, liegt zwischen dem Ionischen und dem Tyrrhenischen Meer und erstreckt sich auf einem Felsen des oberen Esaro-Tals in 461 m ü.d.M. Die Verehrung der Heiligen aus Catania, nach der es benannt wurde, verdankt „Castrum Sanctae Agathae“ den vermutlichen Gründern des Ortes, einem Orden asketischer Mönche, die aus Sizilien nach Kalabrien flohen, um den Sarazenenangriffen zu entkommen. Das Dorf war der Geburtsort von Dante Castellucci, einem Partisanenführer, der in der Garfagnana kämpfte und zu den Verfechtern der Republik Corniolo gehörte. Er wurde jedoch zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt und von seinen eigenen Kameraden verhaftet und erschossen.

Die 16 km dieser Etappe beginnen mit einem Anstieg, der über zwei Gipfel mit über 1.100 m Höhe führt und münden dann in einen langen Abstieg zur Wallfahrtskirche der Madonna del Pettoruto, einem mystischen Pilgerort auf dem Gebiet der Gemeinde San Sosti (CS), an den Hängen der Montea, zwischen den Gipfeln des Pollino-Massivs und des Valle del Fiume Rosa, auf etwa 700 m ü.d.M. Über einen kleinen Umweg gelangen Sie nach Pietra Pertusata, wo Sie den eindrucksvollen durchlöcherten Felsen bewundern können, auf dem eine Schlangenhaut-Kiefer wächst, und zur „Tavola dei Briganti“, einem einzigartigen Monolithen in Form einer umgekehrten Pyramide, fast wie ein steinerner Pilz.

Das Heiligtum, das 1979 von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben wurde, beherbergt die Statue der Madonna del Pettoruto. Der Überlieferung nach wurde sie von einem jungen Bildhauer aus Altomonte in den Tuffstein gehauen, der sich hier versteckt hatte, um einer ungerechtfertigten Anklage zu entgehen. Jahre später wurde sie von einem taubstummen Hirtenkind gefunden, dem die Gottesmutter das Gehör und die Fähigkeit zu Sprechen wiedergab und es aufforderte, die Bewohner von San Sosti zu überzeugen, eine Kirche zu ihren Ehren zu erbauen. Obwohl er schwer erreichbar ist, zieht dieser Ort jedes Jahr Tausende von Gläubigen aus ganz Kalabrien und darüber hinaus an. Besonders bemerkenswert sind die Feierlichkeiten vom 1. bis 8. September, wobei im Dorf San Sosti ein historischer Jahrmarkt zu Ehren der Madonna abgehalten wird.

In der Nähe der Wallfahrtskirche befand sich an der Stelle, die bereits im Neolithikum besiedelt war, die antike griechische Kolonie Artemisia. Die Überreste einer Hütte aus prähistorischer Zeit und die Kultaxt aus Bronze, die als „Axt des Heiligen Sosti“ oder „Hammer des Kyniskos“ bekannt ist und heute im Britischen Museum in London aufbewahrt wird, sind nur einige der zahlreichen Fundstücke, die vom historischen und kulturellen Reichtum dieser Orte zeugen.

Um den Weg sicher zu bewältigen, empfehlen wir Ihnen, sich an die offiziellen Führer des Pollino-Parks zu wenden, die unter folgendem Link angegeben sind: https://parconazionalepollino.it/vivere-il-parco-new/gli-itinerari/guide-ufficiali

Die nächste Etappe des Weges führt von der Wallfahrtskirche der Madonna del Pettoruto nach San Sosti, etwa 3 km entfernt. Nach einem kurzen Stopp setzen wir den Weg für weitere 19 km auf einer Strecke von mittlerer Länge fort, die jedoch erhebliche Höhenunterschiede aufweist: von 300 m Höhe in San Sosti bis auf über 1.600 m zum Monte La Muletta. Dieses Gebiet, das seit prähistorischen Zeiten besiedelt ist, da sich hier bedeutende Erzadern nachweisen lassen, bildet den höchsten Punkt der Strecke. Von hier aus führt der Weg bergab bis zum Piano di Lanzo im Herzen des Pollino-Nationalparks auf 1.360 m. Spektakuläre Landschaften eröffnen sich vor unseren Augen wie das weitläufige Karstplateau „Campo“ (1.560 m). Es bietet sich ein atemberaubendes Panorama bis hin zum Montalto Uffugo (1.761 m), einem felsigen Vorgebirge, das sich oberhalb der dichten Vegetation erhebt, wo die antike Wasserstelle in der Ortschaft Acqua di Frida sichtbar wird. Vom Übergang des Gebrigspasses La Cresta durchquert man einen mächtigen Buchenwald, worauf der Weg nach Piano di Lanzo durch den Wald des Valle Scura führt, in dem herzblättrige Erlen, Ahornbäume und Buchen wachsen. Schließlich erreichen wir die Hütte von Piano di Lanzo auf 1.351 m, eine Anlaufstelle für Wanderer und der Endpunkt dieser Etappe.

Um den Weg sicher zu bewältigen, empfehlen wir Ihnen, sich an die offiziellen Führer des Pollino-Parks zu wenden, die unter folgendem Link angegeben sind: https://parconazionalepollino.it/vivere-il-parco-new/gli-itinerari/guide-ufficiali

Ein reichhaltiges und leckeres Frühstück hilft uns, den Weg entlang dieser etwa 16 km langen Etappe fortzusetzen, die die Hütte von Piano di Lanzo mit dem Piano di Novacco (1.315 m) verbindet. Von diesem wunderschönen natürlichen Plateau der Gemeinde Saracena (CS) aus, die von weitläufigen Buchenwäldern umgeben ist, führt die vom CAI markierte Strecke mit einigen Auf- und Abstiegen bis zum Ende der Etappe durch einen wunderschönen Wald bis in die weite Ebene.

Das Gebiet von Saracena ist reich an Sehenswürdigkeiten und eignet sich sicherlich auch für einen längeren Aufenthalt: Hier bieten sich die Wanderung zum Monte Scifarello (1.650 m) oder zum Monte Caramolo (1.827 m) an, von dessen Gipfel aus man die Pollino-Kette sehen kann, die das Tal von Castrovillari dominiert und zum Ionischen Meer hin abfällt, und sicherlich auch die Grotta di San Michele Arcangelo, eine Karsthöhle, die nicht weit von der Stadt entfernt zu erreichen ist.

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Die letzte Etappe dieser Route führt über eine kurze Strecke von etwa 13,5 km nach Morano Calabro. Der Weg durchquert zunächst die außergewöhnliche Steppenlandschaft des Piano Grande di Masistro, einen der faszinierendsten Orte der kalabrischen Berge: Die schroffen Gipfel des Monte Caroso (1.408 m), des Cozzo Barbalonga (1.408 m), des Cozzo l'Ancella (1.366 m), des Trabaccante (1.412 m), des Timpone del Vaccaro (1.436 m) und des Serra Ambruna (1.320 m) bilden eine Art Krone rund um eine große Karstsenke, deren Durchmesser etwa einen Kilometer umfasst. Von hier aus führt der Weg zum letzten Abstieg nach Morano Calabro. Das Dorf zählt aufgrund seiner charakteristischen Form, die an eine Krippe erinnert, zu den „schönsten Dörfern Italiens“ und ist eine der wichtigsten Ortschaften des Pollino-Nationalparks. Die Stadt liegt auf einem kegelförmigen Hügel und überrascht die Besucher mit dem kompakten Gewirr aus Gassen, Häusern, Kirchen und Treppen und um die Ruinen der Burg, ein alter römischer Wachturm, der von den Normannen in eine Festung umgewandelt wurde.

Nicht weit vom Dorf entfernt, an einem Ort, den Sie unbedingt besuchen sollten, zeugen die eindrucksvollen Ruinen des Augustinerklosters von Colloreto von der Tradition und der Gläubigkeit in dieser Gegend.

Um den Weg sicher zu bewältigen, empfehlen wir Ihnen, sich an die offiziellen Führer des Pollino-Parks zu wenden, die unter folgendem Link angegeben sind: https://parconazionalepollino.it/vivere-il-parco-new/gli-itinerari/guide-ufficiali