Übersicht
Wer glaubt, dass die Mitglieder des venezianischen Patriziats ihre Villen auf dem Festland zu Pferd oder mit der Kutsche erreichten, irrt sich. Es wäre so, als würden die Venezianer von heute mit dem Auto in die Altstadt fahren. Die Contarini, Pisani, Rezzonico oder Foscari fuhren dank sogenannter Burchielli, typischen Holzbooten für den Transport auf internen Kanälen, in die Ferien: Die luxuriöseren Varianten waren Boote mit mehreren Ebenen und reichhaltigen Dekorationen.
Wie sich doch die Zeiten gewandelt haben. Der Schifffahrtsdienst, der im Jahr 700 mit den historischen Burchielli garantiert wurde, wird heute von soliden motorisierten Booten angeboten, die von einer privaten Gesellschaft betrieben werden. Die gesamte Strecke zwischen der Scalinata del Portello in Padua und dem Becken von San Marco in Venedig (natürlich in beide Richtungen) umfasst etwa vierzig Kilometer entlang des Kanals Piovego und dem Naviglio di Brenta und dauert etwa zehn Stunden. Für Besuche der Villa Pisani steigen Sie in Stra aus, für die Villa Widmann Rezzonico Foscari in Mira und für die Villa Foscari in Malcontenta. Zwischen diesen beiden letzten Residenzen kann man aus- oder einsteigen. Wenn man die Strecke einschränkt, kann man auch in Oriago zusteigen.
Aus verkehrsgeschichtlicher Sicht erinnert dieser Ausflug daran, dass die Binnengewässer in vielen europäischen Regionen über Jahrhunderte das boten, was heute die Autobahnen garantieren: die naheliegendste Art, Menschen, Waren oder Produkte über große Entfernungen zu transportieren.