Übersicht

Von Giglio Castello aus starten zwei befahrbare Straßen, die beide etwa 6 km lang sind. Die erste führt nach Giglio Campese mit seinem Turm aus dem 17. Jahrhundert und dem breiten Strand mit Badeanstalten. Die andere führt zum malerischen Leuchtturm von Capel Rosso, der auch zu Fuß über einen Panoramaweg erreichbar ist. Der Leuchtturm wurde 1883 von der Marine erbaut, um den Leuchtturm der Vaccarecce zu ersetzen. Die Struktur besteht aus einem weißen Turm mit achteckigem Querschnitt, der sich vor dem zentralen Teil der Fassade erhebt, die zum Meer hin ausgerichtet ist. Die noch funktionierende Laterne erhebt sich 90 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine rotierende Optik mit einer Reichweite von 23 Meilen. Das charakteristische Gebäude mit weißen und roten Streifen und rechteckigem Grundriss beherbergte die Unterkünfte der Wächter vor den 1980er Jahren, als die Automatisierung einsetzte.
Der letzte Leuchtturmwärter, Luigi Baffigi, arbeitete hier fast 40 Jahre lang. Luigi erinnert sich gerne an diese Zeit: „Von hier aus sieht man, wenn die Luft sauber ist, den Argentario, Giannutri, Korsika, Montecristo und wenn man höher hinaufsteigt, sieht man auch Elba. Eine große Schönheit für diejenigen, die sie zu schätzen wissen.“ Der Leuchtturm Capel Rosso, der eines Films von Sorrentino würdig ist, hat den Wächter verzaubert, der sich ein wenig melancholisch erinnert: „Es war schön zu sehen, wie die Blitze in den stürmischen Nächten ins Wasser schlugen“. Als ihm die Stelle angeboten wurde, zögerte er bei dem Gedanken, dass er die meiste Zeit allein sein würde, aber er sagte sich, dass er es versuchen würde und dass er höchstens die ganze Nacht wach bleiben würde. Er war 24 Jahre alt. Der Leuchtturm blieb bis 2016 unbewohnt, als er in ein Relais umgewandelt wurde.