Übersicht

Die Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso befindet sich etwa einen Kilometer vom historischen Zentrum von Bibbiena entfernt, an der Stelle einer wundersamen Erscheinung der Jungfrau Maria aus dem Jahr 1347. Der heutige Komplex wurde auf den Überresten eines früheren Oratoriums errichtet, das durch einen Brand zerstört wurde, und nahm ab 1486 nach einem Entwurf von Giuliano da Maiano, einem Architekten im Dienste der Medici, seine heutige Form an und wurde zu einem der raffiniertesten Beispiele der Renaissance-Architektur des Casentino. Die Umwandlung in ein Dominikanerkloster stammt aus dem Jahr 1495 und ist der Initiative des Predigers Girolamo Savonarola zu verdanken. Das Herzstück der Wallfahrtskirche ist die sogenannte „obere“ Kirche, in der glasierte Terrakotta aus der Hand von Della Robbia und eine Madonna del Sasso (um 1430) von Bicci di Lorenzo aufbewahrt werden, die in dem prächtigen Kuppel-Tempel am Ende des Kirchenschiffs untergebracht ist. Hier ist die Spitze des Felsens zu sehen, der mit der Erscheinung Mariens in Verbindung gebracht wird und noch immer in die Struktur des Gebäudes integriert ist: Der Sockel des Felsens setzt sich in der unteren Kapelle fort, die der Madonna del Buio (Madonna der Dunkelheit) gewidmet ist und eine mehrfarbige Holzstatue der Jungfrau beherbergt. Wertvolle Fresken können im Refektorium bewundert werden, das im 16. Jahrhundert mit einem realistischen Letzten Abendmahl von Raffaelino del Colle geschmückt wurde, sowie im schönen Kreuzgang mit Säulengang.