Sechzehnte Etappe des Giro d'Italia 2023: von Sabbio Chiese zum Monte Bondone
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Die sechzehnte Etappe des Giro d'Italia 2023 startet am Dienstag, den 23. Mai, in Sabbio Chiese, einer antiken Gemeinde des Valle Sabbia in der Provinz Brescia, zwischen dem Gardasee und dem Idrosee, und umfasst eine Strecke von 203 Kilometern und 5.200 Höhenmetern.
Das Herz des Dorfes befindet sich an der Stelle, an der der Fluss Chiese auf den Fluss Vrenda trifft und sich der Blick in das Valle Sabbia öffnet, der bis zum Horizont reicht. Dort, hoch oben auf dem Dolomitenfelsen thront die majestätische Rocca(Feste), ein imposantes Gebäude, das ursprünglich zur Verteidigung errichtet worden war und im Mittelalter zu einer Festung umgebaut wurde. Später hat es seine militärische Bedeutung verloren und sich im 16. Jahrhundert n. Chr. zu einer Kultstätte entwickelt, die der Seligen Jungfrau vom Glockenturm gewidmet war. Heute ist sie auch als Heiligtum der Madonna della Rocca bekannt, das aus zwei übereinander liegenden Kirchen besteht.
Von hier aus sieht die Landschaft wie die Leinwand eines großen Malers aus, mit Pinselstrichen in natürlichen Farben, die sich mit den blauen Spiegelungen des Flusswassers und dem schillernden Grün des Tals abwechseln.
Die typischen Produkte, die den Gästen zum kulinarischen Genuss geboten werden, sind intensiv mit der Landschaft verbunden: exquisiter Käse, Honig und Marmeladen, Pilze, Bergkräuter und Trüffel. Dann gibt es noch die Waldbeeren, die Sauerkirschen, die Maronen und die Esskastanien, welche die schmackhaften und gesunden Zutaten für die vielen traditionellen Rezepte sind.
Während man weiter in die Pedale tritt, kann man traumhafte Ausblicke auf den Gardasee mit seinen Attraktionen genießen: mittelalterliche Schlösser und historische Villen und Gärten. Am Westufer des Sees liegt Limone sul Garda, eingebettet in eine grüne mediterrane Landschaft. Das Städtchen ist einer der beliebtesten Orte für alle, die Sport, Entspannung und Natur lieben. Hier beginnt der berühmte Radweg Ciclovia del Garda, der 2018 eröffnet wurde. Er beginnt im historischen Zentrum und schlängelt sich durch antike Zitronenhaine und romantische Wegstücke. Der Radweg schwebt in einigen Abschnitten über dem Wasser und bietet spektakuläre Ausblicke.
Dank eines besonders milden Klimas können Sie in Limone sul Garda köstliche Zitrusfrüchte probieren. Sie werden seit 1700 in typischen Zitronenhainen angebaut, die noch heute genutzt werden und für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
Der Giro d'Italia verlässt nun die Lombardei und geht in der Region Trentino-Südtirol weiter. Er führt nach Riva del Garda, eine Ortschaft, die man als die „Perle des Gardasees“ bezeichnet, denn sie bietet außergewöhnliche Ausblicke von der spiegelnden Wasseroberfläche des Sees bis hin zu den Kulissen der Brenta-Dolomiten.
Der historische Ortskern klammert sich an einen Felsen. Mit dem Panorama-Schrägaufzug der neuen Generation geht es hinauf zur venezianischen Bastion, die am Fuße des Monte Rocchetta die Stadt überragt. Nicht entgehen lassen sollte man sich das Schloss, das im 12. Jahrhundert zur Verteidigung des Dorfes erbaut wurde und heute einen der beiden Standorte des MAG – Museo Alto Garda beherbergt, in dem wertvolle Artefakte, unter anderem aus der Kupferzeit, aufbewahrt werden.
Riva del Garda ist ideal geeignet für alle, die Outdoor-Aktivitäten lieben, vom Klettern bis zum Windsurfen, aber auch für Liebhaber der und Kenner der gastronomischen Gaumenfreuden.
Im nahe gelegenen Trient ist ein Besuch des MUSE – Museum der Wissenschaften ein Muss. Man kann dort eine faszinierende Reise unter wissenschaftlichen Kuriositäten und Zeugnissen der alpinen Umgebung unternehmen, die für alle Altersgruppen geeignet ist. Für alle, die noch nicht genug haben, wird ein Besuch des Castello del Buonconsiglio empfohlen. Es ist der bedeutendste monumentale Komplex in Trentino-Südtirol, die prächtige Residenz der Fürstbischöfe, wo man Zyklen von Fresken aus dem Mittelalter und der Renaissance bewundern kann und durch die imposanten Fenster einen atemberaubenden Blick auf die Stadt genießt. In Trient ist – genauso wie in der gesamten Region – die Gastronomie ein wesentlicher Bestandteil der traditionellen Kultur. Hier kann man Gerichte einer abwechslungsreichen Küche probieren, die mit Zutaten von außergewöhnlicher Qualität aus den umliegenden Bergen zubereitet werden. Nicht weniger bedeutend ist die Weinbautradition: Im Trentino werden zahlreiche Rebsorten angebaut, aus denen hervorragende Weine gekeltert werden, wie z.B.: Müller-Thurgau, Chardonnay, Traminer, Sauvignon, Pinot Grigio und Weißwein, Teroldego und viele andere.
Hier kommen wir schließlich zum letzten Ort, der von der sechzehnten Etappe gestreift wird: Der Monte Bondone stellt eine der spektakulärsten Aussichtsterrassen der Alpen dar, im außergewöhnlichen natürlichen Kontext eines integralen Naturreservats und des Alpinen Botanischen Gartens, in dem mehr als 2.000 Pflanzen- und Blumenarten wachsen.
Dieses Gebiet bietet eine Aneinanderreihung von malerischen Ausblicken, tausendjährigen Traditionen, unverfälschten Aromen und unberührter Natur.
Hier ist es möglich, das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit mit einer Reihe von Aktivitäten zu erleben, darunter Spaziergänge in dichten Fichtenwäldern, bei denen man im Sommer plötzlich ein Reh oder ein Exemplar der vielen Vogelarten, die in der Gegend leben, antreffen kann. Sie können auch die Wanderwege ausprobieren, welche zu den drei Gipfeln des Berges führen, vielleicht mit dem Mountainbike, oder Sie wählen die vielen Klettersteige. Im Winter sind rund 20 Pistenkilometer mit dem Skipass Skirama Dolomiti Adamello Brenta mit den umliegenden Skigebieten verbunden, um insgesamt 380 Pistenkilometer und 150 Skilifte zu nutzen. Ein traumhaftes Skigebiet für Skifahrer und Snowboarder!
Und nach all der Anstrengung ist es ein Muss, sich in einer der vielen Hütten zu stärken, die traditionelle lokale Gerichte anbieten, wie die typischen Canederli, das sind Brotknödel, die mit Milch, Eiern und Speck verarbeitet werden, ein IGP-Produkt, das mit Fleischbrühe serviert wird. Und dann das Risotto mit Teroldego, einem Rotwein mit g.U., der dem Gericht eine besondere violette Farbe verleiht und „Carne Salada“, ein exquisiter Aufschnitt, der sowohl roh als Carpaccio als auch gegrillt genossen werden kann. Als Abschluss erwartet Sie die „Torta de Fregoloti“, ein Rezept aus Mehl, Eiern, Butter und Mandeln, mit einem Glas Grappa, ein reichhaltiges Dessert, um den Tag im Freien ordentlich abzuschließen.
Das Siegertreppchen der Etappe
Lachsforelle von Küchenchef Enrico Croatti, um den Geschmack der Lombardei zu genießen
Die Lachsforelle ist Teil der vielen regionalen kulinarischen Traditionen und kann zu jeder Jahreszeit, insbesondere im Herbst, genossen werden.
