Lecce: die wunderschöne Stadt, die von der Sonne zwischen weißen Steinen geküsst wird

Lecce hat eine faszinierende Geschichte. Ihre Ursprünge scheinen auf das 5. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, aber eine Legende schreibt die Gründung der Stadt Malennio um 1200 v. Chr. unmittelbar nach der Zerstörung Trojas zu. Nach der Eroberung durch Rom erlebte die Stadt einen starken wirtschaftlichen und architektonischen Aufschwung.

Mit dem Untergang des Imperiums von Marcus Aurelius erlebte Lecce einen langsamen Niedergang. Mit der Ankunft der Normannen in Süditalien erwachte die Stadt zu neuem Leben und wurde zur Grafschaft und später zur Hauptstadt des Salento. Ab 1463 gehörte Lecce zum Königreich Neapel und gewann immer mehr an Bedeutung, bis es zu einem lebendigen kulturellen Zentrum wurde, das den Handel mit Kaufleuten aus aller Welt entwickelte.

In den folgenden zwei Jahrhunderten wurde das gesamte Salento mehrmals durch türkische Einfälle und die Invasionen der Sarazenen in Süditalien bedroht, sodass die Stadt unter der Herrschaft von Karl V. mit neuen Mauern und einer Burg versehen wurde. Mit Karl V. begann die Ära, die Lecce zu einer der bedeutendsten Barockstädte machte und eine echte Renaissance des Salento einleitete.

Nach der Einigung Italiens hoben zahlreiche öffentliche Arbeiten den charakteristischen Stil der Stadt weiter hervor, mit einer ersten Erweiterung außerhalb der Stadtmauern sowie der Schaffung neuer Viertel im neoklassizistischen, orientalisierenden und neugotischen Stil.

Die Stadt ist reich an Kunstwerken aus der Römerzeit, dem Mittelalter und der Renaissance, aber vor allem berühmt für ihren Barockstil, der auf eine ganz besondere Art und Weise verfällt, und ist eine Stadt voller Attraktionen. Was gibt es in Lecce zu sehen? Hier ein Mini-Reiseführer zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten:

• Ein Besuch in Lecce muss mit dem Besuch der Kathedrale von Lecce beginnen. Die Kathedrale Maria Santissima Assunta und ihr Platz, ein wahres Freilichtmuseum, zeichnen sich durch einen Glockenturm und zwei Fassaden aus, von denen die eine sehr schlicht und die andere reich verziert ist.
• Nächste Station ist die Piazza di Sant'Oronzo in Lecce, benannt nach dem Schutzheiligen der Stadt. Hier erwartet Sie ein Meisterwerk an historischen Zeugnissen aus verschiedenen Epochen.
• Auch
• nicht zu versäumen: Porta Napoli, ein Triumphbogen, der direkt in die Altstadt führt, und die Basilica di Santa Croce in Lecce, das bedeutendste Beispiel des Barocks in Lecce, mit einer Fassade, die so reich verziert ist, dass es einem die Sprache verschlägt.

Die Altstadt von Lecce mit ihren Portalen, Kirchen, Glockentürmen, Denkmälern und Häusern im Stil des Barocks in Lecce ist einen Besuch wert, auch wenn es nur ein Spaziergang ist. Der Sonnenuntergang, vor allem im Sommer, ist die beste Zeit für einen Besuch in Lecce. Die Temperaturen in der Stadt werden milder und das Licht, das die Monumente erhellt, wird Sie verzaubern wie nur wenige andere.

Weitere Sehenswürdigkeiten, die Sie nicht versäumen sollten, sind das Amphitheater, die Porta Rudiae, das Schloss Karls V. und die Abte i Santa Maria di Cerrate. 

Das Meer von Lecce ist und bleibt ein wunderbarer Zeitvertreib mit Stränden, die zu den schönsten Italiens gehören und über das gesamte Küstengebiet verteilt sind. Ein Urlaub in der Umgebung der Stadt bietet daher die Möglichkeit, Entspannung und Kultur zu vereinen – was nur wenige andere Reiseziele in Italien von sich behaupten können.

Tauchen Sie im Museo Sigismondo Castromediano, dem ältesten archäologischen Museum Apuliens, in die Geschichte ein und statten Sie auch der kleinen Pinakothek und dem Lapidarium mit Überresten der messapischen Zivilisation und römischer Siedlungen einen Besuch ab.

Eine Besichtigung der Stadtmauern von Lecce ist ebenfalls ein Muss: Sie wurden von Karl V. in Auftrag gegeben, um den türkischen Überfällen Einhalt zu gebieten, und sind ein bedeutendes Beispiel einer Befestigungsanlage des 16. Jahrhunderts. Als leckeren Muntermacher sollten Sie unbedingt den Caffè Leccese probieren: Hierfür wird Espresso mit Mandelmilch über Eiswürfel gegossen.

Üppig, mediterran und schmackhaft: Die Küche von Lecce hat eine sehr alte Tradition. Was sollte man in Lecce probieren? Es gibt zahlreiche typische Gerichte, die sich großer Beliebtheit erfreuen und die man in den vielen Restaurants des Stadtzentrums probieren kann, um die Geheimnisse der traditionellen Küche von Lecce zu entdecken.

• Beginnen wir mit den ersten Gängen, bei denen die Orecchiette mit Tomatensauce die Hauptrolle spielen. Eine würdige Alternative sind Ciceri und Tria, was im hiesigen Dialekt „Nudeln und Kichererbsen“ bedeutet: Das Gericht wird mit einer besonderen Art Pasta zubereitet, die zum Teil gekocht, zum Teil gebraten und mit Kichererbsen kombiniert wird. Probieren Sie unbedingt auch Sagne 'ncannulate, gedrehte Tagliatelle mit Tomatensauce, Ricotta und frischen Basilikumblättern. Ebenso wie das sehr schmackhafte Gericht Rustico Leccese: Blätterteigtaschen gefüllt mit Bechamel-Sauce, Tomatenmark, Fior-di-latte-Mozzarella und Pfeffer.
• Wenn Meer für Sie gleichbedeutend mit Fisch ist, dann sollten Sie Scapece probieren: Dafür werden Makrelen, Sardinen oder Sardellen gebraten und mit Olivenöl, Brotkrumen, Safran, Essig und Gewürzen zubereitet.
• Unter den Desserts dominiert Pasticciotto Leccese, eine beliebte Leckerei aus Mürbeteig, gefüllt mit Konditorcreme. Erwähnenswert ist auch Fruttone, wofür Mürbeteig mit Marmelade und frischer Mandelpaste gefüllt und mit einer Schicht aus dunkler Schokolade bedeckt wird.

Natürlich kann man auch die klassischen Touristenmagnete meiden, um eine andere Seite der Stadt zu entdecken.

Etwas abseits befindet sich die schöne katholische Kirche San Matteo, deren Außenfassade in der Mixtur von konvexen und konkarven Formen eine besondere Spielart des Lecceser Barock widerspiegelt.

In der Straße Vico del Theutra in der Altstadt von Lecce ist an der Ecke zur Via Federico D'Aragona ein kleines, in Stein gehauenes Frauengesicht zu sehen, das an der Ecklinie eines Gebäudes zwischen den beiden Straßen hervorsticht. Es heißt, dass ein junger Mann es in Auftrag gab, der seine Geliebte verloren hatte, und gilt daher als Symbol für eine herzzerreißende Liebe.