Roter Knoblauch aus Sulmona in den Abruzzen: Eine einheimische Sorte, die auch im Ausland gefragt ist
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Er gehört zu den besten in Italien und unterscheidet sich von den anderen Knoblauchsorten durch seine Größe und seine Farbe. Der abruzzische Knoblauch ist klein und leicht scharf, hat ein intensives Aroma und gehört zu den Prodotti agroalimentari tradizionali italiani (PAT) (traditionelle italienische Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Produktion) der Abruzzen.
Die Rede ist vom Roten Knoblauch aus Sulmona, dessen Zehen eine rosarote bis violette Farbe haben und jedem Gericht die perfekte Würze und ein besonderes Aroma verleihen, ohne seinen Eigengeschmack zu überdecken.
Besonderheit: Eine erstaunliche Heilpflanze
Diese Knoblauchsorte zeichnet sich durch weiße Knollen und rote Zehen aus. Zudem ist sie an ihrer geringen Größe erkennbar, denn sie ist viel kleiner als andere Knoblaucharten.
Die Einzigartigkeit des Roten Knoblauchs aus Sulmona wird nicht nur durch sein unverwechselbares Aroma deutlich, sondern auch durch die große Menge an ätherischem Öl, die er enthält.
Daher findet die Pflanze auch als Kräuterheilmittel, in der Beauty-Branche und in der Kosmetik Verwendung.
Darüber hinaus ist er aufgrund seiner natürlichen antiseptischen und antibiotischen Eigenschaften, die auf seinen Gehalt an Allicin zurückzuführen sind, im pharmazeutischen Bereich ebenfalls von großem Interesse.
Hinzu kommen ihre desinfizierende Wirkung, insbesondere für das Verdauungs- und Atmungssystem, ihre Fähigkeit, die Bildung freier Radikale zu verhindern, sowie ihre krebshemmende Wirkung. Auch wenn man dies kaum erwartet, ist roter Knoblauch von großer Bedeutung als Heilpflanze, die auch gegen einen hohen Cholesterinspiegel und Bluthochdruck eingesetzt wird.
Nicht zuletzt bietet er eine hervorragende Haltbarkeit. An einem kühlen und trockenen Ort kann dieses Produkt bis zu einem ganzen Jahr lang aufbewahrt werden.
Produktionsgebiet: Das Peligna-Tal, in dem landwirtschaftliche Traditionen gepflegt werden
Der rote Knoblauch wird auf der Hochebene Conca di Sulmonaim Peligna-Talin der Provinz L'Aquila angebaut. Diese typisch abruzzische Spezialität wird in den Herbstmonaten zwischen November und Dezember angebaut und in der schönen Jahreszeit zwischen Juni und Juli geerntet.
So wird das Produkt in der Küche verwendet
Wir empfehlen, den roten Knoblauch frisch zu verzehren und beispielsweise auf eine Bruschetta zu reiben, die mit etwas Öl beträufelt wird.
Doch natürlich eignet sich dieses Produkt für eine Vielzahl von Gerichten! Er ist perfekt zum Würzen von Saucen sowie von Fleisch- und Fischgerichten und zudem eine wichtige Zutat für einen großen Klassiker: Spaghetti mit Knoblauch, Öl und Chili.
Roter Knoblauch aus Sulmona wird jedoch nicht nur zum Würzen, sondern auch zur Zubereitung typischer Gerichte der lokalen Küche verwendet.
Die Knoblauchstängel, die hier vor Ort „Tolle“, „Zolle“ oder „Crastetelli“ genannt werden, schmecken süßsauer eingelegt wunderbar.
Kuriositäten und Veranstaltungen: Vom Mittel gegen das Böse zum Mittelpunkt eines Fests
Wussten Sie, dass bei Darmparasiten in der Vergangenheit eine Halskette aus rotem Knoblauch zu einer schnellen Genesung geführt haben soll? Ja – Sie haben richtig gelesen! Kinder, die ein solches Schmuckstück trugen, waren häufig zu sehen.
Zudem wurdenKnoblauchkronen an Haustüren aufgehängt, um Hexen zu vertreiben und von den Häusern fernzuhalten. Auch in der Mythologie findet die Pflanze Erwähnung: Es heißt, dass Odysseus vom Götterboten Hermes Knoblauch erhielt, um sich vor den Verlockungen der Zauberin Circe zu schützen.
Heute steht der Rote Knoblauch aus Sulmon a im Mittelpunkt eines Fests, das jeweils am zweiten Juliwochenende in Campo di Fano stattfindet, einem kleinen Dorf mit etwa 300 Einwohnern im Peligna-Tal in der Provinz L‘Aquila.
Ein Muss für Erzeuger, Ernährungsexperten und Vertreter der Landwirtschaft – aber auch für die vielen Gäste, die aus der ganzen Region kommen, um dieses besondere Produkt zu genießen.
Ein Sprung in die Vergangenheit: Historische Zeugnisse
Der große Ovid, ein lateinischer Dichter aus der Zeit des Augustus, verfasste eine der frühesten literarischen Beschreibungen des Anbaus von rotem Knoblauch.
Der Handel mit diesem Produkt wurde jedoch auch von Panfilo Serafini in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dokumentiert.
Darüber hinaus bezeugen Archive von 1917 seinen Export – sogar mitten im Ersten Weltkrieg. Die Geschichte des Roten Knoblauchs aus Sulmona ist also eine alte Geschichte, die jedoch bis heute weiterlebt.