Übersicht
Der Gipfel des Monte Torre Maggiore ist ein Ort, an dem sich Archäologie, Natur und Geschichte in perfekter Balance miteinander verbinden. Dieser Berg, der höchste der Monti Martani, war schon immer ein visueller und identitätsstiftender Bezugspunkt für das Tal von Terni. Hier errichteten die umbrischen Völker ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ein Heiligtum, das zum Mittelpunkt eines heiligen und strategischen Netzes von Hochlandstandorten wurde. Dieser Ort, auch bekannt als Ara Maior oder Monte Peracle, bewahrt die Überreste von zwei Tempeln, die um das 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurden, eine Zeit, in der die römische Herrschaft die alten umbrischen Traditionen überlagerte und ihre heilige Bedeutung respektierte.
Der künstlich regulierte Gipfel beherbergte ein Heiligtum, das ursprünglich keine stabilen Strukturen hatte, sondern einen Mundus – eine in den Fels gehauene Höhle, die von einem Kanal umgeben war –, ein ideales Zentrum der Anbetung. Hier wurden Votivbronzen gefunden, die Krieger, weibliche Figuren und Tiere darstellen, die den Göttern zum Schutz oder als Zeichen der Dankbarkeit dargebracht wurden. Die Monumentalisierung des Ortes erfolgte mit der Ankunft der Römer, die die Tempel unter Wahrung der Identität des Ortes errichteten. Der nach Osten und Westen ausgerichtete Tempel A befand sich in der Mitte des Gipfels: ein rechteckiges Gebäude mit Pronaos und Zelle, aus quadratischen Blöcken aus lokalem Stein, dem eine Treppe vorausging und das mit Löwenprotomen verziert war, die als Regenrinnen dienten.
In der Folgezeit wurde der Tempel B hinzugefügt, der dem ersten ähnlich ist, aber mit moderneren Techniken aus Zement gebaut wurde. Um die Tempel herum befanden sich kleine Räume, die der Herstellung von Votivgegenständen gewidmet waren, wie die Überreste von Handwerksarbeiten belegen. Zu den wichtigsten Funden gehört ein Kopf einer weiblichen Gottheit aus Kalkstein, der wahrscheinlich Teil einer Kultstatue war.
Heute ist Monte Torre Maggiore ein Ort, der Spiritualität und Natur vereint. Das Panorama vom Gipfel aus ist spektakulär: vom Becken von Terni reicht es bis zu den Sabiner Bergen und dem Monte Soratte. Ein Spaziergang zwischen den Überresten der Tempel und die Schönheit der umliegenden Landschaft zu bewundern, ist ein einzigartiges Erlebnis, eine Reise durch die Zeit, die die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Heiligem hervorruft.
Monte Torre Maggiore, 05100 Terni TR, Italia