Übersicht

Das Puccini-Museum entstand unter der Schirmherrschaft der Giacomo-Puccini-Stiftung. Das Museumshaus befindet sich im zweiten Stock eines Backsteingebäudes und wird ständig durch Akquisitionen und die Großzügigkeit von Privatpersonen bereichert, die wertvolle Materialien spenden oder zur Verfügung stellen, um den Besuchern, die sich für den Komponisten begeistern, ein einzigartiges Erlebnis zu bieten.
In dieser typischen Wohnung in Lucca wurde Giacomo Puccini am 22. Dezember 1858 geboren und am nächsten Tag mit einer Sondergenehmigung getauft, vielleicht weil er in Lebensgefahr war. Hier lebte er bis 1880, als er nach Mailand zog, um sein Musikstudium fortzusetzen. Nach dem Tod seiner Mutter Albina im Jahr 1884 ging das Haus in den Besitz von Giacomo und seinem Bruder Michele Junior über und wurde zunächst vermietet und später an seinen Schwager Raffaello Franceschini verkauft, um den wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu begegnen. Eine Klausel im Vertrag garantierte den beiden Brüdern jedoch die Möglichkeit, es zurückzukaufen, und das geschah 1894, dank des Geldes, das Giacomo mit dem großen Erfolg von Manon Lescaut verdient hatte. Nach dem Tod des Meisters ging das Anwesen an seinen Sohn Antonio und dann an seine Witwe Rita dell'Anna über, die es der von ihr gegründeten Giacomo Puccini Stiftung schenkte, um es in eine öffentlich zugängliche Museumseinrichtung umzuwandeln. Das Museum wurde 1974 eröffnet und war bis 2004 in Betrieb. Die derzeitige Ausstattung mit der Wiederherstellung der ursprünglichen Aufteilung der Räume und der Wiederherstellung der dekorativen Vorrichtungen der Wände ist auf bedeutende Restaurierungsarbeiten zurückzuführen, die im Jahr 2011, dem Jahr der endgültigen Wiedereröffnung, abgeschlossen wurden.
Das Geburtshaus sieht heute so aus, wie es zur Zeit des jungen Giacomo war, mit Möbeln und Gemälden der Familie Puccini und antiken Möbeln, die zum Zeitpunkt der Eröffnung des Museums erworben wurden. In jedem Raum befinden sich Dokumente, Fotos und Briefe, die von der persönlichsten Sphäre des Künstlers und seiner Familie erzählen. In dem ehemaligen Abstellraum, der von der Küche aus zugänglich ist, wurde das Dachgeschoss der Bohème mit einer Inszenierung des Stadttheaters Giglio nachgebildet. Der größte Raum ist das Schlafzimmer der Eltern, in dem Giacomo mit Sicherheit geboren wurde. Dort befindet sich ein Porträt, das 1898 von Leonetto Cappiello, einem Maler, Illustrator und Karikaturisten, der als einer der Väter der modernen italienischen Werbeplakatkunst gilt, angefertigt wurde.