Übersicht
Es gab eine Zeit, in der der Bau einer Eisenbahnlinie ein Ereignis von solchem Ausmaß war, dass es die Anwesenheit eines Kaisers verdiente: Genau das geschah am 14. Mai 1850 in Triest, als Kaiser Franz Joseph persönlich den Grundstein für die Eisenbahnlinie legte, die den Hafen des Reiches mit seiner Hauptstadt Wien verbinden sollte. Eine Passage, die einen komplizierten Weg über die Alpen erforderte, der bereits von den ersten Metern an anspruchsvoll war, wo die Gleise die Karsthöhen bewältigen mussten, die sich fast senkrecht hinter Triest erheben. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts entstanden im Stadtgebiet mehrere Eisenbahnlinien, um vor allem den Handelsverkehr zu fördern, der sich dank des Hafens entwickelte. In unmittelbarer Nähe des alten Hafens wurde der Hauptbahnhof der Stadt, Trieste Centrale, errichtet. Heute erhebt es sich mit seiner Fassade im Stil der Neurenaissance über den Gärten der Piazza della Libertà, genauso wie es 1878 von Franz Joseph eingeweiht wurde. Dies war nicht der einzige große Bahnhof der Stadt: In der Habsburgerzeit wurde die sogenannte „Linea delle Rive“ gebaut, um die verschiedenen Hafenbereiche der Stadt zu verbinden. Sie verband den Hauptbahnhof mit dem zweiten Bahnhof der Stadt, der ebenfalls auf das Meer hinausging: Triest Campo Marzio, Ausgangspunkt der Direktverbindung nach Erpelle und Istrien. Heute ist er wegen einer Restaurierung geschlossen, die ihn zum Sitz des gleichnamigen Eisenbahnmuseums machen wird. Er erhebt sich immer noch elegant mit seinem geflügelten Rad, das an der Hauptfassade eingemeißelt ist, in Erinnerung an die Pracht einer Vergangenheit, die es nicht mehr gibt.
Piazza della Libertà, 11, 34132 Trieste TS, Italia