Emilia-Romagna: Die Kunst der Mosaikarbeit und der Steinverarbeitung
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Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte der Mosaikkunst und der Steinbearbeitung in der Emilia-Romagna ist eng mit der Geschichte der Region selbst verbunden, die ihr Know-how und ihre antiken Traditionen bewahrt hat.
Die unumstrittene Wiege des Mosaiks ist Ravenna, reich an Kulturdenkmälern, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, bis hin zu zeitgenössischen Werken.
Was die Steinbearbeitung betrifft, müssen wir uns in die Provinzen Modena, Parma und Reggio Emilia begeben, wo hervorragende Beispiele zu finden sind.
Ravenna: Heimat des Mosaiks
Ravenna, die letzte Hauptstadt des Westreichs und Zentrum der byzantinischen Herrschaft in Italien, beherbergt die umfangreichste Mosaiksammlung des Landes.
Wenn Sie die Stadt besuchen, werden Sie auf die farbenfrohen Mosaike aus Glas und Stein stoßen, die nicht weniger als sieben UNESCO-Stätten schmücken. Der berühmteste Mosaikzyklus ist der der spätantiken christlichen Kunst in der Basilika von San Vitale, eine perfekte Synthese von Ost und West.
Aber es ist der Sternenhimmel unter dem Gewölbe des Mausoleums von Galla Placidia, der die Touristen verzaubert.
Besonders sehenswert sind die Mosaiken des Battistero Neonale und des Battistero degli Ariani, die vom Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen zeugen, sowie die Mosaiken der Cappella Sant'Andrea, die die katholische Orthodoxie verherrlichen, und die Zyklen in den Basiliken Sant'Apollinare Nuovo und Sant'Apollinare in Classe, die den Schutzheiligen der Stadt darstellen.
In Ravenna wird die Tradition des Mosaiks jedoch von Generation zu Generation weitergegeben, dank einiger der qualifiziertesten Schulen der Welt, wie dem Liceo Artistico „Nervi Severini“ oder der Accademia di Belle Arti und der Scuola per il Restauro del Mosaico, die von Studierenden aller Nationalitäten besucht werden.
In den zahlreichen Werkstätten der Altstadt kann man den Handwerkern bei der Arbeit zusehen.
Mosaike findet man überall, von Straßenschildern bis zu Schaufenstern, von Blumenkübeln bis zu Wänden: Der französische Künstler Invader hat mit seinen „Pixeln“ aus bunten Kacheln auch in der Romagna Halt gemacht.
Besuchen Sie die zeitgenössische Sammlung des Museo Mar im monumentalen Komplex der Loggetta Lombardesca, das Centro Internazionale di Documentazione sul Mosaico, ein internationales Zentrum für die Erforschung von Mosaiken, und RavennaMosaico, ein alle zwei Jahre stattfindendes Festival, das Künstler aus der ganzen Welt zusammenbringt.
Modena, Reggio Emilia und Parma: Steinbearbeitung
Heute ist es eine Nischenkunst, aber die Steinbearbeitung in der Emilia-Romagna kann sich immer noch rühmen, etwas Besonderes zu sein.
In der Provinz Modena findet man die kunstvollen Scagliola-Produkte, die Carpi in der ganzen Welt berühmt gemacht haben. Noch heute stellen geschickte Handwerker Möbelaccessoires, Tische, Tafeln und Bilder im Stil des 19. Jahrhunderts her, die echten Marmorintarsien zum Verwechseln ähnlich sehen.
Ein weiteres Exzellenzzentrum ist Canossa in der Provinz Reggio Emilia, wo der Stein seit fast zwei Jahrhunderten abgebaut und bearbeitet wird. Hier befindet sich auch die Scuola di Scultura su Pietra(Schule für Steinbildhauerei), die das alte Handwerk wieder aufleben lässt und an lernwillige junge Menschen weitergibt.
Wo einst der Stein abgebaut wurde, entstehen heute Bögen, Portale, Fenster, Treppen, Kamine, Skulpturen und sakrale Basreliefs.
In Ramiseto, Busana, Collagna und Castelnovo ne' Monti kann man dies dank der Steinmetze bewundern, die das Rohmaterial perfekt kennen und es wie wahre Künstler bearbeiten.
In der Gegend von Parma schließlich wird der Stein in Carniglia, einem kleinen Dorf in Bedonia am Fuße des Monte Pelpi, abgebaut und bearbeitet.
