Übersicht
Mit seinen 1900 Einwohnern ist San Demetrio ne' Vestini am linken Ufer des Flusses Aterno eine Art „Mini-Hauptstadt“ des Aterno-Tals, einem Land, das einst vom italischen Volk der Vestiner bewohnt wurde und heute mit Dörfern übersät ist, die selten mehr als ein paar hundert Einwohner haben. Einer der möglichen Interpretationen zufolge leitet sich der Name des Dorfes vom lokalen Kult der Ceres-Demeter, der Göttin der Landwirtschaft, ab: Durch einen merkwürdigen Zufall wurde hier 1848 der Senator Raffaele Cappelli geboren, ein Landbesitzer und großer Verfechter von Innovation und Forschung im Agrarsektor, der einer von Bäckern und Pastaherstellern hoch geschätzten Weizensorte seinen Namen gab. Nach der Christianisierung soll sich der Kult der Demeter in den des Heiligen Demetrius verwandelt haben, nach dem die Kirche am Fuße des Dorfes benannt ist, die aus dem 17. Jahrhundert stammt, aber mittelalterlichen Ursprungs ist und leider aufgrund des Erdbebens von 2009 derzeit nicht genutzt werden kann. Ebenfalls restaurierungsbedürftig, ebenfalls aufgrund des Erdbebens, sind die Kirche S. Maria dei Raccomandati, die 1820 wieder aufgebaut und mit wertvollen Gemälden von Teofilo Patini geschmückt wurde, und die Kirche S. Andrea Apostolo in der Nähe von Stiffe, dem einzigen Ortsteil der Gemeinde, der sich am rechten Ufer des Aterno am Rande des regionalen Naturparks Sirente-Velino befindet. Genau im Gebiet dieser kleinen Ortschaft öffnen sich die Höhlen von Stiffe, ein faszinierendes System von Karsthöhlen, das den Aufstieg eines unterirdischen Wasserlaufs markiert. Der Karst ist auch der Ursprung des idyllischen Sinizzo-Sees, ein paar Kilometer östlich von San Demetrio: Er ist auch mit dem Auto erreichbar und bei schönem Wetter sehr beliebt.