Übersicht
Die Basilika San Giulio entstand im 5. Jahrhundert an der Südspitze der gleichnamigen Insel in der Mitte des Ortasees, die im Mittelalter heftig zwischen verschiedenen Fraktionen umkämpft wurde. Die Folgen von Schlachten und Belagerungen wirkten sich auch stark auf die Basilika aus, die nach mehreren Umbauten zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert ihre heutige Anlage erreichte.
Die zahlreichen Umbauten, die bis in die Barockzeit hinein erfolgten, konzentrierten sich hauptsächlich auf die Innenräume, während das Äußere erkennbar romanisch blieb.
Der Innenraum ist leicht asymmetrisch in drei Schiffe unterteilt, die sich von der Gegenfassade bis zur tiefen zentralen Apsis und den beiden kleineren an den Seiten erstrecken. Die Farben des Marmors, der Fresken und der Ornamente, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, stehen in scharfem Kontrast zum blassen Äußeren des Mauerwerks. Auf der linken Seite des Mittelschiffs erhebt sich die kostbare Kanzel aus schwarzem Marmor, die im 12. Jahrhundert von anonymen Künstlern gemeißelt wurde. Die Kanzel ist von höchster Qualität und von großem ästhetischem Wert und eines der bedeutendsten Zeugnisse der italienischen romanischen Kunst.