Übersicht
Ein Abstecher nach Cavallerleone bietet einige interessante Überraschungen. Eine Kuriosität verbirgt sich in seinem Namen: Es teilt sich den ersten Teil mit dem nahe gelegenen Cavallerlmaggiore, eine Erinnerung an alte Zeiten, als es in der Gegend vielleicht noch Bauernhöfe mit Arbeitspferden gab. Der zweite Teil des Namens Caballarium Leonis geht auf die Feudalherren von Nucetto di Ceva zurück, insbesondere auf einen gewissen Leone. Die Siedlung entstand als Zufluchtsort, dessen antike Grenzen man noch heute sehen kann, wenn man die Via Sant'Antonio, die Via San Giovanni und die Via Statuto entlanggeht und dabei auf kleine Spuren der mittelalterlichen Vergangenheit und andere unerwartete Kuriositäten stößt. Der kleine befestigte Ort wurde im Laufe der Zeit mit einer mächtigen Burg und später mit Adelspalästen bereichert, die im Auftrag einiger der zahlreichen Vasallen von Cavallerleone errichtet wurden. Dazu gehören die Palazzi Branzola und Carron-Ceva sowie der interessante Palazzo Balbo Ferrero, bei dessen Restaurierung wertvolle dekorative Details entdeckt wurden. Heute ist Cavallerleone Teil der „Grünen Seidenstraße“ dank einer bedeutenden Spinnerei, die zwischen der Mitte des 18. und dem Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Das Gebäude stellt eines der bedeutendsten architektonischen Beispiele der Provinz Cuneo dar. Es gehörte der Familie Tana, die sie von der Familie Gioanetti und dann von den Industriellen Fratelli Ceriana aus Valenza erweitern ließ. Die Fabrik beschäftigte über 200 Arbeiter und war bis 1936 in Betrieb. Sie wurde aus Mangel an Arbeitskräften geschlossen und hinterließ ein bedeutendes architektonisches Erbe und lokale Erinnerungen.