Übersicht

Mitte des 17. Jahrhunderts gaben Kardinal Girolamo I. Colonna und sein Neffe Lorenzo Onofrio Colonna die Galleria Colonna in Auftrag, ein wahres Juwel des römischen Barocks. Die Einweihung erfolgte im Jahr 1700 durch Filippo II., den Sohn von Lorenzo Onofrio. Das ursprüngliche Projekt stammte vom Architekten Antonio del Grande, aber im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts folgten die Arbeiten von Gian Lorenzo Bernini, Paolo Schor und Carlo Fontana. Die Galerie war als großer Empfangsraum gedacht, der den Sieg der christlichen Flotte über die Türken in der Schlacht von Lepanto im Jahr 1571 verherrlichte, in der Marcantonio II. Colonna triumphierte. Ihm ist die gesamte Dekoration der Galerie gewidmet, und die prächtigen Fresken im Großen Saal, die von Coli und Gherardi geschaffen wurden, stellen das wichtige historische Ereignis dar. Damit verbunden sind auch die Fresken im Saal der Durchgänge mit der außergewöhnlichen „Allegorie der Schlacht“ aus dem 18. Jahrhundert und der Säulensaal, der reich an Details über die Feier von Marcantonio II. und seine Apotheose ist.

Neben den Meisterwerken der Malerei von Tintoretto, Guido Reni, Pietro da Cortona und anderen, die sie zu einem wahren Juwel machen, präsentiert die Galerie antiken Marmor und barocke Rahmen. Bemerkenswert sind auch die prächtigen und kostbaren Truhen aus Holz und Edelsteinen, Beispiele von unschätzbarem Wert für die Verarbeitung von Ebenholz und Elfenbein.

Ein weiteres unvergleichliches Wunder der Galerie ist die Wohnung der Prinzessin Isabelle, ein Flügel des Gebäudes aus dem 15. Jahrhundert, der die Residenz von Papst Martin V. war. Zu den Hauptattraktionen der Wohnung gehören die Fresken von Bernardino di Betto, besser bekannt als Pinturicchio, und die späteren Dekorationen von Gaspard Dughet und Carlo Cesi. Auch die nordische Malerei findet hier ihren Platz, dank der Gemälde von Brueghel dem Älteren und der Ansichten von Van Wittel, die hier wertvoll aufbewahrt und heute ausgestellt werden. Die Wohnung verdankt ihren Namen der Prinzessin Isabelle Colonna, die dort bis 1984 lebte: Ihre Enkelkinder wollten ihr diesen Flügel mit einer so bedeutenden Vergangenheit und einem so prächtigen Aussehen widmen.