Roccalvecce, ein Spaziergang durch die Märchenwelt

Die relative Abgeschiedenheit von der Außenwelt ermöglicht es Roccalvecce, in der Zeit stehen zu bleiben. Es liegt nur wenige Kilometer von Rom entfernt und erfreut die Touristen mit seinen farbenfrohen Wandmalereien. Die Bilder greifen viele Klassiker der Erzählungen für Kinder auf, wie Alice im Wunderland, Das Dschungelbuch und Das Schwert im Stein, zu den interessantesten gehören das Don Quijote gewidmet ist, und das Bild mit der Hexe aus Hänsel und Gretel, um nur einige zu nennen.

Die Autorengraffiti, die in den engen und suggestiven Gassen des Dorfs verstreut sind, sind insgesamt 36 und alle perfekt eingefügt. Darüber hinaus wurden weitere Kunstwerke wie Flachreliefs, Mosaike und Skulpturen hinzugefügt, die ebenfalls an die Welt der Kinder und der Fantasie erinnern. Das Projekt wurde dank der Entschlossenheit von Gianluca Chiovelli, einem Einheimischen, der zusammen mit seiner Schwester Paola einen Kulturverein gründete, um dem Dorf ein neues Gesicht zu geben, umgesetzt. Das ist ihnen zweifellos gelungen.

Im Zeichen der Straßenkunst wurde das Dorf wiederbelebt, was viele weitere Initiativen nach sich zog, wie beispielsweise die erste mittelalterliche Wanderung zwischen Roccalvecce und Celleno, auf die weitere Projekte zur Wiederbelebung der Folklore und der natürlichen Sehenswürdigkeiten dieser Ecke Italiens folgen werden. 

Roccalvecce liegt eingebettet in die natürliche Landschaft des Valle dei Calanchis, es hat eine mittelalterliche Struktur und man trifft überall auf Schönheit und Romantik. Seine Ursprünge reichen weit zurück: Aus einer etruskischen Siedlung wurde es später ein „römisches Castrum“. Letzteres kam ab 1200 unter die Kontrolle mehrerer Adliger.

Die Etymologie des Namens ist nicht gesichert und deshalb gibt es zwischen Mythos und Legende zwei unterschiedliche Versionen. Die erste ist direkt mit dem Mittelalter verbunden, als das Gebiet den Namen „Rocca del Veccio“ erhielt, benannt nach dem Anführer, der es gebaut hatte. Die andere mögliche Geschichte ist jedoch mit dem Jahr 1400 verbunden, als die Festung Teil des Erbes von San Pietro del Papato wurde. Sie befand sich an der Grenze zwischen dem Kirchenstaat und der Republik Siena und war ein Ort der Stationierung für die Schweizer Wachen, daher der Name „Rocca Helvetica“ und dann Roccalvecce. 

Hübsche Tuffsteinhäuser und die Panorama-Aussicht gehören zu den ersten Elementen, die das Auge der Besucher beeindrucken. Auf dem gesamten Gebiet thront dann der Palazzo-Castello Costaguti, dessen Besitzer unter den wenigen Einheimischen der Marquis Giovangiorgio Afan de Rivera ist, der hier ein B&B geschaffen hat, das sich ganz Schönheit des Territoriums und der Gastronomie verschrieben hat.

Das Castello ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit, die es hier gibt: Sehr eindrucksvoll ist auch die Kirche Santa Maria della Rocca. Rundherum bietet sich ein zauberhaftes Panorama der umliegenden Landschaft. Die Nähe zur Hauptstadt macht das Dorf leicht erreichbar und zu einem idealen Ziel für einen Ausflug aus der Stadt, inmitten von Kultur und für Instagram geeigneten Aussichten.