Übersicht
Als Epizentrum des Erdbebens von 1976 kam Gemona mit über 1.000 Toten, 100.000 Vertriebenen und einem Großteil der zerstörten Häuser auf die Knie. Auch der Dom, der ab 1290 erbaut wurde, zahlte einen hohen Preis: Der Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert wurde dem Erdboden gleichgemacht, viele Seitenkapellen stürzten ein, Gemälde und Fresken wurden beschädigt, das Tympanon des Portikus ist buchstäblich verschwunden.
Heute präsentiert sich der Dom Santa Maria Assunta mit der Majestät von einst und zeigt nur in den Details die Eingriffe, die notwendig waren, um ihn in seinen ursprünglichen Glanz zurückzuversetzen. Im Glockenturm zum Beispiel unterscheidet eine Terrakotta-Tafel die erhaltenen Mauerwerksteile vom Rest der vollständig wieder aufgebauten Struktur. Die wunderschöne Fassade bewahrt wertvolle antike Elemente. Von oben kann man folgende Elemente bewundern: die zentrale Rosette aus dem 14. Jahrhundert, ein Werk des Bildhauers Buceta, mit zwei Reihen von Säulen in Strahlenform und zwei sich überkreuzenden Bögen, die Galerie unter dem Gesims mit Skulpturen, die „Szenen der Epiphanie“ darstellen, flankiert von zwei kleineren Rosetten, dem kolossalen Heiligen Christophorus, der das rechte Feld der Fassade einnimmt, und dem romanischen Portal, das zur alten Pfarrkirche gehört, auf der der Dom errichtet wurde.
Auch im Inneren sind die Schäden des Erdbebens zu sehen: Die Kolonnade, die die Gewölbe trägt, ist verschoben und das Gleichgewicht des Gebäudes wird durch eine nicht sichtbare Stahl- und Betonkonstruktion gewährleistet. Jenseits der beschädigten Kolonnade befindet sich ein Holzkruzifix aus dem 15. Jahrhundert, das aus den Trümmern geborgen und irreparabel verstümmelt wurde.
Via Giuseppe Bini, 33, 33013 Gemona del Friuli UD, Italia